Inuyasha wollte sich weitere Gedanken zu dem Vorfall machen, als er spürte, wie ein Dämon ihn von der Seite betrachtete und erfreut in die Hände klatschte.
"Endlich bist du wach! Nun kann ich endlich Rache nehmen, du Halbdämon! Dein Teufel von Bruder hat meinen Vater auf dem Gewissen! Das werdet ihr mir büßen!"
Vollkommen überrumpelt stolperte Inuyasha vom heiligen Baum weg und schüttelte sich einmal von Kopf bis Fuß, als würde er versuchen, dass vom Regen nasse Fell zu trocknen.
Das könnte lustig werden, direkt nach einem Schläfchen zu kämpfen.
"Komm schon, du aufgeblasener Furz von einem Dämon! Zeig mir, was du drauf hast!"
Dieser ließ sich das nicht zweimal sagen und rannte auf den Hundedämon zu. Inuyasha wich den meisten Angriffen aus und wurde nach hinten gedrängt, weg von dem heiligen Baum. Jedoch war ihm dies lieber, da er durch das magische Befreien und der Stimme am Baum diesen erstmal nicht zerstören wollte. Schließlich musste er noch den Ursprung der Stimme herauskriegen. Der Dämon drängte ihn weiter durch den Wald, ehe sie irgendwann am Knochenfresserbrunnen ankamen und Inuyasha begann zu lächeln.
"Hier ist schön viel Platz. Genug, um dich mit einem Wurf in die Hölle zu befördern!"
"Na warte, du jämmerlicher Halbdämon!"
Der Dämon schien nun komplett wütend zu sein und rannte blind auf Inuyasha los, ohne vor dem Angriff nachzudenken. Darauf war der Hundedämon nicht vorbereitet und versuchte, den unvorhersagbaren Attacken auszuweichen, da er sie noch nicht parieren konnte. Plötzlich spürte er mit seinem Hacken die hölzerne Wand des Brunnens und wurde mit einem Schubs des Dämons in den Abgrund gestoßen.
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Verwundert entfernte Kagome sich einige Schritte vom heiligen Baum und lächelte letzendlich.
"Wohl nur Einbildung, hm?"
Verträumt sah sie den Baum an.
"Du hast uns auch schon von Anfang an begeleitet, nicht wahr? Den Hochzeitsantrag meines Vaters, meine und Sota's Geburt, unsere Einschulung, die Feiern... einfach alles. Doch... woher hast du nur diese Einkerbung? An dir hat doch wohl niemand seine Waffe ausprobiert?"
Bevor sie weiter mit dem Baum scherzen konnte, haute sie sich mit der flachen Hand vor den Kopf und schüttelte diesen ausgiebig.
"Jetzt fange ich schon an, mit einem Baum zu reden. Vielleicht sollte ich mal ins Haus gehen und lernen."
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Als Inuyasha wieder zu sich kam, befand er sich auf dem Grund des Brunnens und seufzte.
"Meine Kräfte sind wohl noch nicht komplett wiederhergestellt. Verdammt, dem Dämon werde ich es schon noch zeigen!"
Euphorisch kletterte er den Brunnen hinauf, eine grüne Wiese und dunklen Wald erwartend. Doch als er aus dem Brunnen kam, fand er sich in einem Schrein wieder. Verwirrt begab er sich aus der Hütte und suchte nach Anhaltspunkten seiner vertrauten Umgebung. Er lächelte leicht, als er den heiligen Baum vorfand und fuhr vorsichtig über die Einkerbung.
"Du bist ja auch noch hier. Dann dürfte Kikyo's Dorf wohl nicht allzu weit von hier entfernt sein."
Als er sich umdrehte, entdeckte er ein großes Haus. Es war, anders als er es kannte, nicht aus Holz, sondern aus einem undefinierbaren Material, welches wesentlich robuster war. Irritiert wollte er eintreten, als er jemanden rausgehen hörte. Schnell sprang er auf das Dach und beobachtete die Person, die sich dem heiligen Baum näherte. Sie schien weiblich zu sein, hatte lange, schwarze Haare und braune Augen. Plötzlich spürte er die Präsenz des Juwelen der vier Seelen und wollte zu ihr eilen, um das Juwel zu klauen, als er sah, wie dem Mädchen eine Träne die Wange hinunterlief und sein Herz sich schmerzhaft zusammenzog.
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After Some Time [InuKag]
FanfictieNachdem Kikyos Spruch aufgelöst und Inuyasha von seinem fünfzigjährigen Schlaf befreit wird, fällt er bei einem Kampf in den Knochenfresserbrunnen und begegnet dem jungen Mädchen Kagome, welche eine große Ähnlichkeit mit seiner ersten Liebe, der Pri...