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Als ich aus dem Schlaf aufschrecke, war es draußen schon dunkel. Debbie, Leah und Luke schlafen noch. Leise schwimme ich zum Ausgang. Über mir sehe ich den Nachthimmel und den Mond, dessen Licht die einzige Lichtquelle ist. Jemand fässt mir auf die Schulter. Es ist Leah. Kannst du auch nicht mehr schlafen, fragt sie. Ein Fischschwarm schwimmt über der Höhle vorbei. Leg dich wieder schlafen, sage ich. Ich werde die Wache übernehmen. Sie nickt mir zu und legt sich wieder schlafen.

Die Sonne geht gerade auf als die Anderen aufwachen. Was machen wir heute? , frage ich. Debbie gähnt. Wir werden weiterschwimmen, sagt Luke. Wir können nicht ewig in der Höhle bleiben. Da muss man ihm aber zustimmen. Also schwimmen wir weiter. Debbie und Luke schwimmen (auch weil sie schneller sind) vorne, ich und Leah schwimmen hinten.

Als wir eine Weile geschwommen sind, bleiben Luke und Debbie stehen. Die Sonne steht direkt über uns. Wir schwimmen zur Oberfläche. Als wir uns umsehen fällt uns eine riesige Nebelwand auf. Sollen wir dahin schwimmen?, fragt Leah. Debbie und Luke sehen sich an. Dann nicken sie uns zu und tauchen wieder unter. Leah und ich hinterher.

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, bis wir den Anfang der Nebelwand erreichen. Etwa genauso lange dauert es, bis man den Umriss eines großen Turmes sehen kann. Das Wasser wird immer flacher, sodass man bald darin stehen kann. Luke und Debbies Delfinflossen werden wieder zu Beinen. Dann erreichen wir endlich das Land. Doch kaum haben wir einen Fuß auf den Sand gesetzt, kommen uns etwa 100 in Uniformen gekleidete Menschen entgegen. Sie scheinen sich nicht über unsere Ankunft zu freuen. Und schon haben sie uns Handschellen angelegt.

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