Kapitel 27

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Der Unterricht zog sich für Hidans Geschmack viel zu lange und die Pausen dagegen waren viel zu kurz. Als jedoch schließlich um 14 Uhr der erlösende Gong ertönte schmiss er rasch seine Sachen in seinen Rucksack. Seine Kleidung war zum Glück bereits wieder trocken und an seinem Körper weswegen er nur noch den Rucksack schulterte und hastig den Raum verließ, um Richtung Bahnstation zu gehen. Er wollte endlich raus aus dieser neu entstandenen Hölle. Die Sticheleien und Sprüche hörten nicht auf und er wollte gar nicht wissen was sich die Leute für den morgigen Tag ausdachten.

Hätte er sich vielleicht nicht von Kakuzu vor allen Küssen lassen sollen? Hatten echt so viele ein Problem damit, wenn sich zwei Männer küssten? Grübelnd schritt er aus dem Schulgebäude, merkte nicht einmal das sein Bruder knapp hinter ihm war. Wieso auch, sie redeten seit heute Morgen nicht mehr miteinander. Vermutlich war Akuma noch eingeschnappt doch Hidan sah keinen Grund sich zu entschuldigen. In seinen Augen hatte er vollkommen Recht damit das Akuma nicht mit Kisame ins Bett hüpfen sollte. Klar war ihr Boss hoffnungslos aber man wusste ja nie! Vielleicht wäre Pain ja auch nicht mehr so verklemmt, wenn er selbst jemanden hätte?

Einen kurzen Moment lang dachte er daran zurück wie Konan damals neben Kisame im Krankenhaus stets gesessen hatte, sich als seine Freundin für die Bullen ausgab. Hätten die Beiden nicht einfach zusammenkommen können? Pain schien Konan ja nicht zu wollen und Kisame hätte dann keine Augen für Akuma wodurch sich dieser mehr auf Pain konzentrieren könnte.

Natürlich waren all diese Beziehungen Wunschdenken und ehrlich gesagt beinahe lächerlich, wenn man ihren Alltag betrachtete. Eine Beziehung war ein Luxusgut, das ihnen eigentlich nicht vergönnt war doch irgendwie wollte er das mit Kakuzu schaffen - auch wenn er immer noch nicht wusste ob sie nun zusammen waren oder nicht.

Mithilfe von Musik sperrte er die tuschelnden Mitschüler aus, achtete lediglich auf seinen Weg bzw. darauf ob die Bahn die Station endlich erreichte. Er brauchte ihnen gar nicht groß zuhören, um zu wissen das einige sich erneut das Maul über ihn zerrissen. Die Blicke reichten bereits, um zu wissen was ihr Gesprächsthema war.

Erst in der Bahn bemerkte er das Akuma bei ihm war da sich dieser auf einem Sitz neben ihm niederließ jedoch getrost in eine andere Richtung sah. Augenverdrehend sah Hidan durch die Glasscheibe der Fenster hinaus und betrachtete die vorbeiziehende Stadt. Das Wetter draußen war für einen Wintertag verhältnismäßig gut. Die Sonne nutzte die verbliebenen Stunden ehe sie unterging, um noch einige kräftige Strahlen zu ihnen zu schicken. Der Wind pfiff kaum aber dafür waren die Wege dank dem geschmolzenen Schneematsch übersäht von Pfützen.

Abgesehen von den Mobbing-Angriffen in der Schule war es zurzeit verdammt ruhig. Bis auf die Sache mit Greed hatte man nichts mehr von den Jashinisten gehört. Sah man davon ab das sein Vater neuerdings mit Xanxus telefonierte. Die Anhänger waren tatsächlich einfach spurlos verschwunden und soweit er von Pain wusste hatte Zetsu noch keine Anhaltspunkte gefunden. Einerseits war es merkwürdig das sie einfach verschwanden, andererseits war er glücklich darüber denn es bedeutete das sie vorerst Ruhe haben würden und er diese Zeit mit Kakuzu genießen konnte. Wer wusste was passieren würde, wenn sie sich mit all den Jashinisten und Jashin selbst anlegen würden. Was für Verluste würden sie womöglich machen?

Plötzlich fiel ihm ein das er Akuma gar nicht erzählt hatte das Greed ihn suchte, wissen wollte ob er wirklich tot war. Ob der Bastard ein schlechtes Gewissen hatte? So wie Akuma ausgesehen hatte, hatte er einiges in der Zeit in welcher sie ihn gefangen hielten durchmachen müssen. Erfolglos wie es schien immerhin hatte es kein Angriff auf einen der Akatsuki gegeben.

Ihre Station wurde von der Bahnansage verkündet weswegen Hidan sich gemeinsam mit seinem Bruder erhob und zu den Türen ging. Glücklicherweise war die Bahn nicht mehr sonderlich voll wodurch sie schließlich bequem aussteigen konnten und weiterhin schweigend ihren Heimweg aufnahmen. Innerlich machte Hidan sich bereits auf ein Donnerwetter gefasst. Sein Vater würde es nicht auf sich sitzen lassen das er einfach spätabends im Winter mit dem Motorrad wegfuhr wo es ja ach so gefährlich war.

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