Seit dem Kuss hatte Harry ein wenig Abstand von Cedric genommen. Er war sich nicht sicher, wie er mit der Situation umgehen sollte. Schließlich hatte er erst vor kurzem bemerkt, dass er Jungen viel attraktiver fand als Mädchen. Und dann kam auf einmal Cedric und küsste ihn. Nicht, dass ihm der Kuss nicht gefallen hatte, denn das hatte er alle Male. Aber es war alles noch so neu. Außerdem hatte er momentan auch nicht viel Zeit übrig, sich über seine Sexualität Gedanken zu machen, schließlich musste er sich auf das Trimagische Turnier vorbeireiten.
Als das goldene Trio Pflege Magischer Geschöpfe bei Hagrid hatte, nahm er Harry kurz beiseite und sagte, dass er heute Nacht mit dem Tarnumhang zu ihm kommen solle. Warum erwähnte er dabei jedoch nicht.
Während die meisten Gryffindorschüler sich über Harrys Teilnahme am Turnier freuten, war Ron immer noch sauer auf Harry, die beiden wechselten kaum ein Wort und Harry hatte nicht vor sich bei Ron für etwas zu entschuldigen, was er nicht getan hatte. Warum sollte Harry auch seinen Namen in den Feuerkelch werfen? Er würde sich über eine Pause vom dem Drüber und Drunter, was ohnehin schon in seinem Leben herrschte, gerne mal erholen und das wusste Ron eigentlich auch.
Als sich am Abend der Gemeinschaftsraum der Gryffindors langsam leerte, machte sich Harry auf den Weg zu Hagrid zu machen. Im Schloss branden kaum noch Lichter, nur aus einigen Fenster drang noch Licht. Die Nacht war kalt und auch die Dunkelheit machte Harry zu schaffen, er konnte kaum sehen, wohin er seine Schritte setzte.
Bei Hagrid angekommen wurde er von diesem aufgefordert den Tarnumhang überzuziehen. Zuerst war Harry verwundert, doch als er eine große Gestalt aus der Dunkelheit kommen sah, die sich als Madame Maxime herausstellte, verstand er zumindest diese Vorsichtsmaßnahme.
Die zwei liefen, gefolgt von Harry, in Richtung des verbotenen Waldes. Die Dunkelheit nahm zu, denn die dichte Blätterdecke ließ das ohnehin schon wenige Licht, was auf dem Gelände zu finden war, nicht hindurch. Einzig und allein Hagrids Laterne erleuchtete den Weg.
Der junge Gryffindor fragte sich jedoch immer noch, warum er den beiden folgen sollte. Denn momentan sah es so aus, als würde das hier ein Date der Beiden werden. Und warum er da dabei sein sollte, wollte ihm nicht in den Sinn kommen.
Plötzlich machten die Zwei vor ihm halt und Harry konnte gerade noch verhindern, dass er einen der Beiden hineinlief, so sehr war er in seinen Gedanken versunken gewesen.
In der Dunkelheit des Waldes waren ein paar glühende, fast brennende Zeige zu sehen, die die Lichtung, auf der sie sich befanden, erleuchteten. Doch weiter entfernt konnte Harry noch weitere Lichtquellen ausmachen. Als dann auch noch eine Person auf sie zu kam und die Harry beim Herantreten als Charlie Weasley identifizierte, konnte er sich schon fast denken, was das zusagen hatte.
„Hallo Hagrid, schön dich zu sehen", begrüßte Charlie den Wildhüter von Hogwarts und zog ihn in eine kurze Umarmung, ein lustiger Anblick bei den unterschiedlichen Größen der zwei.
„Ich muss schon sagen, dass sind schöne Wesen, die ihr da mitgebracht habt, aber ganz schön aggressiv meiner Meinung nach." Hagrid blickte mir einem skeptischen Blick in Richtung der Drachen. Doch nach kurzer Zeit zeigte sich ein Lächeln auf seinen Lippen, Harry wusste wie lieb ihm diese magischen Geschöpfe waren und erinnerte sich nur zu gut an sein erstes Jahr, als Hagrid ein Drachenei in seiner Hütte „ausgebrütet" hatte.
„Ja, sie wollten unbedingt Weibchen. Wir haben einen Gemeinen Walischen Grünling, einen Schwedischen Kurzschnäuzler, einen Chinesischen Feuerball und dort hinten ist ein Ungarischer Hornschwanz."
Auch Madame Maxime war beeindruckt von den Drachen, das konnte Harry eindeutig erkennen. Eine Weile verfolgte er noch das Gespräch, machte sich dann jedoch auf den Weg zurück ins Schloss, da er nun wusste, dass die erste Aufgabe mit Drachen zu tun haben würde. Er beeilte sich, schließlich hatte er gleich noch eine weitere Verabredung.
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Kurz nachdem er im Gryffindor Gemeinschaftsraum angekommen war, hörte Harry ein Zischen im Kamin und schreckte auf. Als er nähertrat, konnte er jedoch Sirius' Gesicht erkennen. Er erzählte seinem Paten von dem Traum, den er am Ende der Ferien hatte, der Ereignisse bei der Quidditchweltmeisterschaft, dem Trimagischen Turnier und vor allem seiner neusten Erkenntnis, dass Drachen in der ersten Aufgabe eine große Rolle spielen würden.
„Harry, wenn du mich fragst steckt Karkaroff hinter dem Ganzen, er hat deinen Namen in den Feuerkelch geworfen. Er war lange ein treuer Anhänger von Voldemort. Aber solange Dumbledore und Moody in deiner Nähe sind hast du nichts zu befürchten."
Kurz spielte Harry mit dem Gedanken Sirius von seinem Kuss mit Cedric zu erzählen, doch verwarf ihn sofort wieder. Sirius hat momentan größere Sorgen, als ihm bei seinen Problemen in Sachen Liebe zu helfen. Er war immerhin gerade erst wieder zurück nach England gekommen...
„Du solltest auf jeden Fall versuchen dich mit Hermine zu beraten, vielleicht hat sie eine gute Idee wie du gegen die Drachen ankommen könntest." Harry nickte ihm noch kurz zu bevor Sirius' Gesicht aus dem Kamin verschwand. Er hätte gerne noch weiter mit ihm geredet, doch ihm war auch bewusst, dass Sirius nicht so viel Zeit hat.
So machte der Gryffindor sich auf in seinen Schlafsaal in der Hoffnung niemand würde wach werden. Er lag noch länger wach und machte sich Gedanken darüber, ob er Cedric über die Drachen informieren sollte. Doch bevor er einen Entschluss fassen konnte, schlief er ein.
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Am nächsten Morgen war Harry fest entschlossen Cedric von den Drachen zu erzählen und so folgte er dem Hufflepuff mit eiligen Schritten, nachdem dieser vom Frühstückstisch aufgestanden war. Er hoffte nicht nur mit ihm über das Trimagische Turnier zu reden, sondern auch über das was vor einigen Tagen geschehen war.
„Warte Cedric, ich muss mit dir reden!" Etwas außer puste blieb Harry mit etwas Abstand vor dem Hufflepuff stehen.
„Was gibt's denn?" Cedric drehte seinen Kopf zu ihm um und ein Lächeln legte sich beim Anblick des Gryffindors auf sein Gesicht.
„Die erste Aufgabe – Drachen", stotterte er dahin. „Wir müssen an einem Drachen vorbei."
„Oh, ich hätte nicht erwartet, dass du mir sowas erzählen würdest, immerhin sind wir Konkurrenten", überrascht schaute ihn Cedric an. „Trotzdem danke ich dir für die Information, das wird die Vorbereitung wenigstens etwas erleichtern."
Ein Schweigen legte sich über die zwei und Harry musste wieder an den Kuss denken, auch Cedrics weiche Lippen könnte er nicht aus seinen Gedanken verbannen. Er hätte alles dafür getan, sie noch einmal auf seinen zu spüren, doch war es auch das, was der Braunhaarige wollte?
„Du bist mir seit unserem Kuss aus dem Weg gegangen, das stimmt doch, oder?" Der Hufflepuff zog eine Augenbraue nach oben und Harry nicke kaum merklich.
Ja, es stimmte. Er war Cedric aus dem Weg gegangen, aber er wollte ihn doch trotzdem. Er wollte mehr Zeit mit dem Hufflepuff verbringen. Mehr Zeit als ohnehin schon. Er wollte mehr als nur eine Freundschaft. Doch seine Zweifel legten sich wie Nebel über die zurückliegenden gemeinsamen Nachmittage. Cedric war zwei Jahre über ihm und bald würden sie in einem Spiel um Leben und Tod Konkurrenten sein. Er konnte sich nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte.
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Quidditchspieler im Bauch
Fanfiction𝐇𝐞𝐝𝐫𝐢𝐜 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧 (Harry X Cedric) • ⚡ • ⚡ • „𝐄r genoss es den Wind im Gesicht zu spüren und seinen Blick über die Landschaft schweifen zu lassen. Da waren Hagrids Hütte und der Verbotene Wald, die peitschende Weide und die...