Kapitel 24

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Wut durchströmte seinen gesamten Körper. Unsagbare finstere Wut, die alles um ihn herum zerstören wollte, die jemanden leiden sehen wollte. Und doch wusste er nicht woher diese Wut in seinem Inneren kam. Er verstand nicht warum jede Faser seines Körpers unter Strom zu stehen schien, wieso seine Hände nicht aufhörten zu zittern selbst nachdem er seine Nägel schmerzlich in die Handinnenflächen drückte.

Kein Whiskey der Welt würde ihm in diesem Moment Linderung verschaffen und dennoch schenkte er sich zur Beruhigung seiner Nerven ein weiteres Glas ein, lehnte sich daraufhin in dem ledernen Stuhl seines neuen Büros zurück. Seit dem Telefonat mit dem Hoshigaki konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er wusste das der Schrei von dem Bruder Hidans ausging, zu oft hatte er diese gehört, mit angesehen wie der Junge Schmerzen erlitt und dennoch war dieser etwas anderes gewesen. Es hatte etwas in ihm ausgelöst das er nicht beschreiben konnte, nicht beschreiben wollte. Allein die Worte des Mannes der Auslöser der Schmerzen bei dem Jungen war reichten ihm, um zu wissen was dieser getan hatte.

Er würde sich bei ihm nicht dafür beschweren das er meint den Bengel ins Bett zu zerren oder sich vielleicht auch von diesem hat verführen lassen, wusste er schließlich nicht genau wer Ursache für dieses Techtelmechtel zwischen den Beiden war aber er würde Kisame spüren lassen das er nicht viel davon hielt, wenn man seine Befehle missachtete. Geschweige denn es für nötig hielt solche Dinge zu tun, wenn man mit ihm redete. Er erwartete Respekt.

Selbst der ungehobelte Hidan hatte es geschafft ihm heute mit ruhiger Stimme und einem respektvollen auftreten entgegen zu kommen. Natürlich hatte er anfangs Krawall auf dem Flur gemacht, sich offenbar mit seinem Teamkameraden wie so häufig in die Haare bekommen, schien danach jedoch sehr zurückhaltend zu sein. Was auch immer Kakuzu mit dem Jungen getan hatte schien Wirkung zu zeigen weswegen er sich nicht über die Vorkommnisse beschweren würde. Nicht weiter zumindest. Der vernarbte Mann hatte ihm bereits Rede und Antwort stehen müssen und hatte darauf beharrt das es eine einmalige Sache gewesen sei und lediglich dazu diente dem Jungen die Flausen aus dem Kopf zu schlagen. Anfangs war er dem ganzen Skeptisch gegenüber, nach der Szene auf dem Flur und dem stillen Hidan danach verstand er die Beweggründe jedoch und akzeptierte diese.

Der Bericht Hidans hatte ihnen auch einige neue Erkenntnisse gebracht und er hatte den Jungen damit beauftragt mehr von seinem Vater in Erfahrung zu bringen. Sollte dieser Jashin kein Gott sein, was er von Anfang an für unwahrscheinlich hielt, dann wäre seine Auslöschung bei weitem einfacher als zunächst angenommen.

Einen Schluck aus dem Glas nehmend sah er hinaus auf die belebte Stadt. Etwas Gutes hatte der Umzug ihres Quartieres. Endlich sah er mehr als stetig nur die grauen Wände des Kellers. Das Nachtleben war bei weitem interessanter als die Spinnennetze in den Ecken seines alten Büros. Damit er jedoch nicht ungeschützt war bestanden die Glasscheiben aus dem sichersten Material, das es auf dem Markt gab, schützten ihn vor möglichen Scharfschützen.

Aber nichts schützte ihn vor den inneren Schmerzen, die ihn zu zerfressen schienen. Nichts schien dieses Chaos zu ordnen, ihm klar zu machen was die Ursache war geschweige denn eine Lösung zu zeigen.

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Noch nie hatte er sich so mies gefühlt. Sein Herz pochte seit Stunden unangenehm, schien zu krampfen und seinen Dienst am liebsten entsagen zu wollen. Nicht einmal der Moment, in dem er feststellte das die Schuhe des Hoshigakis immer noch in ihrem Eingangsbreich standen brachte ihn aus der Fassung. Auch sein Vater, der ihn besorgt gemustert hatte, ihn fragte was passiert sei erhielt keine Antwort von ihm. Sein Weg führte ihn schnurstracks in seine eigenen Vierwände wo er sich in sein Bett hatte fallen lassen wo er auch jetzt immer noch lag und die Decke anstarrte.

Eigentlich hätte er doch froh darüber sein müssen das Kakuzu anscheinend beendete was auch immer zwischen ihnen lief aber irgendwie stellte sich das Gegenteil ein. Er hatte sich doch gerade erst eingestanden das er irgendeine Art von Interesse an dem Älteren hegte und hatte zugelassen das zwischen ihnen mehr lief als die ständigen Streitereien doch mit einem Mal sollte das alles vorbei sein? Sie waren doch noch gar nicht weit gekommen, hatten nicht einmal darüber gesprochen was das zwischen ihnen ist. Wie konnte der Typ das einfach alles in die Tonne schmeißen?

In the ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt