Ich stehe draußen, mitten im Regen. Mein Gesicht ist nach oben gewandt, feuchte Wassertropfen benetzen erst meine Nase, dann mein Kinn. Ein Kichern entfährt mir, als das Wasser sowohl Nase wie auch meine Grübchen kitzelt. Und dann miaut es. Zuerst nur ganz entfernt, doch dann klingt es immer näher an mein Ohr, ein deutliches, klägliches Maunzen. Moment, was?
Ich schlage die Augen gerädert auf, als ich auch schon erschrocken zurückweiche. Evan Hansens leuchtende Katzenaugen starren direkt in meine, ihre Zunge leckt erneut über meine Nase. "Was machst du denn da, Kätzchen?", stöhne ich und drücke meinen Kopf wieder tiefer ins Kissen. Erneut miaut mich meine Katze an, bis sie sich schließlich dem ergeben gibt, dass ich mich wohl in naher Zukunft nicht erheben werde, und kuschelt sich zwischen mich und die andere Person in mein Bett.
Moment, was?
Schockiert kreische ich und ziehe mir instinktiv die Decke bis übers Kinn, meine Augen kneife ich fest aufeinander. "Oh Gott! Oh nein! Nein, nein, nein! Hatten wir Sex? Bitte sag mir, dass wir keinen Sex hatten!" Louis grunzt nur etwas unverständliches, dann spüre ich eine starke, warme Hand auf meinen Oberarm klatschen. "Kuscheln", brummt mein Mitbewohner bloß und ich frage mich wirklich, wie er es schafft, in so einer Situation so ruhig zu bleiben. Langsam öffne ich meine Augen, nur um zu sehen, dass Louis ganz friedlich an Evan Hansen gekuschelt neben mir in meinem Bett liegt. Also beuge ich mich zu ihm herüber, rutsche ein Stück und flüstere leise: "Hey, Lou?" "Was denn?" "Darf ich nachschauen, ob du noch was anhast?"
Louis stöhnt genervt, doch er gibt mir durch ein Kopfnicken zu verstehen, dass ich es darf. Also hebe ich vorsichtig die Decke an und sehe nach. Ein erleichtertes Seufzen entfährt mir, als ich eine enge Boxershorts auf seinen Hüften erkenne. "Hey, Lou?" "Was denn, du Nerventod?" "Weißt du noch was von letzter Nacht?", piepse ich verlegen, die Frage ist mir unendlich peinlich. Louis öffnet ein Auge, stiert mich müde an, dann lässt er sein Augenlid wieder zufallen. "Hmpf." "Ist das ein Ja oder ein Nein?" "Ein lass-mich-schlafen und komm kuscheln. Und mach die Nap-Playlist auf Spotify an!"
Grummelnd verfestige ich den Griff um meine warme Winterzudecke. "Da draußen ist es kalt, Lou. Ich will nicht in die kalte Dunkelheit", jammere ich und stupse sein Gesicht mit meinen Locken an. "Harriet, erstens scheint bereits Sonne in dein Zimmer. Und zweitens, die Heizung ist auf mindestens 6 gestellt, also jammer nicht rum, schnapp dir meinen iPod und stell die blöde Musik an!", mault Louis und zieht sich dickköpfig und ziemlich verschlafen die Decke über den Kopf. "Seufzend ergebe ich mich und schäle mich ein wenig aus meiner warmen Höhle aus Decke und Kissen, um Louis' Wunsch zu erfüllen.
"Ich dachte ja eigentlich, du hörst nur Schallplatten", bemerke ich nebenbei, doch lasse ohne weiteres Murren seine Playlist laufen. Sofort erklingen sanfte Klänge von Florence and The Machine und augenblicklich entspanne ich mich wieder. "Und jetzt komm zurück und kuschel mit mir. Es ist kalt. Wir können auch erst in einer Stunde aufstehen, auf die 60 Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an", fordert Louis schon wieder etwas und augenblicklich muss ich grinsen. Jetzt ist es also doch kalt ohne mich. "Die Heizung ist auf 6 gestellt, weißt du", entgegne ich neckend, woraufhin mir sofort mit voller Möhre ein Kissen entgegengeschmissen wird.
"Harry, halt einfach die Klappe."
***
Knapp zwei Stunden später ist es dann auch tatsächlich soweit, dass Louis und ich aufgestanden sind und uns geduscht haben. Getrennt, wohlbemerkt, da uns beiden komischerweise trotz des hohen Alkoholpegels gestern ziemlich schnell klar geworden ist, dass wir uns geküsst haben. Allerdings sind wir uns noch nicht wirklich einig, wie es von nun an für uns weitergeht, weshalb sich also jeder von uns ganz für sich alleine fertig macht. Als wir schließlich beide soweit angezogen sind und wieder halbwegs wie lebendige Menschen aussehen, machen wir uns auf den Weg in die Küche, um eine Kleinigkeit zu frühstücken.
"Eigentlich müssten wir jetzt erstmal ein Konterbier trinken", bemerkt Louis, als wir gerade die Schwelle zur Wohnküche durchschreiten, doch ich verziehe nur das Gesicht, da mir beim bloßen Gedanken an Alkohol der Kopf zu schmerzen beginnt. "Also ich hätte jetzt Lust auf einen Smoothie." "Und ich hätte richtig Bock auf Katzenbraten." "Hey." Beleidigt verziehe ich den Mund zu einem Schmollmund und boxe ihn sanft gegen die Schulter, doch als Louis anfängt zu grinsen, fällt es auch mir schwer, die Haltung zu wahren.
"Soll ich dir einen machen?" "Einen was?", frage ich verwirrt zurück, woraufhin Louis dramatisch mit den Augen rollt. "Einen Smoothie, du Hohlbirne. Haha, Birne. Du bist selbst was Beleidigungen angeht Veganer." Louis schmeißt sich über seinen kleinen Joke dermaßen weg, dass es für ihn einige Sekunden mehr dauert, bis er die ganzen Augenpaare, die uns anstarren, bemerkt. Doch als er es schließlich tut, vergeht ihm das Lachen und schnell räuspert er sich, um wieder Stimme zu erlangen.
"Ist irgendwas? Krisensitzung oder so?" Ich merke Louis an, wie er versucht, die Situation zu entspannen, doch irgendetwas läuft hier ganz und gar falsch, das spüre ich genau. Mein Blick schnellt direkt zu Gemma, doch die weicht meinem gekonnt aus, was ihrem Typ sonst so gar nicht entspricht. "Okay, was stimmt hier nicht?" Meine Hände werden schweißig und aus lauter Verlegenheit verschränke ich eine mit Louis', der sie beruhigend drückt.
Liam ist schließlich der Erste, der das Wort ergreift. "Also gestern war ja die Party. Und naja, wie soll ich sagen, also", er sieht unsicher die anderen an, doch keiner von ihnen scheint sich gerade zu was auch immer los ist äußern zu wollen, "keiner von uns hat wirklich was getrunken." Fassungslos starre ich Liam an. "Was zum Fick soll das nun wieder heißen?", spricht Louis exakt meine Gedanken aus und Liam zieht augenblicklich noch ein bisschen mehr den Kopf ein. "Naja", piepst er, "niemand von uns hat mehr als einen Becher Alkohol getrunken. Im ersten, den wir alle hatten, war noch wirklich was drin, aber in den anderen-". "In den anderen waren zum Großteil nur irgendwelche Softdrinks und Säfte. Wir wollten sehen, wie ihr euch verhaltet, wenn ihr denkt, ihr seid beide betrunken. Wir wussten, ihr würdet nur so ehrlich zueinander sein", beendet meine Schwester für ihn den Satz und lächelt mich entschuldigend an. "Man hat ja gesehen, was bei rausgekommen ist, Haz. Du sagst nicht einfach so Ich liebe dich zu einer Person, ich kenn dich doch."
Ich habe was gesagt?
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ok halloooo
(wer von euch erkennt hier annikazion hehe?)
wie gefällt euch das kapitel? lasst es mich wissen x
ich hab noch so viele ideen, i'm hyped asf.
ihr seid btw die besten leser überhaupt, ihr macht mich so glücklich mit euren kommis und votes, bitte behaltet das bei xall the love. l x
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Whole Souls (larry stylinson)
Fanfiction"Du bist kein Punk, du hörst alternative Scheiß und diesen bescheuerten Musical Soundtrack!" "Dear Evan Hansen! Es heißt Dear Evan Hansen!" "Halt einfach die Klappe." "Damit du dich nicht in meine liebenswerte Art verliebst?" "Damit ich dich nicht s...