8. Kapitel
Ich stand an der Weggabellung und überlegte fieberhaft, welchen der Wege ich nehmen solle. Denn das war meine Entscheidung, welchem der Zirkel ich angehören würde.
Es gab vier Möglichkeiten. Vier Wege. Vier Zirkel. Vier völlig verschiedene Lebensweisen. Und nur einen, für den ich mich entscheiden konnte.
Ich stieß einen lauten Seufzer aus und stemmte meine Hände an meine Hüften.
Also, eine Entscheidung musste her. Klettern fiel schon mal rein kategorisch raus. Ich hatte Höhenangst und war besonders bei Angelegenheiten in der Luft noch tollpatschiger als normalerweise.
Da waren es nur noch 3. Der Treibsand war ebenfalls nichts für mich. Ich hasste Nacktschnecken sowie alles, was irgendwie aus der Erde gekrochen kam, Matsch fand ich schon als kleines Kind ziemlich ekelerregend.
Blieben also nur noch der Tauchgang und die Steine. Jetzt wurde es schwieriger. Schwimmen konnte ich eigentlich recht gut, jedoch kam ich mit Hitze sowie heißen Gegenständen ebfalls gut klar. Auch lange die Luft anhalten, fiel mir nicht wirklich schwer.
Beide wege waren möglich zu schaffen. Die Entscheidung war mehr als schwierig. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Vor mir erschienen zwei Wege. Ein blauer und ein roter.
Instinktiv wartete ich darrauf, dass mein Verstand einen der beiden Wege auswählte, doch stattdessen wurde alles schwarz.
~
"Miss, geht es ihnen gut?", fragte die verängstigte Stimme des Gnoms. Ich schlug die Augen auf und fand mich auf einer Tannenlichtung wieder.
Ich hielt mir den Kopf und ließ mich wieder auf die weichen Nadeln fallen. Was zur Hölle war passiert?
"I-ich glaub schon.", erwiederte mich und schloss die Augen. Das letzte, woran ich mich noch erinnern konnte, war das ich versucht hatte, mich für einen der Zirkel zu entscheiden.
"Was ist denn jetzt eigentlich mein Ergebnis?", erkundigte ich mich und der Gnom wurde blass.
Er schien sich nicht sicher, was er antworten sollte und erwähnte möglichst beiläufig: "Na ja ehm... also... ihr Ergebnis... sie...s-sind eine ehm... e-eine Zen- ehm Feuerhexe ja genau eine Feuerhexe. S-sie sollten jetzt wirklich zum Schloss gehen!".
Verwirrt richtete ich mich auf und wischte den Dreck von meiner Kleidung. Irgendwas stimmte doch hier nicht. Wie er mir gesagt hatte, welchem Zirkel ich angehörte, dass hatte sich so komisch angehört, als wäre er sich nit so wirklich sicher gewesen, was seine Entscheidung anging.
"Sind sie sich da sicher?", fragte ich vorsichtig und er stotterte als antwort:
"A-aber selbstverständlich...!".
Ich drehte mich um und ging einfach. Ich spürte seinen Blick im Rücken. Jedoch ließ ich mir nichts anmerken. Behutsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und hielt meinen Blick gesenkt.
Ich würde irgendwann nochmal genauer herausfinden müssen, ob die Aussage des Gnoms stimmte oder nicht. Er hatte so unsicher geklungen. Als wäre er nicht sicher gewesen, welchem Zirkel ich angehören würde. Als hätte er einfach das Erstbeste gesagt. Und ich hatte mich am Ende ja gra nicht entschieden. Wieso war auf einmal alles schwarz geworden?
Eine weitere Frage, die sich in meiner Kette einreihte und auf die ich immer noch keine richtige Antwort hatte. Völlig in Gedanken versunken, bemerkte ich gar nicht, dass ich auf den Gegenstand vor mir zulief.
Es machte Bum und ich lag auf dem Boden. Ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass ich gar nicht gesehen hatte, wie ich gegen das dunkle, vermoderte Schild mit der verschnörkelten Aufschrift, Schloss Ravenwood gelaufen war.
War ich am Ziel? War das die Nachricht, die mir dieser Silas hinter lassen hatte? Hoffentlich!
[So ganz mini Nachricht, im nächsten Kapitel kommt eine neue Person vor, wenn ihr lust habt, schreibt mir eine kleine Biographie (Name, Aussehen, evtl. Zirkel, Charakter). Ich freue mich auf eure Ideen]
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Wake of a Witch
FantasíaFür manche ist der 16. Geburtstag etwas ganz besonderes. Für mich und die anderen Mädchen aus meinem Dorf ist er der schlimmste Moment unseres gesamten Lebens, denn dann wird jeder von uns berufen. Für mich begann an diesem Tag ein neues Leben, fern...