Kapitel 32

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Eiskaltes Wasser holte ihn zurück ins hier und jetzt. Hustend und keuchend schnappte er nach Luft, schüttelte die durchnässte Haarpracht. Fluchend suchte er nach dem Übeltäter und fand diesen mit einem ihm altbekannten Gesicht vor sich stehen. Erst bei dem ungewohnten Höhenunterschied betrachtete er die Umgebung aber allen voran den hölzernen Stuhl an welchem er gefesselt war. Wütend stemmte er sich gegen die Seile, die daraufhin lediglich in seine Haut schnitten, statt nachzugeben.

„Du wirst uns jetzt ein paar Fragen beantworten.", sprach der Typ mit dem inzwischen leeren Wassereimer. Aufgrund dieser Aussage konnte er sich ein Schnauben nicht verkneifen.

„Einen Scheiß werde ich.", knurrte er als Antwort und sah giftig in die blutroten Opale des Mannes. Während Augen und Haar ihn stark an seinen kleinen Bruder erinnerten war die Haut des Typen nicht kalkweiß, sondern braungebrannt. Er konnte sogar einige Tätowierungen auf dem muskulösen Körper ausmachen.

„Oh doch du wirst!", fauchte ein zweiter Mann der sich in dem sterilen Raum, in welchem sie sich befanden, weiter hinten aufhielt, dort wo das Licht der flackernden Neonröhren nicht mehr hinreichte. Die Stimme erkannte er direkt wieder. Es war der Typ, der ihn im Haus angegriffen hatte.

„Was wollt ihr schon tun? Mich zu Tode ängstigen?", spöttelte er selbst und sah die Männer höhnisch an. Er hatte mehrere Jahre mit Kakuzu überstanden, nichts und niemand würde seine Zunge lockern können. Zumindest nicht für die Informationen die sie hören wollten. Beleidigungen würde er nur zu gerne ausspucken.

„Oh ich verarbeite dich gerne zu Schweizerkäse", erwiderte der Weißhaarige vor ihm.

„Ich werde dich definitiv noch viel mehr Höllenqualen leiden lassen als deine dreckige Bande meinen Bruder spüren lässt!", fauchte der Schwarzhaarige Typ, der ein wenig aus den Schatten hervortrat. In seinem Hirn begann es zu rattern. Wen hatte Akatsuki doch gleich? Hatte Kakuzu ihm gegenüber irgendetwas erwähnt?

„Also erzähl uns verdammt noch mal, wo ist Greed?!"

*~*~*~*~*~*~*~*

Gesuchter Jashinist befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Kammer weit unter der Erde, im Untergrund wo selbst die Akatsuki mit Ausnahme ihres grünen Spiones diesen nicht finden würden. Der Körper war eingefallen, blühte nicht mehr vor Leben. Die Haut war übersät von Wunden und auch jetzt tropfte es noch in einem monotonen Ton zu Boden. Der Atem ging rasselnd, setzte manches Mal kurze Zeit aus.

Vor der morschen Tür, die den Raum von den anderen anliegenden abtrennte, war ein Streit zu vernehmen. Er musste nicht einmal die Ohren spitzen oder einen Geruch aufnehmen, um zu wissen wer vor der Tür sich stritt. Seit Wochen sah er nur dieselben Gesichter. Es ging inzwischen sogar soweit das er genau wusste welcher der Mossköpfe vor ihm stand. Einzige Abwechslung bot der kleine Pumuckel zu dem sie ihn gelegentlich brachten.

Der Streit endete und kurz darauf sah er sich zu seinem Leidwesen mit dem schlimmeren, deutlich aggressiveren Zwilling konfrontiert. Lediglich zwei Schritte benötigte es ehe dieser direkt vor ihm stand, zu ihm der von Ketten gefangen auf dem Boden hockte zu packen, den Kiefer hart aufdrückte ehe ihm unsanft Wasser eingeflößt wurde. Die Wassermenge war viel zu viel auf einmal, vermittelte ihm das Gefühl als würde er jeden Moment ertrinken. Die Ketten klirrten als er begann panisch zu zappeln, nach Atmen rang.

Endlich entließ der Grünhaarige ihn aus seinem Griff, zog die Flasche Wasser fort und keine Sekunde später erbrach er bereits die Hälfte von dem eben eingeflößten neben sich. Keuchend schnappte er nach Luft, traute sich nicht hinauf in diese gelben Augen zu sehen die ihn bereits jede Nacht verfolgten.

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