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Ich behaupte schwer das wenn mir jetzt jemand über den Weg laufen würde dessen letztes Stündchen geschlagen hatter denn ich verspürte eine unbändigen Hunger. Klar ein Vampir hat immer Hunger, aber ich hatte noch nie so starken Hunger verspürt.

Dann plötzlich fand ich einen Funken Mitgefühl in mir an dem ich mich sofort festklammerte. Ich hörte die Eltern des Mädchens, welches reglos im Schnee lag. Sie weinten bitterlich, voller Schmerz. Das arme Kind hatte viel zu viel Blut verloren... Ich roch Blut welches die selbe Blutgruppe hatte, es war das Blut von Juliets Vater. Ich glaube er verstand den Blick dem ich ihm zu warf, denn er kam auf mich zu. Jonathan schrie ihm etwas von Selbstmord nach. Bevor er mir all zu nahe kam, biss ich meinen Vater, oder was von ihm noch übrig war. Denn ich wollte Viktor nicht in Gefahr bringen. Er verstand und blieb stehen. Sein Blick sagte mir das er auf mich wartete, bis ich bereit sein würde. Aber wann würde ich das schon sein? Momentan noch nicht, Jonathan hatte dies wohl nicht begriffen und kam mit einem Silbernen Dolch, der nur so im Mondschein funkelte, auf mich zu. Ich wollte ihn nicht angreifen, ich würde mich nicht nochmal beruhigen können. „Tu das nicht, Jonathan! Er ist die einzige Rettung für das Mädchen!" Schrie Victor zurechtweisend. Aber Jonathan wollte nicht auf Victor hören und schritt weiter auf mich zu. Ich stand auf und lief langsam rückwärts. Victor war wuterfüllt, „Jonathan! Lass ihn!" Diesen Moment hätte ich mir nie erdenken können, Victor der nicht wollte das ich starb?

Ich konnte Jonathan nicht weiter ausweichen als ich an einer Hauswand ankam. Das kalte Gestein an meinem Rücken. Ich bohrte meine Finger in die steinerne Wand im Versuch mich von meinem Überlebensinstinkts ab zu halten. Er traf mich mit seinem Dolch direkt in mein Herz. Ungläubig starrte ich den hübsch verzierten Dolch an. Bitterer Schmerz durchzog mich. Ich glaube Jonathan wollte mich von meinen Knien schubsen was allerdings damit endete das er gegen eine Baum flog der vom schlag zerbarst. Ich fragte mich nicht als einziger warum ich noch lebte, als ich mir den Dolch aus der Brust zog. Eigentlich müsste ich durch Silber sterben. Das silber in meiner Hand brannte, weshalb ich es verwundert los liess. Victor war mittlerweile bei mir und half mir auf. „Wieso lebe ich noch?" Fragte ich Victor. „Wir haben keine Zeit für das, da liegt ein kleines Kind im sterben." Entschlossen krempelte er den Ärmel seiner linken Hand hoch. Ich schaute ihn unsicher an. „Na los! Auf was wartest du, auf besseres Wetter?!" Ich schüttelte dem Kopf, trat näher und biss ihn so sanft ich konnte in sein Handgelenk. Ich musste mich regelrecht Quälen von ihm ab zu lassen. Es fühlte sich an wie ein ziehender schmerz. Erstaunt sah sich Victor die verschlossene Wunde an. „Du kannst Wunden verschliessen?" „Kann ziemlich jeder Vampir, nur machen es die meisten nicht weil es sie einen Scheissdreck interessiert was mit ihren Opfern geschieht." In schnellen Schritten traten wir zu der kleinen Familie hin. Sie liessen mich erst durch als Victor sie auffordernd ansah. Ich zögerte. Ich traute mir selbst nicht. Das Mädchen hat sonst sowieso keine Chance. Ging es mir durch den Kopf, was nicht wirklich half. Merkwürdiger weise erhielt ich ein, „Du schaffst das!" von Victor. Ein Jäger der einen Vampir zum beisse ermutigt, paradox. Die kleine Halsbäuge des Mädchens war knapp genug gross das mein Kiefer hinpasste. Ich gab mir so viel mühe wie noch nie zuvor sanft zu sein. Naja, so gut man halt sanft beissen kann. Man sah förmlich wie das Mädchen Farbe annahm. Ich hörte wie ihr Herz wider schneller zu schlagen begann. Seltsamerweise fiel es mir ziemlich leicht von ihr ab zu lasse. Kurz bevor ich sie aufheben und ihrem Vater zum nach Hause tragen übergeben wollte, bemerkte ich das dem Mann ein Arm fehlte. Kriegsverletzung schoss es mir durch den Kopf. Ich hob das Mädchen trotzdem auf, die Mutter wirkte besorgt. Ich bat Victor drum ihnen zu erklären das ich das Mädchen zu ihnen nach Hause tragen wollte, da ich immer noch grauenhaft in Französisch war.

Ich brachte das Mädchen also nach Hause. Die Eltern bedankten sich ausgiebig bei mir, die Mutter umarmte mich sogar. Victor und ich liefen ein Stück gemeinsam durch die Gassen. „Elodie, das Mädchen heisst Elodie." Sagte Victor plötzlich und ergänzte „dachte du möchtest es vielleicht wissen." Ich nickte. „Ausserdem dachte ich das du das hier gebrauchen könntest." Er gab mir das Herz meines Vaters als wir bei der Tür nach England ankamen. „Danke." Sagte ich ihm. Ich hatte die Tür schon fast geöffnet als Victor mich zurückhielt. „KC, bevor du gehst, danke das du deine Menschlichkeit geopfert und deinen Vater getötet hast um diese Stadt und noch viel mehr zu retten. Ich weiss das es dir sehr viel bedeutet hat ein Mensch zu sein. Schade nur das es mit deinem Vater keine andere Lösung gab." „Er war ein Arsch." Sagte ich kalt. Ich wollte mich schon umdrehen und gehen als er mich aufhielt. „Weist du, KC. Ich dachte immer das ein Jäger das einzige wäre um meine kleine Juliet vor Vampiren zu schützen, aber vielleicht ist ein Vampir sogar besser. Versprich mir bitte sie glücklich zu machen und auf sie auf zu passen!" Es war schwer zu sagen was er gerade fühlte. Vielleicht lag es auch daran das ich selber nicht wusste was ich fühlte. „Werde ich, ich verspreche es." Er nahm mich in den Arm. „Ich werde euch eine Möglichkeit suchen, Schwiegersohn und wenn es das letzte ist was ich tue!" Mein Auge lies eine Träne rinnen. "Danke."

Juliet Bonasieux Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt