Nachdem Geroge endlich wieder eingeschlafen war und leise schnarchte, stand ich auf und lief ins Badezimmer. Dort stellte ich mich unter die heiße Dusche. So bekam ich ein wenig den Kopf frei, bevor ich mich an die Entführung meiner Eltern ranmachte.
Doch während das heiße Wasser meine blonden Haare erschwerte und meinen Körper in Rinnsalen hinab lief, kam mir ein Gedanke.
"Vielleicht weiß Ron, was der Typ haben will. Vielleicht hat es etwas mit der Arbeit zu tun." Flüsternd sprach ich diese Worte aus. Schnell schaltete ich das Wasser ab, hüpfte aus der Dusche und nur mit einem Handtuch bekleidet rannte ich zum Haustelefon. Daraus suchte ich mir Ron's Nummer raus, mit der er vorhin angerufen hatte. Mit meinem Handy lief ich ins Badezimmer zurück, sperrte ab und rief an. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging eine müde Stimme ran.
"Hallo?"
"Ron?"
~Warum fragst du überhaupt nach?~
"Ja. Wer spricht denn da? Und wer ruft um diese Zeit an?"
Da hatte er nicht unrecht. Es war schon 1 Uhr Früh.
"Es tut mir wirklich Leid. Hier ist Laura Wilson."
Nun wirkte er aufgeweckter. "Laura! Hast du etwas von deinen Eltern gehört?"
Ich seufzte und antwortete:"So etwas ähnliches." Da er darauf nichts sagte, fragte ich einfach:"Wissen Sie vielleicht, ob meine Eltern bei der Arbeit Schwierigkeiten hatten? Oder ob sie etwas... oder auch jemand, komisch behandelt hat?"
"Nein. Ich bin eigentlich nur der Sekretär, der am Telefon sitzt. Aber ich kann mal nachfragen, wenn du das willst. Ich würde dich morgen anrufen."
"Das wäre klasse. Können Sie mich aber bitte bei dieser Nummer anrufen?"
"Natürlich. Und du kannst ruhig du zu mir sagen."
"Na schön. Danke, Ron." Ich legte auf und hoffte einfach nur noch darauf, dass alles gut werden würde.
Als nächstes schrieb ich Peter von meiner Vermutung. Kurz darauf rief er mich an.
"Wie meinst du das? Warum die Arbeit?"
"Meine Eltern sind Anwälte. Vielleicht will sich jemand bei ihnen rächen."
Kurz blieb er still, dann fragte er:"Aber was könnte dieser Typ dann wollen?"
"Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit."
"Okay, weißt du was? Morgen werde ich nochmals die ganze Stadt, besonders alle Lagerhallen die ich kenne, überprüfen."
"Danke, Peter. Ich denke zwar nicht, dass das etwas bringt, aber einen Versuch ist es wert."
"Gut. Am Besten gehst du jetzt schlafen. Du hast das verdient."
"Gute Idee."
"Schlaf gut."
Er legte auf. Ich gab das Handy weg. Doch ich ging nicht in mein Zimmer, sondern setzte mich an den Esstisch, holte die Liste heraus und dachte mal wieder nach. In meiner Hand hielt ich das Glücksklee."Laura? Laura?" Sanft wurde ich wach gerüttelt. Langsam öffnete ich meine Augen. George stand im Pyjama vor mir. Seine Augen waren etwas gerötet, er hatte wohl schlecht geschlafen.
"Warum schläfst du am Esstisch?" Vorsichtig kam ich nach oben. Mein Kopf tat höllisch weh. "Ich bin gestern einfach hier eingeschlafen", antwortete ich.
"Und was ist das?", fragte er verwundert und wollte schon die Liste nehmen, doch ich riss sie ihm aus der Hand.
"Nur Hausaufgabe", log ich. Es war eine schlechte Lüge, doch er ging nicht darauf ein. Ich steckte die Liste ein und fragte:"Hast du vielleicht wieder geträumt?" Er schüttelte den Kopf.
Ich biss mir in die Wange, da ich nervös wurde.
"Kannst du mir Frühstück machen?" Ich nickte, stand auf und holte die Kornflakes heraus. Diese gab ich in eine Schüssel und schüttete Milch dazu. Mit einem Löffel gab ich es George. Der setzte sich an den Tisch und fing an zu essen.
Ich machte mir einen Tee. Hunger hatte ich keinen.
"Was machen wir heute?", fragte George. Ich zuckte mit den Schultern.
"Nicht viel. Tante Petra kommt heute." Er nickte. Ich nahm mein Handy und schrieb MJ eine SMS in der stand, dass ich ihr für das Vorstellungsgespräch viel Glück wünschte.
"Willst du Mom oder Dad vielleicht nochmal anrufen?"
"Das wird nichts bringen, George."
"Warum? Woher willst du das wissen?" Ich hob eine Augenbraue. Meine ganze Wut auf meine Eltern und den Entführer kochte plötzlich über, und ich ließ sie an George aus.
"Weil Mom und Dad entführt wurden! Sie sind weg! Und ich habe nicht mal mehr zwei Tage um dem Entführer das zu bringen, was er will!"
George wurde ganz ernst. Seine Augen wurden glasig, die Lippen hatte er zusammen gepresst. Er sah mich starr an, kein Blinzeln.
Mit ruhiger Stimme sagte er:"Ich weiß was er will."
Angst packte mich. Es war dasselbe Gefühl wie damals, als er Nachts plötzlich so gewesen war.
"Und was will er?", fragte ich ängstlich.
"Er will mich."

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Want you, Spidey
أدب الهواةFortsetzung von ~Spider-Love~ Wenn alles den Bach runter geht, doch dieser eine Hoffnungsschimmer bestehen bleibt.