26. (neu!)

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A/N: Ich weiß nicht, ob es euch aufgefallen ist, aber ich habe Kapitel 26 aus Versehen aus Louis' Sichtweise geschrieben. Nach einem mental breakdown, als ich das bemerkt habe, habe ich das Kapitel überarbeitet. Jetzt stimmt alles wieder. Es tut mir wirklich leid, ich hoffe, ihr seid mir nicht böse x
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"Früchtetee? Bist du krank oder so? Kein Mensch bevorzugt Früchtetee einem Schwarzen Tee. Jedenfalls kein Brite. Ich meine, okay, Brite bist du nicht gerade. Was nebenbei wirklich eine Schande ist. Deine Stimme wäre mit einem poshen, englischen Akzent noch so viel sexier. Aber hier geht es ums Prinzip! Und das besagt, dass schwarzer Tee mit Milch und Zucker der leckerste ist und eine ausgepresste Zitrone mit heißem Wasser aufgegossen das beste Mittel gegen eine Erkältung, aber nein, der tolle Mr. Harry Hansen hätte ja lieber einen ekelhaften Früchtetee!" "Bist du dann mal fertig?" Genervt rolle ich mit den Augen. Allerdings meine ich diese Geste auch nur sehr halbherzig, da Louis einfach ein kleiner, putziger Giftzwerg ist. Und verrückt nach seinem tollen England. 

Louis seufzt daraufhin mindestens genauso schwer, ehe er sich drei Teebeutel, meine Lieblingstasse, eine weiße mit fettem Letter H auf der Vorderseite, und eine Kanne schnappt, in die er nach wenigen Minuten schon das kochende Wasser gießt. Jetzt heißt es nur noch warten. Doch auch das scheint für Louis eine echt Herausforderung zu sein. Andauernd zerrt er an den Teebeuteln oder verlagert sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Also verlasse ich meinen Standpunkt und stelle mich stattdessen dicht neben ihn, um meine Arme bequem um ihn legen zu können. "Steck mich ja nicht an", murrt er sofort, doch da er lächelnd seine Wange kurz an meinem Hoodie reibt, weiß ich ganz genau, dass er es nicht so meint. Außerdem muss er nach dem ganzen Knutschen jetzt sowieso krank werden, alles andere wäre abnormal.

Die Ruhe wahrt jedoch nicht lange, da er kurze Zeit später erneut an den Zettelchen zieht. "Was wird das denn?" "Ich checke bloß die Ziehzeit auf den Beuteln - ganze sieben Minuten, Harriet, mein schwarzer Tee braucht maximal drei!" "Wirklich unglaublich, Lou", kommentiere ich seinen kleinen Ausbruch amüsiert und lege lediglich meinen Kopf auf seiner Schulter ab. "Lass das, ich bin viel größer wie du." "Als." "Als wer?" "Es heißt als und nicht wie, Lou." "Du nervst." "Ich bin krank." "Und ich mache dir jetzt einen geriebenen Apfel, du brauchst Vitamine, um gesund zu werden, sonst krieg ich wegen deiner Vollzeitpflege noch graue Haare!" "Süß, dass du dich so um mich sorgst", schnurre ich regelrecht in sein Ohr, doch gerade scheint Louis wirklich immun gegen mich zu sein. "Babe, Abstand. Sonst bin ich wirklich morgen auch krank und dann haben wir den Salat. Ich meine, willst du wirklich, dass Liam oder Zayn dich gesund pflegen? Glaub mir, Harry Hansen, das willst du nicht."

Ich gebe mich geschlagen und trete einen Schritt zurück. Mehr aber auch nicht, immerhin will ich in Louis' Nähe bleiben. "Wieso gibst du da eine Banane dazu?", frage ich neugierig, als sich Louis noch weiteres Obst schnappt und es zu dem geriebenen Apfel in die Schale hinzuzugeben. "Hast du eigentlich jemals in der Schule aufgepasst, Harry?", will er im Gegenzug von mir wissen, doch ich zucke bloß grinsend mit den Schultern. "Da sind  ebenfalls viele gute Vitamine drin und die sind sehr hilfreich, um das Immunsystem zu stärken. Glaube ich zumindest. Könnte aber auch sein, dass ich das mit Sperma verwechsle. Apropos Sperma, ist das eigentlich vegan? Du weißt schon, rein interessehalber. Für zukünftige Aktivitäten." Er zwinkert mir zu und ich könnte schwören, dass ich bei der Frage rot werde. Um also einer allzu großen Peinlichkeit und einer typischen Veganer-Omni-Debatte auszuweichen, nicke ich einfach schnell und erwidere ein genuscheltes "Ja, ist es" zurück.

Damit gibt sich Louis schließlich auch zufrieden und macht sich wieder darüber, sämtliches weiteres Obst in die Schale zu reiben. Wieso nennt man es denn überhaupt geriebenen Apfel, wenn es viel mehr einfach verschiedenes geriebenes Obst ist? Wirklich extra, diese Briten. Meine Gedanken unterbricht jedoch ein Geräusch, das sich sehr verdächtig nach einer gedämpften Stimme anhört. Eine Stimme, die zu einer Person gehört, die ich gerade irgendwie so gar nicht sehen will, die aber immer näher kommt angesichts der Tatsache, dass das Murmeln immer lauter wird. Auch Louis scheint diesen Menschen gerade nicht sehen zu wollen, denn er wirft mit einem Mal achtlos die Reibe in die Spüle, ehe er hastig die Kanne, meine Tasse und die Schale mit meinen Vitaminen greift und aus dem Raum verschwinden will. Okay? Ganz so eilig habe ich es dann doch nicht.

Whole Souls (larry stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt