„TEY TEY TEY", schrien meine Cousinen im Hochzeitssaal, während sie Halay tanzten. Ich schaute ihnen lächelnd zu. Alle sahen so glücklich aus. Meine Mutter, mein Vater, meine Geschwister, Cousinen, Freunde, Bekannte.. alle Augen waren heute Abend auf mich gerichtet. Ich fühlte mich in meinem Brautkleid wie eine Prinzessin. Ich bin zwar jemand, der es überhaupt nicht mag im Mittelpunkt zu stehen, aber heute war es anders. Es ist mein Hochzeitstag. Ein Tag, an den ich mich mein Leben lang erinnern werde.
Um ehrlich zu sein, wurden uns heute einige Steine in den Weg gelegt. Wir kamen zu spät zum Fotoshooting und während des gesamten Shootings war Mert genervt. Ich habe nichts dazu gesagt, vielleicht lag es an dem Stress. Viel mit mir geredet hat er auch nicht, ich versuchte es aber so gut wie möglich wegzudrängen.
„Ein Applaus für das Brautpaar - jetzt kommt der Eröffnungstanz", hörte ich den Moderator in sein Mikrofon sprechen. Alle jubelten und meine Schwester half mir mit meinem Kleid vom Podest runter zu kommen. Mein Brautkleid war ein Traum.Meine Schwester übergab mich Mert, mit dem ich zur Mitte der Tanzfläche lief und anfing zu „Gül rengi" von Mustafa Ceceli zu tanzen. Es war mein Lieblingslied. Leise summte ich mit zum Lied und schaute hoch zu Mert, der seine Augen aber woanders hatte. Ich schaute rüber zu meiner Familie, die nun beschloss mit zu tanzen. Alle Pärchen kamen auch auf die Tanzfläche und bewegten sich sachte zur Musik. Ich sah meine Eltern, die sich verliebt anschauten. Ich konnte mir mein Lächeln nicht verkneifen. Ich hoffe, dass ich nach 30 Jahren Ehe immer noch in meinen Mann verliebt bin.
Der restliche Abend verging wie im Fluge. Wir tanzten viel, sehr sehr viel, aßen unglaublich gutes Essen und hatten viel Spaß. Meine Cousinen und meine Schwester haben sogar einen Tanz vorbereitet, welcher mich im Nachhinein zum weinen brachte. Als hätte ich heute nicht schon genug geweint, als ich mein Elternhaus verlassen habe. Es war schwer mit zu zusehen, wie mein ältester Bruder Ali mir das rote Band um meine Hüfte anbrachte und dabei anfing zu weinen. Ich konnte mich ab dem Moment nicht mehr halten und weinte wie ein Wasserfall. Die Geschenke, die ich von Merts Familie bekam, waren auch unglaublich. Ich bekam viel Gold von seiner Mutter um den Hals und ums Handgelenk gebunden. Sie ist so eine tolle Frau.
„Seid nicht zu laut", flüsterte mir meine Schwester ins Ohr, als ich gerade dabei war, in den Wagen zu steigen. Ich wurde rot und schlug sie leicht am Arm. Sie lachte und lief zu ihrem eigenen Auto. Nach einigen Minuten kam auch Mert, der sich stumm hinsetzte und den Motor startete, um direkt zu ihm nach Hause zu fahren - in mein neues Zuhause.
Ich wusste, was jetzt kommt. Die Hochzeitsnacht. Ich war sehr nervös und beängstigt. Meine Schwester meinte, ich solle mir nicht so viele Gedanken machen und nicht so angespannt sein, aber ich hatte einfach viel zu große angst. Es wird bestimmt sehr weh tun.. habe ich gehört.
Zuhause angekommen ging ich direkt ins Bad um mich umzuziehen. Davor schnappte ich mir noch die nötigen Sachen, die ich brauchte aus meinem Koffer. Ich zog mich also um, nahm mir die gefühlt tausenden Pins auf meinem Kopf raus und schminkte mich ab. Mein Kopftuch.. ich war etwas aufgeregt. Außer meinen Brüdern hat mich noch niemand ohne Kopftuch gesehen. Ich schaute in den Spiegel und betrachtete meine langen vollen braunen Haare, ich liebe sie. Ich konnte mich nicht überwinden und zog mir eine leichte Kopfbedeckung an.. irgendwann wird diese „angst" auch überwunden.(Alter einfach gar kein richtiges Bild gefunden also Bitteschön hahahah)
Nachdem ich fertig war lief ich aus dem Bad und begab mich ins Schlafzimmer, wo Mert schon tief und fest schlief. Ich war erleichtert und atmete erstmal tief aus. Ich legte mich auf die andere Seite des Bettes und reflektierte den ganzen Tag. Es war unglaublich. Ich bin jetzt eine verheiratete Frau. Ich habe eine neue Wohnung und eine eigene „Familie". Eine kleine Träne floss meine Wange runter. Ich wischte sie schnell weg und lächelte, um mich selbst auf andere Gedanken zu bringen. Irgendwann schlief ich ein.
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Mert - Abi oder Askim?
FanfictionBeten, Kopftuch und Zuhause bleiben. Daraus bestand das Leben von Asu, bis sie Mert kennen lernt. Mert Eksi ist bekannt für seine versaute Redensart, seine Jogginganzüge und seine Rap Karriere. Er fragt sich in seinen Liedern oft ,,wo ist das vernün...