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"Wir sehen uns morgen. Gute Nacht", flüsterte Peter, beugte sich nochmal zu mir runter und gab mir einen kurzen Abschiedskuss. Lächelnd winkte ich ihm hinterher, als er von meinem Balkon sprang.
Übertrieben glücklich ließ ich mich aufs Bett fallen und starrte grinsend hinauf zur Decke.
Und ohne es wirklich wahr zu nehmen, schlief ich einfach ein.

Am nächsten Tag schaltete ich den zu laut piependen Wecker aus und stand auf. Müde zog ich mich an, doch während ich das tat kamen mir die Erinnerungen von letzter Nach in den Sinn.
Mit einem Mal war ich hellwach und hüperventiliert. So schnell ich konnte zog ich mich fertig an, lief in die Küche und bereitete das Frühstück für mich und George vor.
Nachdem der Tisch gedeckt und die Brote geschmiert waren, ging ich leise in das Zimmer meines kleinen Bruders. In dem großen Bett schlief er in die Decke eingekuschelt. Ich setzte mich neben ihn und streichelte seine Wange. Er gab einen unverständlichen Laut von sich. Langsam öffneten sich die braunen Äuglein und schauten mich gequält an.
"Muss ich wirklich aufstehen?"
Ich kicherte und antwortete:"Ja, leider. Aber dann sind wir wenigstens schon zu zweit." George lächelte sein Kinderlächeln und schlug die Decke zur Seite. Während er sich umzog ging ich in die Küche zurück und packte eine Orange und ein paar Kekse in die Pausenschachtel. Diese packte ich in den Rucksack von George ein.
Dann stellte ich den grünlichen Rucksack an die Haustür und setzte mich an den Tisch.
Mit schlaffen Beinen kam George zu mir und setzte sich an seinen Platz mir gegenüber. Er biss in das mit Marmelade bestrichene Brot und trank sein Wasser.
"Warum bist du heute so froh?", fragte George mit vollem Mund. Ich wollte es zurückhalten, konnte das Grinsen jedoch nicht aufhalten.
"Ist es wegen Peter?" Ich hob einen Augenbraue.
Er nickte wissend und lachte.
"Ich wusste von Anfang an, dass du ihn irgendwann liebst."
~Da hat er nicht ganz unrecht. Er hatte es gewusst.~
Geschlagen sagte ich:"Du hast recht. Ich bin wirklich in ihn verliebt." Er klatschte fröhlich in die Hände und rief:"Ich mag Peter! Er passt perfekt zu dir!"
"Nicht so schreien. Sonst weiß es bald die ganze Welt", lachte ich.
Neugierig fragte er:"Was wäre daran so falsch?"
Darauf hatte ich keine Antwort.

Nervös wartete ich an der Bushaltestelle. Obwohl in meinen Ohren meine Lieblingsmusik ertönte, war ich total auf den Fakt fixiert, dass in ein paar Minuten der Bus da war.
Der Bus mit Peter.
Ich knetete meine Hände und wackelte mit den Zehen.
Als ich den Bus kommen sah, flüsterte ich:"Hat ja lange genug gedauert."
Ich nahm die Kopfhörer aus den Ohren, packte sie ein und steckte das Handy weg. Schnell stieg ich ein und sah mich um. Zuerst konnte ich ihn nicht sehen, doch dann erblickte ich den braunen Wuschelkopf.
Auch er sah mich und winkte lächelnd. Wankend kam ich zu ihm und setzte mich neben ihn. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und fragte:"Alles gut?" Ich wurde rot und antwortete:"Aber natürlich. Bei dir?" Peter nickte. Dann wanderte sein Blick nach unten zu meinen Händen, die leblos auf meinem Schoß lagen. Sanft unklammerte er meine Hand.
Sein Blick kam wieder hoch, er sah mir tief in die Augen. Ein Lächeln konnte ich nicht unterdrücken, ich wollte es auch nicht.
Dann betrachtete ich besorgt das Feilchen. Aber es sah nicht mehr so schlimm wie gestern aus.
Er hatte wohl meinen Blick bemerkt, denn er lehnte sich an mein Ohr und flüsterte:"Meine Wunden heilen schneller als bei normalen Menschen." Sein warmer Atem streifte mein Ohr. Langsam setzte er sich wieder auf.
Bewundernd wurden meine Augen größer. Peter grinste frech und fragte:"Bist du beeindruckt?"
Ich konnte nur nicken.
~Das wär doch was!~
Grinsend streckte ich mein Gesicht ihm entgegen und drückte Peter einen kurzen Kuss auf den Mund.
Mir war egal ob uns jemand beobachtete, ich genoss einfach Spiderman's Nähe.

"Bis zum Mittagessen. Vermiss dich jetzt schon", sagte Peter und lief zu seiner Klasse.
"Hey Laura!"
Schnell drehte ich mich um. MJ kam zu mir und lehnte sich an meinen Spind. "MJ! Ich hab dich gestern gar nicht mehr gesehen und am Handy wolltest du mir nichts erzählen. Was war denn nun mit Lucy?"
Sofort wurde sie rot. Daraufhin musste ich lächeln.
"Sie ist einfach wunderbar. Wir haben uns schon angefreundet. Am Freitag nach der Schule gehen wir sogar zusammen ins Kino, weil sie den einen Film auch schauen wollte. Mir fällt nur gerade der Name nicht mehr ein." Sie lachte.
"Ich freu mich echt für dich. Aber weißt du schon wie sie zum Thema Mädchen steht?"
Nun schüttelte sie den Kopf. Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter und munterte sie auf:"Das wird schon. Wenigstens hast du sie angesprochen."
"Du hast sie angesprochen", lachte sie. Ich zuckte nur die Schultern. 

Want you, Spidey Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt