Mit Tränen in den Augen war Harry aufgesprungen und lief so schnell er konnte hoch zum Gemeinschaftsraum. Wie konnte Cedric nur? Er hatte doch gesagt, dass es nicht so war wie es aussah. Waren das alles nur leere Worte? Er war so wütend auf Cedric. Das mit ihnen hatte sich gerade wieder gut angefühlt und dann kam er daher und zerstörte wieder alles. Weil er nicht wusste, was er wollte.
Harry hingegen wusste genau, was er wollte. Er wollte ihn. Cedric. Dass war ihm in den Sommerferien bewusst geworden, auch wenn er vor den Ferien derjenige gewesen war, der eine Pause brauchte. Aber in der Zeit, wo er alleine gewesen war, hatte er sich nach dem Hufflepuff gesehnt. Und Cedric hatte sich stattdessen jemand neues gesucht. Es zerbrach ihm das Herz zu sehen, am eigenen Leib zu spüren, wie ersetzbar er geworden war.
Am Portrait angekommen nannte er schnell das Passwort und sauste geradewegs an allen vorbei, die im Gemeinschaftsraum saßen. Er hatte noch immer Tränen in den Augen und hoffte, dass es niemandem aufgefallen war. Nun musste er nur noch schnell in seinen Schlafsaal kommen, ohne das ihn jemandem aufhielt.
Kraftlos ließ er sich auf sein Bett fallen. Er wollte jetzt nur noch allein sein. Er wollte und mit niemanden reden. Er wollte einfach nur in Selbstmitleid ertrinken. Langsam untergehen und nie wieder auftauchen.
Doch da ging schon die Tür zum Schlafsaal auf und Hermine und Ron schauten hinein.
„Harry, was ist denn los?", fragte Hermine besorgt. „Ist es wegen Cedric?"
Als er den Namen hörte, zuckte Harry mächtig zusammen und weitere Tränen kullerten über seine Wangen. „Ja, ihr hab ja mitbekommen, dass er mit mir reden wollte", setze Harry an. Immer wieder kam er durch einen Seuftzer ins Stocken. „Er - er hat sich für Cho entschieden und - naja, da habe ich gesagt, dass das mit uns dann wohl keinen Sinn mehr hat."
Hermine und Ron hatten sich zu ihm ins Bett gesellt. Ron hatte liebevoll einen Arm um ihn geschlungen, während Hermine ihm ein Taschentuch reichte, damit er sich die Tränen wegwischen konnte. „Das hast du nicht verdient Harry - nein, ganz und gar nicht. Und ich denke, dass es besser ist, wenn du ihm erstmal aus dem Weg gehst."
„Aber ich liebe ihn doch", kam es nur so aus Harry heraus. „Und klar habe ich mich dazu entschieden, dass das mit uns nichts mehr bringt - vor allem dann nicht, wenn er jemand anderen mehr liebt. Aber ich will auch nicht derjenige sein, der ihn davon abhält glücklich zu werden." Auch wenn ihm diese Worte sehr schwerfielen, es war das, was sein Wunsch war. Er wollte, dass Cedric glücklich ist.
„Ach Harry, du siehst aber auch nicht gerade glücklich aus", meinte Hermine und legte ihren Kopf auf seine Schulter. "Meinst du nicht, dass du es nicht auch verdient hast, glücklich zu sein?"
Harry nickte sanft, noch immer kullerten Tränen seine Wangen hinunter.
„Der erste Herzschmerz tut oft am meisten weh, denke ich. Denn schließlich war es diese Person, die uns überhaupt gezeigt hat, dass wir fähig sind jemanden zu lieben." Hermines Worte erklangen noch Tage später in seinem Kopf.
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Seit dem Gespräch waren nun schon einige Wochen vergangen und Harry hatte versucht Cedric so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Doch es ließ sich nicht verhindern, dass er ihn und Cho oft beim Essen miteinander sah, und es riss ihm jedes Mal aufs Neue das Herz aus der Brust, wenn er die beiden so miteinander sah. Manchmal stellte er sich vor, er würde an Chos Stelle neben ihm sitzen. Ganz so wie früher.
„Harry, schau nicht immer zu ihnen herüber, davon wird es dir auch nicht besser gehen", sagte Hermine eines Abends mit sanfter Stille. Harry wusste, dass sie es nur gut meinte, zeigte jedoch keine Reaktion und träumte weiter in der Weltgeschichte herum.
Auch im Unterricht war er oft mit seinen Gedanken ganz woanders, was ihn schon zu einmal Nachsitzen bei Snape verholfen hatte, doch schlimmer als es ihm im Moment ging, schien es nicht werden zu können, dachte er.
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Quidditchspieler im Bauch
Fanfic𝐇𝐞𝐝𝐫𝐢𝐜 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧 (Harry X Cedric) • ⚡ • ⚡ • „𝐄r genoss es den Wind im Gesicht zu spüren und seinen Blick über die Landschaft schweifen zu lassen. Da waren Hagrids Hütte und der Verbotene Wald, die peitschende Weide und die...