Drachen, das sollte also die erste Aufgabe sein. Auch wenn es wichtig für den Verlauf seines Auftrittes beim Trimagischen Turnier war, schob er diese Tatsache erst einmal in den Hintergrund. Viel wichtiger war ihm gerade die Person vor sich. Er wollte wissen, ob Harry auch Gefühle für ihn hatte oder es sich zumindest vorstellen konnte. Dieses Jahr hatten sie eh nichts zu verlieren, ihr Leben stand durch das Trimagische Turnier sowieso auf dem Spiel.
„Wenn du mich nicht auf diese Art und Weise magst, wie ich dich, dann ist das in Ordnung. Ich kann damit umgehen. Es wäre bloß schön, wenn du mir das mitteilen würden, dann mache ich mir nicht unnötige Hoffnung." Erneut warf Cedric dem Gryffindor einen fragenden Blick zu.
„Nein, das ist es nicht", begann er leise. Nur mit Mühe konnte Cedric verstehen, was er da sagte. „Also... Ich... ich weiß nicht. Ich habe dich wirklich gern... Vielleicht sogar ein bisschen mehr als das. Aber wie stellst du dir das vor?" Enttäuscht ließ der Gryffindor seinen Kopf hänge, er konnte dem Älteren gerade nicht in die Augen schauen. Es war ihm einfach unangenehm
Dieser jedoch legte seine Finger an Harrys Kinn, hob sein Gesicht so ein wenig an und schaute ihm direkt in die Augen. „Ich weiß es doch auch nicht Harry, aber wenn ich bei dir bin...", er legte eine kleine Pause ein und sein Blick wurde intensiver. „...bin ich nun einmal glücklicher. Die Nachmittage mit dir waren wirklich außergewöhnlich und ich glaube, das ist genau der Lichtblick, den wir zwischen dem ganzen Stress mit dem Trimagischen Turnier brauchen. Ich finde wir sollten es versuchen - nur wenn du willst, natürlich." Er hätte am Harry am liebsten auf der Stelle wieder geküsst, aber er wartete erst noch geduldig auf seine Antwort.
„Ok", sagte Harry so leise, dass es Cedric kaum verstehen konnte. „Ich... ich würde es gerne versuchen. Aber können wir das erstmal für uns halten, die halbe Schule spricht sowieso schon über mich, da brauche ich nicht noch mehr Getuschel, wenn ich durch die Korridore gehe. Ich hoffe du verstehst das." Erwartend blickte Harry ihn an, als Cedric nickte. Er konnte Harrys Gedanken nachvollziehen, doch gerade war er viel zu überwältigt und so stand er einfach nur sprachlos da und schaute in die grünen Augen des jungen Gryffindors.
Dieser setzte gerade erneut zum Sprechen an. „Außerdem muss ich das Ganze erst einmal selbst verarbeiten. Sowohl die Tatsache, dass ich auf Jungs stehe, als auch die Sache zwischen uns. Ich habe in der letzten Woche andauernd an unseren Kuss denken müssen."
Wieder nickte er und so legte sich wieder eine Stille über die beiden. Auch Harry schien überrascht zu sein, vermutlich konnte er nicht einmal glauben, dass er das gerade wirklich gesagt hatte.
Doch dann setzte Cedric dem Schweigen ein Ende, zog Harry an sich und drückte seine Lippen auf die des Gryffindors. Seine Hände wanderten in dessen dunkle Haare und kurz darauf konnte er Harrys Arme um seiner Taille spüren. Der Kuss schien unendlich zu sein, doch dann löste sich Harry.
„Wir sehen uns", verabschiedete sich dieser, drückte ihm noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und verschwand im nächste Korridor.
Cedric war überglücklich, doch als er realisierte, dass er, aufgrund der Vorbereitungen, in den nächsten paar Wochen kaum Zeit mit seinem Freund verbringen könnte, nahm seine Stimmung merklich ab.
Zurück im Gemeinschaftsraum legte er sich sofort ins Bett. Morgen würde er sich gemeinsam mit Pierre und Maddy etwas für das Turnier überlegen.
Doch bevor er endgültig einschlafen konnte, riss ihn Pierres Stimme aus seinen Gedanken: „An was denkst du gerade? Oder soll ich eher sagen an wen?"
„Ach komm schon Pierre, als müsstest du das noch fragen..."
„Willst du jetzt noch mehr dazu sagen oder belassen wir es dabei?", hakte Pierre nach.
„Lass uns morgen drüber reden, wenn Maddy auch mit dabei ist."
[ ϟ ]
Die nächste paar Tage verbrachte Cedric hauptsächlich in der Bibliothek mit Maddy und Pierre, mittlerweile hatte er ihnen auch von Harry und sich erzählt; die beiden freuten sich mit ihm.
Jedes Mal, wenn er Harry in der Bibliothek sah, hoffte er, dass er auch einen Weg gefunden hatte, wie er gegen den Drachen ankommen würde.
Der große Tag rückte immer näher und abgesehen von einigen Spaziergängen am Großen See hatte er kaum Zeit mit Harry verbracht, da dieser genauso beschäftigt mit den Vorbereitungen für die erste Aufgabe gewesen war, wie er.
Als es dann soweit war, wurden alle - bis auf die Beauxbatons und Durmstrangs - früher aus dem Unterricht gelassen. Die Schüler strömten in Scharen hinunter zum Quidditchfeld; einige schlossen sogar bei Fred & George Wetten ab.
Die Champions wurden in ein Extrazelt gewiesen, wo Mr Bagman die Aufgabe enthüllte. Allerdings kannten, soweit er wusste, alle der vier Champions die Aufgabe bereits. Harry hatte dafür gesorgt, dass sie alle unter gleichen Bedingungen starten würden.
Die Vier zogen aus einem Beutel den Drachen, gegen den sie schließlich antreten würden. Fleur erwischte den Walisischen Grünling und würde als Zweite in die Arena treten. Krum fischte sich den Chinesischen Feuerball mit der Nr. 3.
Dann war Cedric an der Reihe, er zog den Schwedischen Kurzschnäuzler und würde damit beginnen. Als letztes war Harry an der Reihe für ihn blieb der Ungarische Hornschwanz mit der Nr. 4 übrig.
Wenig später betrat als Erster die Arena - eher gesagt das umgebaute Quidditchfeld. Er wendete einen Verwandlungszauber an, der einen der Felsbrocken in einen Hund verwandelte, um so den Drachen ablenken zu können und ungestört zum goldenen Ei zu gelangen.
Als der Kurzschnäuzler dann plötzlich doch nicht mehr so fasziniert von dem Hündchen war, bekam Cedric einige Flammen ab. Mit viel Mühe und flinken Schritten schaffte es letztendlich trotzdem zum goldenen Ei.
Nach seinem Abtritt schlug er jedoch den direkten Weg zu Madam Pomfrey ein, die ihn gründlich verarztete. Von den anderen Auftritten der Champions bekam er kaum etwas mit. Dem Publikum ließ sich die Lage sehr gut entnehmen und Cedric vermutete, dass es alle bis zum Ei geschafft hatten...
Als Harry in das Erste-Hilfe-Zelt eintrat, wurde Cedric wieder warm ums Herz und er wollte ihn sofort fragen wie es gelaufen ist, jedoch wurde dieser erst einmal von Madam Pomfrey untersucht und dann ging er direkt mit Ron und Hermine davon, als hätte er gar kein Interesse an ihm.
In den nächsten Tagen erfuhr Cedric, dass Harry seinen Besen genutzt hatte, um an das Ei zu kommen. Um ehrlich zu sein hatte er nicht auch nur einen Gedanken an so etwas verloren, aber er war ziemlich stolz auf seinen Freund. Er musste ihn unbedingt wiedersehen und so schrieb er ihm, dass er ihn gerne sehen würde.
So machte er sich am nächsten Morgen auf den Weg zum Quidditchfeld. Allerdings traute er seinen Augen kaum, denn dort stand Harry mit einem anderen Jungen.
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Quidditchspieler im Bauch
Fanfiction𝐇𝐞𝐝𝐫𝐢𝐜 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧 (Harry X Cedric) • ⚡ • ⚡ • „𝐄r genoss es den Wind im Gesicht zu spüren und seinen Blick über die Landschaft schweifen zu lassen. Da waren Hagrids Hütte und der Verbotene Wald, die peitschende Weide und die...