16 - Weihnachtsmarkt

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2 Monate später

Es war ein kühler November Samstag. Da ich extreme Lust auf Weihnachtsmarkt und Zuckerwatte hatte, machten wir auf den Weg dort hin. Den ganzen Weg über freute ich mich wie ein Kleinkind auf Zuckerwatte, das änderte sich jedoch, als wir am Süßigkeiten-Stand ankamen und ich mich nicht zwischen dem kandierten Apfel und der Zuckerwatte entscheiden konnte. Kennt ihr das? Bevor ich noch verrückt geworden wäre, kaufte Mert einfach beides. So ist er - so kennt man ihn auch. Super glücklich nahm ich den Apfel in eine und die Zuckerwatte in die andere Hand.

„Danke Canim", schwärmte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Alles für meine Prinzessin", sagte er und legte seinen Arm um mich. Während ich genüsslich in meinen Apfel biss, zündete Mert sich eine Zigarette an und wir schlenderten langsam und ruhig durch den Weihnachtsmarkt. Es war einfach nur toll. Der Geruch von Waffeln, die tolle Beleuchtung und die vielen glücklichen Menschen machen einen selbst glücklich.

„MashaAllah du hast einfach alles gegessen", staunte Mert und schaute zu mir runter. Ich zeigte ihm die Zunge ich versuchte mein Lachen zu verkneifen.
„Hätte ich es nicht gegessen, hättest du es getan, und wir wollen ja nicht, dass du fett wirst", ärgerte ich ihn.
„Wallah ich bin nicht fett", diskutierte er nun mit mir.
„Frag doch die Fans die da stehen", sagte Mert und zeigte auf eine Gruppe von Jugendlichen, die uns schon einige Male entgegengekommen sind, aber nichts gesagt haben. Da man an ihrer Nervosität schon merkte, dass sie Fans waren, entschloss Mert sich dazu, zu ihnen hinzugehen und mal Hallo zu sagen. Die Mädels fingen an zu kreischen, während die Jungs ein auf „cool" taten aber innerlich wahrscheinlich tanzten.
Während Mert Fotos machte, stellte ich mich etwas abseits. Es wurden es immer mehr Leute. Es kamen auch zwei Mädchen, die versuchten Merts Interesse zu wecken. Da mir etwas schlecht wurde, rief ich nach Mert und machte ihm ein Zeichen, dass er kommen soll. Es war vielleicht doch nicht so eine gute Idee, so viel Süsses aufeinmal zu essen. Er machte Fotos mit den Beiden und wollte gerade zu mir kommen, doch dann griff eine von den Mädchen nach seiner Hand und redete auf ihn ein. Anstatt sich von ihr abzuwenden, bleib er da und redete noch weiter. Mir wurde extrem schlecht und ich musste nur noch weg - der Geruch von Essen machte die Übelkeit nur noch schlimmer, plus, war ich so wütend, dass ich am liebsten auf das Mädchen und Mert gleichzeitig gekotzt hätte.
Wütend drehte ich mich um und lief irgendwo hin. Nach einigen Minuten spürte ich eine starke Hand an meiner Schulter und wusste sofort, dass es Mert war.
„Bitte raste nicht aus", sagte er und holte tief Luft, da er ausser Puste war.
„Halt die Fresse", sagte ich frech und lief weiter. Was für raste nicht aus?
„Askim hör doch mal auf damit", meckerte er und hielt meine Hand fest.
„Womit denn? Ich ruf dich weil mir schlecht ist und du redest weiter mit der Tussi", sagte ich und verdrehte die Augen.
„Kann ich Hellsehen?!", fragte er verzweifelt und riss die Arme nach oben.
„Junge hör auf so frech zu sein!!", schrie ich und riss mich von ihm. Eigentlich bin ich nicht so ein Assi-Weib, aber manchmal kommt es doch raus. Während ich weiter lief, musste ich ruckartig stoppen, da mein Magen sich verkrampfte. Ich stöhnte auf und hörte Merts schnellen Schritte. Er nahm mich in den Arm und fragte besorgt, was los sei. Dann fiel ich in Ohnmacht.

...

Merts Sicht

Ich wartete besorgt vor dem Zimmer und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Muss sie so stur sein und muss sie so viel essen? Man Asu.
Der Arzt ist gerade in ihr Zimmer gegangen und machte einen Check-Up um zu sehen, was mit ihr los ist. Mir hat bis jetzt keiner etwas gesagt.
Die Tür des Zimmers öffnete sich und der Arzt kam raus. Seine Augen suchten nach etwas - oder in dem Fall - nach jemandem.
„Sind die Mert Eksi?", fragte er und musterte mich. Ich nickte und stand auf.
„Ihrer Frau geht es gut, sie müssen sich keine Sorgen machen", sagte er und schaute sich seine Notizen an. Gott sei dank.
„Nächstes Mal sollte sie nicht so viel essen", sagte ich und lachte. Er schaute mich verwirrt an.
„Was meinen sie?" fragte er erstaunt.
„Sie ist doch umgekippt, weil ihr so schlecht war?", antwortete ich skeptisch.
„Oh nein Herr Eksi, das ist nicht der Grund. Wussten sie es denn nicht? Ihre Frau ist schwanger!"

Mert - Abi oder Askim?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt