Kapitel 3

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Kagome versuchte angestrengt zu lernen, jedoch wollte einfach nichts in ihrem Kopf bleiben, also entschied sie sich, erneut zu dem heiligen Baum zu gehen. In Gedanken verloren lief sie die Treppe von ihrem Zimmer hinunter und öffnete die Haustür, ehe sie einmal tief Luft holte.

"Nichts geht über die frische Luft der Wälder."

Langsam näherte sie sich dem Baum und spürte etwas, jedoch wusste sie nicht so recht, was dies sein könnte. Plötzlich fühlte sie eine heiße Träne ihre Wange hinunterlaufen und schluchzte auf. Erschrocken wischte sie sich die aufkommenden Tränen aus den Augen und atmete tief durch.

"Kagome Higurashi. Was ist denn heute mit dir los? Liegt es an dem Baum...? Wen oder was habe ich dort vorhin gespürt? Es kam mir bekannt vor..."

Sie legte ihre Hand gegen die Einkerbung und fuhr vorsichtig über die glatte Oberfläche.

"Wie ist wohl deine Geschichte, heiliger Baum...? Hast du viel Leid miterlebt? Oder Wut? Hass? Eifersucht? Verzweiflung? Erzähle mir deine Geschichten, ich möchte sie unbedingt hören..."

Inuyasha lauschte der zitternden Stimme des Mädchens, welches sich Kagome nannte und betrachtete sie.

Sie hat Ähnlichkeiten mit Kikyo... Sehr sogar. Jedoch trägt sie seltsame Kleidung und einen viel zu kurzen Rock. Wo bin ich hier gelandet? Alles ist so anders.

Er konzentrierte sich wieder auf Kagome, welche erneut in das Haus gehen wollte und am Schrein vorbeiging, wo der Knochenfresserbrunnen drin war. Sie stoppte kurz und sah zu ihm herüber, ehe sie den Kopf schüttelte und ins Haus ging. Eigentlich wollte er ihr das Juwel direkt abnehmen, jedoch hinderte ihn sein Inneres. Was war es nur, was ihn abhielt?

Am nächsten Morgen musste Kagome früh aufstehen und machte sich schnell fertig, ehe sie ihr Essen einpackte und aus dem Haus eilte, um nicht zu spät zu kommen. Auch Inuyasha war bereits wach und folgte ihr neugierig auf Schritt und Tritt. Er verleugnete sich die Neugier und redete sich ein, er würde nur auf das Juwel aufpassen und nickte zufrieden, ehe er sie bewachte. Auf ihrem Weg traf sie noch andere Mädchen, mit denen sie sich angeregt unterhielt.

Vermutlich ihre Freunde. Wo die wohl hin wollen?

Unauffällig folgte er ihnen und starrte verwirrt auf das riesige Haus, welches vor ihm stand. Es hatte Hunderte von Fenstern und eine riesige Eingangstür. Lauter Menschen bahnten sich ihren Weg hinein. Umgeben war das Haus von einem Zaun, welcher unglaublich stabil aussah. Überwältigt betrachtete er dies und ignorierte auch nicht die Transportgefährte auf vier Rädern, welche einen unglaublichen Lärm und Gestank machten. Jedoch musste er sich auf Kagome konzentrieren. Auch sie verschwand in dem Haus und ließ eine ganze Weile auf sich warten. Der Hundedämon entdeckte sie, als er durch ein Fenster sah und nahm etwas Abstand, damit sie ihn nicht bemerken würde.

Was macht sie da drinnen nur so lange? Da sitzen so viele Jugendliche drinnen, gibt es Gratis-Essen?

Kagome konzentrierte sich auf den Unterricht und versuchte, so viel wie möglich der englischen Vokabeln in ihr Heft zu schreiben. Nach einiger Zeit wurde sie etwas schläfrig und blickte verträumt aus dem Fenster. Ein Schatten schien vorbeizuhuschen.

Muss ein Eichhörnchen gewesen sein.

After Some Time [InuKag]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt