Kapitel 30

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Es fühlte sich an als würde seine Welt gerade in Tausend Teile zerspringen. Tief in ihm schien etwas zu schreien, zu fallen. Eine unbekannte Taubheit ergriff Besitz von seinen Gliedern. Die Gedanken waren wie leergefegt. Nichts schien mehr nach diesen eben gehörten Worten noch zu zählen, wichtig zu sein.

„Das was du dir erhoffst wird niemals geschehen."

Im Grunde war es doch nur ein schlichter Satz. Ein Satz der ihm vollkommen egal sein könnte. Wieso also hallten diese Wörter in seinem Kopf wieder und wieder? Warum klangen sie mit jedem Echo noch schmerzhafter? Weshalb schmerzte sein Herz so sehr als würde es ihm gerade jemand aus der Brust reißen?

Noch immer lag die Hand seines Gegenübers mit festem Griff in seinem Nacken, zwang ihn weiter in diese kalten Augen zu sehen während seine eigenen noch vom Qualm brannten. Manch einer würde behaupten das das verräterische Glänzen in ihnen vom inneren Schmerz zeugte. Ein anderer würde es lediglich auf die äußere Reizung zurückführen. Was schlussendlich stimmte wusste in diesem Moment niemand. Dennoch bewirkte es etwas in seinem Gegenüber.

„Und trotzdem...", die Stimme des Älteren riss ihn zurück in die Wirklichkeit. Ließ die Taubheit mit einem Mal verebben und brachte jegliches Gefühl mit einem unangenehmen erzittern zurück in seine Glieder. Er wollte gar nicht hören was als nächstes käme, befürchtete das es ihn noch mehr verletzte. Unruhig benetzte er seine Lippen, versuchte ruhig zu atmen, nicht direkt in eine Art Panik zu verfallen. Sein gesamter Körper schrie das er flüchten solle. Was tat sein Gegenüber bloß mit ihm? Dieser Mann machte ihn verrückt! Was käme als nächstes von ihm? Was wollte er noch von ihm?

„...frage ich mich warum du dich so bemühst." Er stockte. Waren die Worte nun positiv oder negativ? Verdammt er konnte es nicht mehr einordnen. Die gesamte Art des Älteren war für ihn so verwirrend. Einen Momentlang war er nett zu ihm und im nächsten befürchtete er erneut eine Kugel in seinem Kopf zu haben nur um daraufhin wieder eine beinahe liebevolle Seite beim anderen zu entdecken.

„Verrat mir eines Akuma." Eine kurze Pause entstand, in der sein Gegenüber entspannt einen weiteren Zug dieser schrecklichen Rauchware nahm, ehe er weitersprach: „Wann hast du angefangen wirklich einer von uns sein zu wollen und nicht nur um deinen Bruder zu schützen?"

Angesprochener blinzelte mit gerunzelter Stirn. Was meinte Pain? Der Griff in seinem Nacken verschwand, ließ ihn frei doch Akuma war viel zu verwirrt, um dies wirklich zu realisieren. Wovon sprach Pain hier eigentlich? Er wollte gar kein Mitglied Akatsukis sein.

„W-Was... was meinst du?", hinterfragte er daher, beobachtete genau jede Regung in Pains Gesicht, um vollends verstehen zu können was in dessen Kopf vorging. Tatsächlich kräuselte Pain leicht seine Stirn, verengte seine Brauen und drückte schließlich seine Zigarette aus.

„Dein ganzes herumschleichen, deine offensichtlichen Versuche mir oder einem anderen Mitglied zu imponieren. Das du Hoshigaki um deinen Finger wickelst." Nun war es an Akuma die Stirn vollends zu runzeln. Worauf wollte Pain bitte schön hinaus? Was ging diesen überhaupt an das Kisame ein Auge auf ihn warf?

„Du tust das alles doch nur damit du von Akatsuki aufgenommen wirst und nicht länger wie ein Sandsack umhergeschubst wirst. Damit du Gewissheit hast das wir dich sobald euer falscher Gott beseitigt ist nicht ebenfalls verschwinden lassen." Hastig biss er sich auf die Lippe. Beinahe hätte er tatsächlich gelacht. Die gesamte Situation war absurd, absolut absurd! Kopfschüttelnd wandte er sich ab. Schritt zurück ins warme, da ihn die abendliche Luft inzwischen frieren ließ.

„Pain alles was ich tue ist nur um meinen Bruder zu schützen und Jashin zu vernichten. Vielleicht mag mir das ein oder andere Mitglied Akatsukis in gewisser Sicht ans Herz gewachsen sein aber selbst ein Mitglied Akatsukis zu werden liegt nicht im Geringsten in meiner Absicht. Wenn das alles hier vorbei ist will ich mit all dem nichts mehr zu tun haben.", erklärte Akuma, sah Pain dabei nicht weiter an. Der Ältere folgte ihm mit einem leichten Hustenanfall, schloss die Tür zum Balkon hinter sich und sperrte so die Kälte aus.

In the ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt