11 | Zweifel vor der Entscheidung

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Cedric kam es so vor als würde die Zeit rasen

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Cedric kam es so vor als würde die Zeit rasen. Er war lange nicht mehr so glücklich gewesen. Am liebsten hatte er die Zeit angehalten oder die gemeinsamen Momente mit Harry und seinen Freunden in einem Marmeladenglas verstauen.

Doch als Mr Bagman einem Monat vor der letzten Aufgabe die vier Champions, wie angekündigt, zu sich bestellen ließ, platzte Cedrics Illusion. Der Treffpunkt war das Quidditchfeld und so machten sich Cedric und Harry auf den Weg dorthin.

Als sie ankamen, mussten sie zu ihrem Erstaunen feststellen, dass es hier ganz und gar nicht mehr nach einem Quidditchfeld aussah. Überall waren halbhohe Hecken gewachsen.

Nachdem auch Fleur eingetroffen war, begann Mr Bagman zu erzählen: „Hagrid ist schon dabei alles vorzubereiten, wie ihr sehen könnt. Bis zur dritten und letzten Aufgabe werden die Hecken hier zu einem mächtigen Irrgarten herangewachsen sein. In der Mitte des Irrgartens wird sich der Trimagische Pokal befinden, wer diesen zuerst findet und berührt, gewinnt das Turnier. Doch der Weg durch den Irrgarten wird kein Kinderspiel werden."

Da niemand weitere Fragen hatte, nachdem Mr Bagman fertig war, verabschiedete sich dieser auch schon wieder und ließ die Champions allein.

Cedric legte seinen Arm um Harry und so liefen zurück ins Schloss.

„Und bist du schon aufgeregt wegen der letzten?", er warf dem Gryffindor einen besorgten Blick zu.

„Ein wenig. Ich werde mich in den nächsten Wochen noch intensiver mit neuen Zaubern und Flüchen auseinandersetzen müssen. Schließlich habe ich noch nicht so viel Erfahren wie ihr."

„Hey, lass den Kopf nicht hängen. Niemand erwartet von dir, dass du das Turnier gewinnst. Es ist ein Wunder gewesen, dass du es überhaupt bis hierhergeschafft hast. Setz dich nicht so doll unter Druck, Harry." Er wollte ihm gerade einen Kuss auf den Kopf geben, als sich der Gryffindor abwendete und ohne ein Wort ging.

Enttäuscht blieb Cedric zurück. Hatte er etwas Falsches gesagt? Er hatte seinen Freund doch bloß aufmuntern wollen. Mit betrübter Miene setzte er seinen Weg ins Schloss fort.

„Na Ceddi, du siehst aber nicht gerade glücklich aus", begrüßte ihn Pierre, als er den Hufflepuff Gemeinschaftsraum betrat. Er hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht, schwerfällig ließ sich Cedric neben seinen besten Freund fallen.

„Harry hat mir gerade eine Abfuhr gegeben."

„Wieso das denn?" Cedric fing Pierres verwirrten Blick auf, doch ihm selbst ging es nicht anders. Er wusste nicht, was da gerade zwischen Harry und ihm vorgefallen war.

Er zuckte mit den Schultern. „Ich kann es dir nicht sagen, Kumpel."

[ ϟ ]

Die nächsten Wochen vergingen und der kleine Gryffindor ließ kaum etwas von sich hören. Cedric konnte ja verstehen, dass er sich auf die letzte Aufgabe vorbereiten wollte, doch er würde wohl zwischendurch ein wenig Zeit für seinen Freund finden können. Er nahm sich vor Harry, wenn er ihn das nächste Mal sehen würde, zur Rede zu stellen.

So folgte er Harry am nächsten Morgen, nachdem dieser die große Halle verließ.

„Warte Harry", rief ihm der Hufflepuff hinterher. Harry blieb stehen und blickte sich suchend um.

„Cedric", der Gryffindor sah überrascht aus. „Was gibt's?"

„Muss ich einen Grund haben, um mit meinem Freund zu sprechen?"

„So war das doch gar nicht gemeint", verlegen wendete Harry sich ab und blickte auf seine Schuhspitzen.

Cedrics Hände umschlossen seine Arme. „Alles gut bei dir, Harry?" Er löste seine rechte Hand und hob mit den Fingern dessen Kinn an.

„Ich bin bloß etwas gestresst durch die ganzen Vorbereitungen."

„Wenn du willst können wir ja heute Nachmittag was zusammen machen. Dann kommst du auf andere Gedanken."

„Ich weiß nicht..." Harrys Blick wanderte wieder auf seine Schuhspitzen.

„Was ist wirklich los, Harry? Ich habe schon seit Tagen das Gefühl, dass du mir aus dem Weg gehst." Verzweifelt fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. „Ich dachte am Anfang wirklich es liegt daran, dass du so viel Zeit in die Vorbereitungen investierst. Aber da steckt mehr hinter, habe ich recht?"

Harry machte keinen Mucks und auch sein Gesicht blieb kühl.

Enttäuscht wand sich Cedric ab.

„Warte!" Er hörte Harrys Stimme, doch eigentlich wollte er nicht mehr mit ihm reden. „Bitte. Es ist bloß..."

Cedric drehte sich um und warf dem Gryffindor einen fragenden Blick zu. „Ich höre." Sein Ton war spitz und Harry wusste genau, dass er sowohl enttäuscht von ihm als auch sauer war.

„Bei der zweiten Aufgabe. Du hast Cho einfach mit hochgenommen. Hast dich nicht mal gefragt, hast mich nicht gefragt, warum ich nicht einfach mit Ron an die Oberfläche bin. Stattdessen bist du einfach mit ihr an Land geschwommen. Es war so, als ginge es dir nur ums Gewinnen."

Der Hufflepuff blickte ihn erschrocken an. Dachte Harry wirklich so von ihm? Dass er so egoistisch wäre?

„Und dann hast du vor ein paar Tagen gesagt, dass ich froh sein kann, dass ich überhaupt so weit gekommen bin. Vermutlich hast du es nicht mal böse gemeint, aber es hat mich getroffen. Vielleicht ist das mit uns einfach zu schnell passiert. Weil ich Angst hatte, dieses Jahr wirklich zu sterben. Ohne dass zwischen uns was passiert ist. Ohne dass ich auch nur ein bisschen gelebt habe." Er zuckte mit den Schultern und setzte eine entschuldigende Miene auf.

„Das habe ich wirklich nicht so gemeint. Ich wollte bloß, dass du dich nicht so unter Druck setzt." Cedric umfasste sanft den Arm des Gryffindor und schaute ihn fest in die Augen. „Und bei der zweiten Aufgabe, wollte ich bloß so schnell über Wasser, weil meine Luft langsam knapp wurde. Es tut mir leid, dass du so empfunden hast."

Er holte tief Luft, die nächsten Worte würde er nicht leicht über die Lippen bringen können. Harry warf ihm schon einen fragenden Blick zu. Dann sagte er mit sanfter Stimme: „Aber vielleicht hast du recht und wir sollten die nächsten Tage getrennt verbringen. Ich will dich nicht davon abhalten, dass Turnier zu gewinnen. Ich will bloß das Beste für dich."

„Danke", mit diesen Worten machte sich Harry auf in Richtung Gryffindor Gemeinschaftsraum. Er bekam keinen Abschiedskuss, nur einen letzten Blick über die Schulter.

Cedric wählte in die andere Richtung. 

In seinem Zimmer angekommen, ließ er sich niedergeschlagen in sein Bett fallen. Wars das jetzt mit uns?

Quidditchspieler im BauchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt