37 Zweigleisig.

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┊  ┊  ┊             ★ ISABELL

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Wie dämlich dieser Keine-Fragen-Deal war, merkte ich erst, als ich dran war damit die Klappe zu halten. Meine Neugier brachte mich fast um. Was war das, in das Noah da reingestolpert war? So sehr ich auch darüber nachdachte, mir fiel nur ein, dass Niall und mein bester Freund sich scheinbar beim Puh-Pasch ganz gut verstanden hatten.

„Arg!", machte ich und ballte die Hände zu Fäusten. Wie unfair war dieser Deal bitte? Mich fraß das auf. Als ich jedoch vor der Tür stand, die mich von der Junior Suite trennte, da wurde mir klar, dass ich größere Probleme hatte, als mich durch das Leben meines besten Freundes zu schnüffeln.

Harry.

Ich war unfassbar wütend auf ihn.

Bislang hatte ich dieses hässliche Gefühl verdrängt, doch jetzt kehrte es mit voller Wucht zurück. Amanda hatte recht, ich richtete mich viel zu sehr nach ihm und er brachte es nicht einmal fertig zu einem einzigen Termin zu kommen, der mir wichtig war.

Sollte das wirklich immer so sein? Waren meine Termine weniger wichtig als sein? Würde er jedes Mal eine neue Ausrede finden, warum er es nicht schaffte zu mir wichtigen Anlässen zu kommen?

Automatisch bekam ich Bauchschmerzen. Denn ich wollte Harrys Ausrede nicht hören. Im Kopf konnte ich sie alle schon in Endlosschleife abspielen. Mit Überwindung nutze ich den magnetischen Zimmerschlüssel und betrat die Suite. Es war nicht besonders hell, dafür jedoch beängstigend still.

Harry entdeckte ich erst, als ich meine Tasche abstellte und aus meinen Schuhen schlüpfte. Noch immer war es draußen sehr warm und die drückende Luft passte zu meinem bedrückenden Gemüt. Langsam richtete er sich von der Couch auf und das Merkwürdige war, er schien nicht die Spur eines schlechten Gewissens zu haben.

Stattdessen wirkte er viel mehr angespannt und... wütend.

Verdammt noch mal, er hatte absolut keinen Grund angepisst zu sein. Das stand mir zu!

Stumm sahen wir uns an. Niemand schien den Anfang machen zu wollen, doch ich konnte nicht länger die Lippen aufeinanderpressen. Tief seufzte ich: „Was ist dir dieses Mal dazwischengekommen?"

„Gar nichts. Ich war da", antwortete Harry und ich stutzte. Plötzlich schien er mich auf eine merkwürdige Art und Weise zu mustern. Völlig überrumpelt blinzelte ich.

Einen Augenblick lang sahen wir uns nur schweigend an. Es war, als würde etwas schwer und bedrückend zwischen uns stehen und ich hatte keine Ahnung, was es war.

„Komisch", sprach ich, „ich habe dich überhaupt nicht gesehen." Den sarkastischen Unterton konnte ich mir nicht verkneifen und Harry ließ sich davon provozieren: „Weil ich kurz darauf schon wieder gegangen bin."

Prompt schnaubte ich und ging ins Schlafzimmer. Ich machte das Licht an und wollte ins Bad gehen, doch als ich Harry im Türrahmen sah, da hielt ich inne.

„Machst du das immer so? Dir nur zehn Minuten Zeit nehmen, wenn man dich drum bittet? Verdammt, Harry, ich habe kein Meet and Greet mit dir gewonnen, sondern dich darum gebeten mit mir zusammen etwas zu unternehmen", platzte es aus mir heraus. „Es war mir wichtig! Muss ich dich für deine Zeit anfangen zu buchen, oder was?"

„Nein! Ich verschwinde in der Regel nicht nach zehn Minuten", wehrte er sich direkt. „Aber scheinbar ist es normal, dass du dir einen Ersatz suchst, wenn ich nicht da bin!"

Jenseits der Stille ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt