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Als ich nach hause kam war Juliet noch wach, sie las. Ich gab Josiah einen Kuss auf die Stirn. Der kleine Schlief tief und fest, schön eingekuschelt in seinem Deckchen. Ich legte mich neben meine wunderschöne Frau hin und knuddelte mich an ihr fest. „Wo warst du?" Sie legte das Buch weg und sass auf. „Bei Edlyn." Sie guckte mich fraglich an. „Henrys Tochter, morgen wird sie entlassen." „Wie schön, dann ist wenigstens ein Teil ihrer Familie wieder beisammen." Irgendwie klang sie nicht sehr ehrlich.
Wir legten uns nun schlafen, doch schlief ich nicht gut. Mich beschäftigte was mit Milo passiert war und was Juliet hatte.

Am nächsten Tag ging ich wider zur Arbeit. Ich lief wie üblich durch die Fabrikhalle, grüsste ein paar Freunde und ging anschliessend zu Henry ins Abteil der Produktentwicklung. Henry weinte? „Geht es dir nicht gut?" Fragte ich den älteren Herrn während ich ihm tröstend meine Hand auf die Schulter legte. Plötzlich schnellte er auf, drückte mich gegen die wand und rammte mir sein Ledermesser in den Bauch. Für sein Alter hatte er noch ordentlich kraft. „Ich habe dir geglaubt und Vertraut! Wieso hintergehst du mich?!" Mit weinerlicher Stimme schrie er mich an. „Warte, was?" fragte ich nun verblüfft. „Hat dir Milo nicht gereicht?! Musstest du Emmet auch noch entführen?!" Warte, was?!„Emmet ist verschwunden?!" „Tu nicht so als wüsstest du von nichts! Gestern Abend nach dem du gegangen bist-" Ich unter brach ihn nicht ganz so ruhig wie ich wollte. „bin ich zu Edlyn gegangen. Eigentlich wollte ich dich damit ja überraschen. In der Mittagspause wollte ich sie abholen gehen. Sie wird entlassen." Er lies mich nun endlich wieder los. „Was? Aber wer hat dann..." „Das ist eine sehr gute Frage." Sagte ich ernst, während ich mich auf den knarzenden Stuhl setzte.

Wir machten uns nun an die Arbeit. Fon der Fabrikhalle waren nun wider Maschinen und Arbeiter zu hören, nicht wie gestern am Abend.. „Ähm, Jungspund? Hast du das Messer noch." Fragte er plötzlich in die Stille.„Oh, ups." Ich zog das vergessen geratene Messer raus, putzte es kurz ab und gab es Henry. Dieser sah mich an als wäre ich nicht ganz dicht. „Wie um alles in der Welt hast du das vergessen?! Schmerzt das nicht?" „Vampire haben ein weniger ausgeprägtes Schmerzempfinden. Mitunter ein Grund warum Vampirkämpfe so ausarten." Meinte ich sarkastisch grinsend. „Sind die so schlimm?" „N Mensch wär wahrscheinlich nach den ersten paar Sekunden tot." Seine Augen weiteten sich vor schock.

Bis Mittag arbeiteten wir normal weiter, danach machte ich mich auf zu  Edlyn. Ich hypnotisierte die Tante die den Laden führte das sie mir die Papiere gab. Kaum hörte ich mit der Hypnose auf probierte sie mich mit einem Silberdolch ab zu stechen. Ich werte ab und der Dolch steckte in der Wand fest. Da ich eh gerade schon dabei war meine Prinzipien zu brechen hypnotisierte ich sie dazu, dass sie mich in Ruhe lies und das Ganze niemandem erzählen konnte.

Edlyn hatte ihre Sachen schon gepackt weswegen wir direkt los konnten. „Warte mal, wie heisst du überhaupt?" , hielt sie mich zurück. „Kurt-Cameron aber die meisten nennen mich einfach nur KC", antwortete ich ihr während ich ihr die Koffer abnahm. Wir waren relativ schnell bei der Firma da sie nicht sonderlich weit entfernt war. Henry war heil froh seine Tochter wieder mal zu sehen und in seine Arme schliessen zu können. „Hast du geweint Vater?" Er nickte. „Weswegen?" fragte sie besorgt. „Emmet...er ist verschwunden." Sie fing nun an zu weinen. „Weiss sie von Milo?" fragte mich Henry. „Nicht so viel wie du." Gab ich zu. „Was weiss ich nicht?" Sie war wütend, zurecht. Henry und ich schauten uns besorgt an. Ich begann zu erklären aber bevor ich endete sass eine wütende Furie auf mir die mich zerhackschtückelte. Da ich sie nicht verletzen wollte sties ich sie nicht weg. Henry verstand schnell und zog sie von mir runter. Der ältere Herr vollendete die Erklärung. Meine Wunden heilten nicht halb so schnell wie sie sollten und ich war wieder Hungrig. Ja gut, als ob ich jemals nicht hungrig wäre. Ich stand auf, mich packte der Schwindel was mich wieder zu Boden plumpsen lies. Ausserdem schmerzte mein Kopf und mein entblöster Magen zog sich vor Leere zusammen. Ich stand wieder auf und stützte mich an einem Arbeitstisch. Ich hatte das Gefühl das sich alles drehte. Edlyn bot mir ihr Handgelenk an, hat sie irgendwie Stimmungsschwankungen? Ich winkte ab. Nun schnitt sie sich mit dem Messer das Handgelenk auf. Sobald ich den ersten roten Tropfen roch, ich ihn erblickte drehte ich durch. Meine Zähne bohrten sich in ihre Wunde, meine Arme zerrten sie runter und hielten sie fest. Sie zappelte wie verrückt, ich war nicht gerade sanft muss man anmerken. Zum Glück kam ich schnell wieder zu Sinnen und lies sofort ab. Ich lag mit geschlossenen Augen auf dem Boden um mich besser konzentrieren können. „Es tut mir leid." Sagte die schwarzhaarige beschämt. „Nein, mir tut es leid. Normalerweise wäre sowas eigentlich kein Problem für mich." An meinem gereizten Unterton hörte man mir an das ich genervt von mir selbst war. „Wie lange hast du denn Bitteschön nichts gegessen?!" Fragte sie nun. „Vor zwei tagen zum ersten mal nach drei Monaten." Ich verstand erst jetzt wie dumm das klang... „BITTE WAS?!" Sie starrte mich entgeistert an. „Wieso denkst du denn sonst das ich aussehe wie ein Laternenpfahl?!" meinte ich gereizt und fuhr eher murmelnd fort, „Gut, du hast ja keinen Vergleich zu vorher...Das einzige was mir jetzt gerade als Referenz einfällt ist das ich fast in nem Gullyloch stecken geblieben bin." „Wie,warum?!" „Eine Geschichte für ein andermal." Ein Arbeiter der ein paar Pläne abholen wollte kam gerade durch die Tür. „Wieso liegen Sie auf dem Boden." „Mir war schwindelig." „Der junge Herr ist wohl immer noch etwas angeschlagen von der Lungenentzündung." Henry rettete mich. „Sind die Pläne schon fertig?" Ich brachte dem Arbeiter die Pläne zur Tür. Mir eine gute Besserung wünschend ging er wider. Ich bemerkte gerade das sich meine Zähne nicht wieder einfahren wollten. Hoffentlich hat er das jetzt nicht gesehen... Warte, wenn meine Zähne sich nicht einfahren lassen sind meistens meine Augen rot. Hammer. An Edlyn und Henrys Blick war dies der Fall. „Hälst du so bis Feierabend durch Jungspund?" Fragte Henry ruhig. „Es sieht eher schlecht aus." musste ich zugeben. Edlyn krempelte wieder ihren Ärmel hoch, „Dann hättest du genug Energie in den Wald zu gelangen." „Krieg ich auch so hin." Gab ich Antwort, worauf sie erwiderte,  „Nein, die Strecke ist zu weit." „Woher willst du das wissen?!" Ach Gott war ich wieder gereizt. „Einige Monate bevor dein Vater meinen Man umgebracht hat, hatte er ihn verwandelt. Ich weiss mehr über Vampire als du denkst!" „Woher sollte ich das wissen?!" Und ich war noch gereizter. „Vielleicht hat Boria es dir erzählt." „Ich habe genau einmal mit Ihm gesprochen und dass war am Tag an dem er starb!" Einen Vorteil hatte es das ich gereizt war, ich hatte nun wenigstens Energie in den Wald zu kommen.

Eine halbe Stunde später war ich zurück. „Mein ich das nur oder siehst du schon ein gutes Stück besser aus?" Sagte Henry mir auf die Schulter klopfend. „Kann schon sein." „Jedenfalls trägst du ein ganzes Hemd." Sagte nun Edlyn, was fast schon negativ klang. „Ich kann kleine dinge Magisch reparieren."

Juliet Bonasieux Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt