"Was hat deine Tante gewollt?"
Wir waren schon zu Fuß auf halben Weg, als ich diese Frage stellte.
"Nichts besonderes. Vergiss es."
Wenn es nichts gewesen wäre, hätte er nicht diesen wütend-traurigen Blick drauf.
"Komm schon, Peter. Keine Geheimnisse mehr."
Er blieb stehen. Ich wollte eigentlich so schnell wie möglich zu George, blieb aber vor ihm stehen. Wenn auch hibbelig.
"Sie hat gesagt, dass du dieser Kette nicht würdig bist."
Er sagte es glasklar und wahr. Dafür war ich ihm dankbar, auch wenn es einen Stich in mein Herz versetzte.
"Ich werde ihr das Gegenteil beweisen. Immerhin sind wir beste Freunde, deshalb denke ich schon, dass diese Kette zu mir passt."
Keine Ahnung ob es ihn verletzte, dass ich ihn nur als Freund sah. Jedenfalls ließ ich ihn das glauben.
~Weißt du noch, der Kuss?~
Er lächelte mich an. Ich deutete ihm mir zu folgen, er tat es ohne ein weiteres Wort.
Ich hängte mich bei ihm unter."Wir sind bald da. Siehst du? Da vorne ist das Haus." Grinsend zeigte ich auf das graue Gebäude. Zusammen liefen wir die letzten Schritte, in das Haus und die Treppen rauf. Vor der Haustür angekommen holte ich meine Schlüssel heraus. Bevor ich jedoch aufsperren konnte, wurde die Tür geöffnet.
"Laura!"
"George!", rief ich in der gleichen Tonlage wie mein kleiner Bruder und lachte. Peter neben mir stand etwas perplex da, er war meine gute Laune wohl nicht mehr gewohnt.
Als George ihn erblickte, ging er langsam auf Peter zu und streckte ihm mit roten Wangen die Hand hin.
"Hallo. Ich bin George. Und du?"
Peter grinste und stellte sich vor:"Hallo. Mein Name ist Peter. Ich bin ein Freund von Laura."
George warf mir einen Seitenblick zu. Er mochte Peter.
"So, George. Willst du Peter vielleicht die Wohnung zeigen? Ich muss mal ganz dringend."
Freudig nickte George und ich lief ins Badezimmer. Dort erleichterte ich mich und wusch mir die Hände.
Kurze Zeit später ging ich wieder nach draußen. Zuerst ging ich in das Wohnzimmer, doch da war niemand. Als ich plötzlich aus der Richtung von George's Zimmer Lachen hörte.
Schon lächelnd machte ich die Tür ganz auf. Auf dem Boden sitzend zeigte George Peter seine Actionfiguren.
"Und das ist Aquaman. Und das Superman. Aber am liebsten mag ich Ironman." Grinsend hob er die Figur vor Peters Gesicht, der rot geworden war.
"Und welcher ist dein Lieblingsheld?"
Peter sah auf und mich an. Zur gleichen Zeit fingen wir an zu lachen.
"Warum lacht ihr denn jetzt? Ich will auch lachen!" Peter schaute wieder zu George und antwortete:"Also, mein liebster Superheld ist auf jeden Fall Spiderman." George sah zu mir und rief:"So wie Laura!"
Nun hörte ich auf zu lachen und schaute verlegen weg. Dumm dastehend spielte ich mit meiner neuen Kette.
"Wer will was spielen?", fragte George, er hatte gar nichts von der gegenseitigen Verlegenheit zwischen mir und Peter bemerkt.
"Klar. Was denn?", fragte nun Peter.
"Wie wärs mit Monopoly? George und ich gegen Peter."
George lachte und sagte:"Nein. Peter und ich gegen dich."
Peter grinste blöd.Und nun saßen wir da. Peter und George vor mir, sich beratend. Aus meine Handy ertönte leise Musik.
"Wir kaufen London", warf George ein. Ich nickte, nahm das Geld entgegen und steckte es in die 'Kasse'. Dann gab ich Peter die Karte von London. Anschließend würfelte ich.
Bevor ich jedoch spielen konnte, klingelte mein Handy.
"Dad", flüsterte ich und nahm ab.
"Hallo, Schatz. Ich wollte dir nur sagen, dass wir etwas früher kommen. Wir würden etwas essen gehen."
Mein Blick fiel auf Peter.
"Ja, klar. Wann kommt ihr denn?"
"So gegen 18:00 Uhr. Macht euch bis dahin bereit."
Ich bejahte und legte auf.
Dann schaute ich zu den beiden Jungs und sagte:"George, wir gehen heute mit unseren Eltern essen. Zieh dir was Nettes an."
Dann blickte ich zu Peter und fragte:"Wäre es ein Problem wenn du etwas früher als geplant gehst?"
Er schüttelte den Kopf.Um 17:30 Uhr ging ich mit George in sein Zimmer und holte ihm etwas ordentliches zum Anziehen aus dem Schrank. Ich half ihm in die Jeans und den Pullover zu kommen.
"Ich verschicke Peter. Sagst du ihm bitte noch Tschüss?"
Freudig hüpfte er hinter mir her und blieb vor Peter stehen, der sich gerade die Jacke anzog.
"Bis bald, Peter."
Lächelnd umarmte er ihn. Etwas überfordert sah mich Peter an.
Ich lächelte ihm aufmunternd zu während er den Rücken meines Bruders streichelte.
George löste sich von Peter, sah ihn kurz an und verschwand wieder in seinem Zimmer.
Dann trat ich auf ihn zu. "Wir sehen uns dann morgen in der Schule. Komm gut nach Hause." Ich stellte mich näher zu ihm hin und flüsterte:"Pass gut auf dich auf, Spiderman."
Sanft gab ich ihm einen Kuss auf die Wange und grinste. Er war etwas verlegen, doch dann umarmte er mich.
Ich drückte ihn kurz an mich, ließ ihn jedoch schnell wieder gehen.Als er gegangen war, war ich in mein Zimmer gedüst, hatte mir die Haare gekämmt und mir die Schuhe angezogen. Und als ich auf dem Weg zu George war, wurde auch schon die Haustür aufgesperrt.
Mit George an der Hand lief ich zu meinen Eltern, diese hatten beide ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen.
George umarmte beide, ich stand etwas weiter hinten.
"Bevor wir starten, eine Frage?"
Abwartend sah ich Dad an.
"Wer war der Junge, der an uns vorbei gedüst ist? Weiß das Jemand?"
George drehe sich zu mir um und gleichzeitig fingen wir an zu lachen.
Die Blicke unserer Eltern war unbeschreiblich.
"Das erkläre ich euch auf dem Weg zum Restaurant", lachte ich.

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Want you, Spidey
أدب الهواةFortsetzung von ~Spider-Love~ Wenn alles den Bach runter geht, doch dieser eine Hoffnungsschimmer bestehen bleibt.