7 Mit Glitzer & Realität.

2.8K 331 259
                                    

┊  ┊  ┊          ★ ISABELL

┊  ┊  ☆

┊  ★




Verdammt!

Es war furchtbar hart sich nicht richtig bewegen zu können. Eine ganze Woche hing ich zu Hause herum und schaffte es nur mit viel Mühe zum Klo und wieder in mein Zimmer. Oft dröhnte mein Kopf und Anstrengung bedeutete unregelmäßige Atmung, was mir nicht gut tat.

Fluffy kuschelte mich zu Tode, außerdem brachte er meine Unterlagen regelmäßig durcheinander. Aber das störte mich nicht so sehr, wie die Tatsache, dass er wohl eine Allergie gegen bestimmte Schnittblumen hatte. Immer wieder nieste er im Wohnzimmer und Harry hörte nicht auf Blumen zu schicken.

Mittlerweile wusste ich nicht mehr, wo ich sie hinstellen sollte und Mr Murray lieh uns schon Vasen. Ich sah Noah an, dass er darauf wartete, dass die Blumen welkten, doch sie waren so frisch und von guter Qualität, dass sie sich erstaunlich lange hielten.

Also bat ich Harry, dass er nun damit aufhören konnte, so süß die Blumenwelle auch war. Damit lieferte ich ihm eine Steilvorlage mich auszutrickens. Nämlich würde der Blumenterror erst gestoppt, wenn ich mich zu einer Stunde Skype überreden ließ.

Es war die Hölle.

Natürlich wusste ich, dass Harry der Austausch wichtig war und ihn zu sehen tat in dieser einen Stunde unglaublich gut. Aber Skype forderte seinen Preis, es war sehr anstrengend. 

Ich verstand nicht alles, was Harry sagte, obwohl er bemüht langsam sprach. Die meisten Sätze puzzelte ich mir schnell und aufwendig zusammen, doch nach fünfzehn Minuten ließ meine Konzentration nach und mein Kopf dröhnte.

Er zeigte mir das Hotel, erzählte von Japan, kurz sah ich Niall durchs Bild spazieren und winken. Aber irgendwie wirkte seine Begeisterung gezwungen.

Am meisten fiel die tiefe Stirnfalte von Harry auf, die sich bildete, wenn er mich musterte. Ich hatte mir Mühe gegeben die Augenränder zu überschminken und mir ein bisschen Mühe mit der Aufmachung gegeben.

„Kann ich dir irgendetwas schicken, das dich aufmuntert?", fragte Harry und ich zwang mich zu grinsen: „Nein, außer du schnallst dich selbst als Päckchen." Er würde tot bei mir ankommen, wenn er keine Löcher reinmachte.

Obwohl ich es genoss Harrys Gesicht zu sehen, seine Stimme zu hören, so fiel es mir schwer Faxen mit ihm zu machen und als die Stunde um war und wir uns via Skype voneinander verabschiedeten, da war ich irgendwie froh drum.

„Pass auf dich auf, Isabell und damit meine ich, pass richtig auf dich auf", sprach er und ich schwor großes Indiana-Ehrenwort. „Und melde dich, sobald du weißt, wann du dich freischaufeln kannst."

Ich würde Harry auf Tour besuchen, nur wusste ich noch nicht, wann und wie. Im Moment hatte ich immer noch Probleme damit Treppen zu gehen. Jede Anstrengung fiel auf die Lunge zurück und es fühlte sich an, wie ein hartnäckiger Muskelkater. Außerdem konnte ich wegen der Schulter nur auf einer Seite schlafen. 

Die Schmerzmittel halfen.

Nachdem ich mich eine ganze Woche an die Ruhe gehalten hatte, wollte ich wieder in den Alltag starten, denn es gab noch einiges zu tun, bevor ich Harry besuchen konnte. Deaf Studio hatte seine Pause gehabt und wir mussten langsam wieder drehen. Mit nur einer Hand konnte ich allerdings nur schlecht gebärden und meine Schulter machte zu viele Bewegungen nicht mit, also übernahm Sunny meinen Part.

Jenseits der Stille ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt