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„Ich wünschte Jaro hätte mir das Herz raus gerissen." Juliet sah mich wütend und geschockt an. Sie packte mein Gesicht und schaute mir in die Augen. „Sag sowas nicht!" Ihr kamen nun auch Tränen. Der Stein der vor kurzem noch neben mir lag war nun Sand in meiner hand. „KC, vielleicht kriegst du die wieder hin. So wie du An wieder hin gekriegt hast." Ich muss es versuchen! Ich stand auf, rannte weg, suchte passendes Blut. Ich brachte glücklicher Weise nicht noch mehr Leute in Gefahr. Ich kriegte alle wieder hin, alle bis auf eine kleine Jungen. Henrys geliebter Enkel Milo. Der sechsjährige überlebte die extreme Belastung nicht. Bevor die anderen aufwachten mussten wir verschwinden. Ich packte Juliet Arm und teleportierte uns tiefer in den Wald. Sie schrie vor Schreck kurz auf. Ich setzte mich auf einen Baumstamm. Wahrscheinlich baute sich in mir durch meine Wut so viel Energie auf das sogar Juliet als Mensch sie spürte und das ganze obwohl ich sie immer zu verdecken versuchte. Behutsam lief sie zu mir rüber und legte tröstend ihre Hand auf meine Schulter. „Geh weg." Sie wollte was dazu sagen aber ich unterbrach sie, „Ich bin ein Monster. Ich habe ein kleines armes Kind ermordet. Der kleine hatte noch sein ganzes leben vor sich!" Ich zertrümmerte den Felsen vor mir. Juliet zuckte zusammen, sie hatte keine Ahnung was alles so in mir lauerte. Welche dunklen Seite ich verdeckte. Wie viel Energie und Kraft ich besass. Trotz ihres Trainings von ihrem Vater hätte sie nicht die geringste Chance. Bis zu diesem Tag sah ich dies auch nicht als grosses problem, da ich glaubte ihr niemals was antun zu können. Als ich wider was zertrümmern wollte stoppte sie mich in dem sie mich von hinten umarmte. Sie klammert sich regelrecht an mir fest. Ich umarmte sie nicht zurück, ich fürchtete sie noch vor Energie die in mir brodelte zu erdrücken. „KC, du bist kein Monster, sonst würde dich das ganze keine Dreck kümmern." „Ein Mörder bin ich trotzdem."

Ich liess Juliet stehen und lief weg. Ich brauchte etwas Zeit für mich. Ich begab mich eine Felswand hoch. Von dort oben hatte man eine fantastische Aussicht. Einen Moment lang hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden, was dann aber wieder verschwand.

Gegen Nachmittag hin machte ich mich auf den Rückweg. Zwischen drin hatte ich wider das Gefühl beobachtet zu werden. Was war das bloss? Juliet war noch immer an der selben Stelle, sie las ein Buch. Sie hatte immer ein Buch in ihrer Manteltasche. Ja gut, wie hätte sie auch nachhause gehen sollen. Sie weiss nichtmal wo sie ist, Viel mir auf. Wie konnte mir das den nich auffallen? Ich ging zu ihr hin und umarmte sie von hinten. Sie erschrak da sie mich nicht kommen hörte. Ich vergrub meinen Kopf in ihren Haare bevor ich wieder aufsah um mich zu entschuldigen. „Es tut mir Leid. Es tut mir leid das ich mich nicht bei dir bedankt habe. Es tut mir leid das ich stehen gelassen habe. Es tut mir leid das ich dich angeschrieen habe. Es tut mir leid das ich dir nicht gesagt habe wie wunderbar und intelligent du bist. Es-" Sie unterbrach mich indem sie mich küsste. „Wie kann man mich nur lieben?" fragte ich sie dann. „Du Idiot! Du bist so fürsorglich, lieblich. Du willst immer für jeden das besten. Du gibst immer das beste. Du willst keiner Fliege was tun, bekommt trotzdem mal jemand einen Kratzer ab bist du direkt Schuldbewusst. Du hast vier Monate gewartet, deinen Drang unterdrückt mich zu markieren, nur weil du sicher sein wolltest das es Josiah und mir gut geht. Darum KC, darum liebe ich dich." Ich fühlte mich gerade so geschmeichelt das ich rot anlief wie Klatschmohn. „Weisst du wie niedlich du eigentlich bist?" sagte Juliet während sie mir in die Wange kniff. Ich musste grinsen. Ich hob sie hoch und lief los in Richtung des Anwesen der Greenbirds. „Woher weisst du in welche Richtung wir müssen? Wir sind mitten im nirgendwo! Hast du irgendwie einen Kompass im Kopf?" Fragte sie mich. „Ähm. Ich weiss nicht wieso ich weiss wohin ich muss. Ich weiss nur das ich mich noch nie verlaufen habe, als ich mich auf meinen Orientierungssinn verlassen habe." „Dann hoffe ich nicht, das heute eine Ausnahme ist. Ich habe nämlich einen Bären Hunger!" „Soll ich etwas schneller laufen?" fragte ich als ich einen Moment anhielt. „Wenn es dir keine Umstände macht." Ich zuckte mit den Schultern und lief in einem Affenzahn los. In kürzester Zeit standen wir vor dem Anwesen. Ich lies Juliet runter. Hand in hand liefen wir in den Garten. Ihre Hand war so klein und zart im Vergleich zu meiner. Auf einer Picknickdecke sass Mel mit Josiah auf einer Decke. Man merkte ihr an das ich ihr nicht so geheuer waren. Konnte man ihr auch nicht übelnehmen. Als wir auch auf der Decke platz nahmen begann ich zu reden. „Hat man dir das ganze erklärt?" „Nichts hat man mir erklärt, rein gar nichts!" Juliet und ich guckten uns fraglich an. „Sie sagten ihr sollt es mir erklären. Das käme besser, sagten sie..." Juliet nahm Josiah rein zum stillen. Mit mir alleine zu sein machte Rose noch nervöser. „Also gut. Wie fange ich das am besten an?" „Sei einfach direkt, ich bin kein Fan von Dekogelaber." Sagte sie fordernd mit verschränkten Armen. „Wenn du es so willst. Ich bin ein Vampir. Juliet und ich haben eine art Mate Verbindung weswegen ich sie Markieren wollte. Dies ging allerdings nicht da sie Schwanger war. Sie war da oben in einem Raum, ich im anderen un sie vor anderen Vampiren zu schützen." „Und jetzt will ich hören was wirklich passiert ist und nicht irgend ein Märchen." „Ich meine das Ernst." entgegnete ich. Sie schaute mich mit einem dein-Ernst-jetzt-Blick an. Ich überlegte kurz wie ich das beweisen sollte. Ich entschied mich dazu sie einfach anzugrinsen und währenddessen meine Fangzähne aus zu fahren. So konnte sie ja unmöglich sagen das die nicht echt sind. Sie streckte ihren Arm aus und wollte meine Zähne anfassen, ich schlug diese weg. „Bist du von allen guten Sinnen verlassen?!" Ich war noch immer sehr reizbar, 1. weil ich Hunger hatte 2. weil ich kürzlich einen Wutanfall hatte. „Tut mir leid, ich bin einfach zu neugierig." Sagte sie etwas geschockt. „Schon gut, es ist ja nichts passiert." Sagte ich nun etwas ruhiger.

Juliet Bonasieux Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt