Kapitel 5

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Blut tropfte auf den steinernen Boden, vermischte sich mit dem Staub und Dreck der in dem schäbigen Raum vorherrschte. Das flackernde Licht reichte nicht aus um den kompletten Raum zu beleuchten, reichte gerade um die gefesselte Person auf dem Stuhl zu erhellen. Seit gefühlt Stunden schlug ihr einer Entführer immer wieder auf sie ein, wenn nicht die gewünschte Antwort kam. Wie lange sie dies noch auszuhalten hatte bis sich ihr Anführer dazu herab ließ hier zu erscheinen?


Mit gespitzten Ohren hatte sie gelauscht als der Größere der Beiden vor der Tür, welche der Einzige Weg herein war, in einem Gespräch vertieft war. Fetzen wie: „Versucht sie zum Reden zu bringen." Und „Nehme sie mir auch noch vor.", waren an ihre Ohren gedrungen. Danach war der Typ nur noch einmal reingekommen um eben dies ihrem Peiniger auszurichten und hatte sie dann mit ihm alleine gelassen. Das Einzige ihres Peinigers was zwischen vermummter Kleidung hervor blitzte waren diese intensiv grünen Augen, die sich wohl nach dieser Tortur auf ewig in ihr Gedächtnis brennen würden.


„Sagst du jetzt endlich zu wem du gehörst?", knurrte er und zog ihren Kopf an den Haaren hinauf, erntete jedoch lediglich ein feixen von ihr und den selben störrischen Blick wie sie seit Beginn seiner Foltertortur an den Tag legte. Natürlich bekam sie dafür eine weitere Faust in ihr Gesicht und noch mehr Blut tropfte aus Nase und Mund. Obwohl sie eine Frau war, war er nicht zimperlich mit ihr und die Kraft die er aufwendete war bei weitem nicht seine Ganze, das spürte sie genau. Er schien zwar brutal mit ihr umzugehen allerdings sich auch stark zurück zu halten. Etwa aus Befürchtung sie würde ansonsten den Löffel abgeben?


In dem Moment als die Tür aufging und der Typ vor ihr sich abwandte schnellte sie mit dem Kopf nach vorne, versenkte ihre Zähne in seinem Arm. Statt eines erwarteten Aufschreis bekam sie allerdings nur ein Fluchen und er riss erneut an ihren Haaren doch sie ließ nicht los, biss noch fester zu.


„Wie ich sehe wehrt sie sich noch.", erklang eine kalte Stimme die ihr einen Schauer den Rücken hinab jagte. Rot traf Grau, sein Blick bohrte sich hart in ihren, ließ ihren gesamten Körper sich anspannen. „Sie scheint härter im nehmen zu sein als deine sonstigen Patienten.", sagte der orangehaarige Mann bei dem sie keine Zweifel hatte das er der Anführer war. Dass er sein Gesicht nicht verbarg ließ sie schlussfolgern das er nicht vorhatte sie am Leben zu lassen. Unweigerlich schluckte sie, schmeckte ihr eigenes Blut gemischt mit dem des Mannes der die letzten Stunden versucht hatte ihr zur Hölle zu machen. Als eben dieser ihr hart in den Magen schlug ließ sie keuchend von seinem Arm ab, spuckte das Blut das eben noch in ihrem Hals hinab geglitten war würgend wieder aus.


„Wo ist e-er..?", brachte sie keuchend heraus und fixierte den Anführer mit ihrem Blick. Direkt landete ein weiterer Schlag auf ihrem Körper der sich bereits grün und blau verfärbte. „Wir stellen hier die Fragen." Trotz der Schmerzen ließ sie sich nicht aus dem Konzept bringen, sie war aus einem bestimmten Grund hier und nichts würde sie davon abhalten ihr Ziel zu erreichen. „Gebt ihn mir!", brüllte sie den beiden Männern entgegen woraufhin beide ein leises lachen von sich gaben. „Du bist nicht in der Position Forderungen zu stellen."


„Du kannst gehen.", erklang es urplötzlich vom Anführer der Bande. Der andere Mann schien wenig begeister tat jedoch was ihm befohlen wurde und ließ die Beiden schließlich allein. Aus einer Ecke zog sich der Anführer einen Hocker in die Mitte und setzte sich vor sie, bette seine Ellenbogen auf den Knien, lehnte seinen Kopf gegen die verschlungenen Hände und sah sie eine Weile einfach nur finster an, schien zu versuchen in ihr zu Lesen. Bis auf Wut schien er jedoch nichts in ihren roten Augen finden zu können.

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