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Ich hatte Isabell wirklich vermisst.
Nicht, dass ich Fizzys Anwesenheit blöd fand, aber es gab gefühlt hundert Kleinigkeiten an die ich mich einfach gewöhnt hatte. Isabell machte automatisch eine Tasse Tee am morgen mehr, sie sorgte für eine Basisordnung, ganz nebenbei und mir fehlten die gemeinsamen Heimfahrten, Abende in der Kneipe und der Streit drum, nicht ob wir uns was zu Essen bestellten, sondern wo.
Aus Deutschland schickte sie ein Päckchen mit Schneekugeln, einem Flaschenboot und zwei blauweißen Fischerhemden. Benny und ich fanden sie ziemlich cool und waren gespannt, was Isabell aus Frankreich mitbrachte. Da sie auf Instagram keine Bilder postete, machten wir uns ab und an etwas Sorgen.
Gleichzeitig ging ich ungern auf ihre Instagramseite, weil sich dort wirklich hässliche Menschen austobten. Am liebsten würde ich diesen ganzen Mobbern antworten und in den Arsch treten, aber es waren zu viele. Ich würde beschäftigt sein, bis ich 30 wurde.
Du bist fake! - Hässlich – Stirb! - Larry is fucking real – es ging immer so weiter. Unter einigen Bildern hatte sie schon die Kommentarfunktion ausgestellt.Es wurden Beleidigungen vom Stapel gelassen, dass ich mich fragte, wieso Isabell ihren Account nicht löschte und sich einen neuen anlegte.
Fakt war, sie kam nach Hause und schlief elf Stunden durch. Als sie die zwölfte Stunde ankratzte, da jagte ich Fluffy zu ihr ins Zimmer. Er war ein gutes Stück gewachsen und hopste eiskalt auf ihr Bett. Ich zog die Rollos hoch und stellte eine heiße Tasse Tee auf ihren Nachttisch ab.
Mürrisch kroch Isabell unter ihrer Bettdecke hervor und ich setzte mich in den wackeligen Ohrsessel: »Wenn du noch länger pennst, dann wirst du mit deinem Bett eins.«
»Ach, das ist okay«, fand sie und ließ sich von Fluffy kuscheln. Das Baby war schwer geworden und Isabell musste ihn etwas von sich runter schieben. Ihr fiel das Glas auf ihrer Kommode auf, in dem das Schiff stand. Als das Paket ankam, da hatten Benny und ich es vorsichtig ausgepackt.
»Und jetzt wach auf, ich will wissen, wie die zwei Wochen waren«, zumal ich wirklich neugierig war. »Abgesehen von Sexdetails will ich alle Einzelheiten.«
Sie lachte und ich grinste.
Und dann malte sie mir mit Worten die Bilder vor Augen. Isabell schwärmte von Hamburg, von Döner, der Rickmer Rickmers, dann von Frankfurt und der Sauftour mit Eleanor. Jetzt begriff ich auch, weshalb sie eine Kiste mit diesen Brausepulver nach Hause schickte.
Besonders war Paris.
»Ich liebe das Louvre und möchte noch einmal hin.« Meine beste Freundin strahlte regelrecht. Sie schwärmte vom Eiffelturm, der kleinen Galerie, in der sie mit Harry war und schließlich vom Moulin Rouge.
»Ich glaube, dass man sich für das richtige Paris mehr Zeit nehmen muss, denn nur die Touristenmagnete sind auf Dauer ermüdend.« Sie nippte an ihrem Tee und kraulte Fluffy. Ich musterte sie und fand, dass sie trotz Schlaf erschöpft aussah: »War der Flug anstrengend?«
Isabell zögerte und dieses Zögern machte mich misstrauisch: »Nein, es war gestern nur ein langer Tag. Packen, Konzert, Flug.«
»Ah, okay. Wir drehen morgen wieder, meinst du, du kannst am Start sein?«
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Jenseits der Stille ✓
Fanfic»Mit mir kannst du alles sein. Sogar du selbst.« Isabells Stimme klang wie ein Versprechen. Meine Hand umfasste ihre. Zum ersten Mal in meinem Leben erlebte ich den Rausch meiner Zeit mit jemanden zusammen. Hektisch, glamourös und bizarr war mein Al...