Dicke, weiße Schneeflocken fallen in immer kürzeren Abständen zu Boden. Meine Nase ist rot angelaufen, ich sehe sie praktisch vor mir her leuchten und muss gestehen, dass ich langsam wirklich etwas Mitleid mit Rudolph dem Rentier empfinde. Noch schlimmer hat es allerdings nur Louis getroffen, der nicht mal eine Mütze dabei hat, weswegen nun seine haselnussbraunen Haare ganz wild an seinem Kopf kleben. Auch er zittert, ich erkenne es immer wieder, wenn sich seine Hand um meine herum entspannt. Doch er trägt die Situation mit Fassung, auch wenn die unbeschwerte, gute Laune durch das starke Schneegestöber letztendlich doch ein wenig gedämpft worden ist. Aber wer rechnet auch im tiefsten Winter mit Schneemassen in New York? Pah, niemand!
"Weißt du, ich denke, wenn wir dieses Date überlebt haben, überstehen wir auch alle folgenden noch", meint Louis plötzlich mitten aus dem Nichts heraus, als er es endlich geschafft hat, uns ein Taxi heranzuwinken. Die Subway ist zu dieser Uhrzeit total überfüllt und da Louis ganz genau weiß, wie ich auf Menschenmengen reagiere, zeigt er sich - ganz der Gentleman - spendabel und sorgt für eine gemütlichere Heimfahrt.
"Weitere Dates also?", erwidere ich betont lässig. Innerlich quietsche und springe ich natürlich vor Freude wie ein kleines Kind, doch das brauche ich Louis nun wirklich nicht unter die Nase zu reiben. Er weiß ohnehin schon, dass er mit diesem Date einen Volltreffer gelandet hat. "Ich sagte folgende Dates, meine liebe Harriet, du solltest wirklich lernen, besser zuzuhören, wenn du jemals deinen Abschluss machen willst." "Du bist ja bloß neidisch, weil ich meinen Uniabschluss eher in der Tasche haben werde als du, nur weil du zu faul bist." Ich rolle mit den Augen, was mir prompt einen Knuff in die Seite einbringt.
"Steig schon ein, meine kleine Diva", fordert er mich schmunzelnd auf und provokant spiele ich sein Spielchen natürlich mit, recke den Kopf und lasse mich elegant auf die Sitzbank gleiten. Allerdings nicht ohne vorher "Ich bin eine Lady, Mr.Tomlinson" zu murren. Immerhin habe ich Stil. Im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten. "Ganz wie Sie wünschen, MyLady." Louis nimmt neben mir Platz, nennt dem Fahrer unsere Adresse und los geht die Fahrt durch die Nacht New Yorks, dessen Lichter jedoch dennoch die Dunkelheit zum Leuchten bringen.
Meine Augen folgen der Spur einer Schneeflocke, doch sofort beginnt sie mit unzähligen anderen zu tanzen, verschmilzt zu einer neuen und verändert ihre Route zum Boden, sodass ich sie aus den Augen verliere. Das finde ich allerdings alles andere als schlimm, da mir schon die nächste in den Blickfang gerät und mindestens genauso wunderschön auf mich wirkt wie die Vorherige. "Ich liebe Schnee über alles", murmele ich ergrifffen gegen die kühle Scheibe, meine rote Nasenspitze berührt schon fast ihre kalte Oberfläche.
"Warum?", lautet Louis' Antwort, eine Frage, die mich verträumt lächeln lässt. Als er dann auch noch dicht an mich heranrutscht, um seine Arme um mich schlingen zu können, verliere ich mich in meinen Träumereien.
Es gibt sie einfach. Menschen, Dinge, Momente, die einen Augenblick verzaubern können auf eine Weise, von der man nur träumen kann. Die einen träumen lässt. Und genau das tut Louis gerade. Der normale Harry würde ihn mit hochgezogener Augenbraue darauf hinweisen, dass er sich anschnallen muss, da das sonst alles viel zu gefährlich ist, doch der Harry hier, bei Louis, der ist ein ganz anderer.
Einer, an den ich mich wirklich gewöhnen könnte.
***
"Dir ist aber schon bewusst, dass das nächste Date auf dich geht, oder?" "Du meinst auf meinen Nacken, Bro." "Nenn mich nicht Bro, das ist der größte Cockblock, den es gibt." "Wer sagt, dass ich deinen Hahn will?" Ich grinse schief über meine Schulter direkt Louis an, dessen Gesicht meinem eigentlich viel zu nah für so eine lockere Geste ist. Wie verzerrt er mich jetzt wahrnehmen muss. Doch falls es Louis überhaupt auffällt, lässt er es unkommentiert. Stattdessen sieht er mich verwirrt an, was mein Grinsen jedoch nur wachsen lässt. "Coq ist französisch und heißt Hahn, Lou", kläre ich ihn amüsiert auf, begeistert von meinem brillianten Wortspiel. "Puh, also ich hab zwar keine Ahnung von der Sprache, aber dafür umso mehr von cock und französisch, falls du verstehst, was ich meine?" Louis zwinkert mir zu und es fühlt sich so intim an, dass mir einen Moment lang tatsächlich die Spucke wegbleibt.
Verlegen rutsche ich ein wenig hin und her auf seinem Bett, versuche eine neue Liegeposition zu finden. Es ist nicht so, als würde ich das nicht alles mit ihm wollen. Gott, wenn er wüsste, was ich mir schon alles mit ihm vorgestellt habe. Aber wir haben uns heute das erste Mal geküsst, ohne dass etwas schlimmes passiert ist oder einer von uns nicht bei Sinnen war, da müssen wir es ja wohl nicht gleich übertreiben.
"Hey, entspann dich, Curly. Ich dränge dich ganz bestimmt nicht zum Sex. Solange du nicht willst, reicht mir meine rechte Hand und ein richtig scharfes Bild von dir." Mein Kopf versteckt sich so schnell unter der Decke, dass Louis Probleme damit hat, nicht durch die rasche Bewegung über die Bettkante zu fliegen, doch die Blöße meines knallroten Tomatenkopfs will ich mir nun wirklich nicht geben. Ich komme mir ja sowieso schon wie ein verklemmtes Schulmädchen vor, da muss das jetzt nicht auch noch sein.
"Erde an Harry?" Auch Louis Kopf verschwindet auf einmal unter der Decke und - zack - ist sein Gesicht wieder direkt vor meinem. "Sag jetzt bitte nicht auch so ein komisches, tiefes und raues Hello wie der Typ aus dem Film heute, sonst habe ich vermutlich Alpträume für immer und ewig", flehe ich leise und mit unausgesprochen hoher Piepsstimme, was Louis ein leises Lachen entlockt. "Babe, du meinst Notting Hill und nein, ich werde dich nicht so verschrecken wie es Spike bei Anna Scott getan hat, auch wenn ich bezweifle, dass irgendjemand diese Frau jemals verschrecken könnte, aber nein, versprochen. Ich tu's nicht." "Danke", murmle ich kleinlaut und rutsche wieder näher an ihn. Was soll ich sagen? Seine Körperwärme ist immer noch besser als eine Wärmflasche.
Prompt zieht er mich auch dicht an sich ran und legt einen Arm über meine Taille, was mir so langsam nun wirklich heiß werden lässt. Also nicht wegen ihm jetzt, sondern weil wir in einem gut temperierten Raum unter einer dicken Winterdecke liegen und das auch noch eng aneinander gekuschelt. "Ich glaub, ich werde krank." "Wegen Notting Hill? Komm schon, so schlecht ist der Film nicht. Du hast ihn geliebt, das weiß ich. Du hattest Tränen in den Augen." Schlagartig wird mir noch ein wenig wärmer im Gesicht.
"Jaja, das habe ich, aber ich meine, ich werde richtig krank. Mein Hals kratzt und ich fühle mich fiebrig." "Haz, unter dieser Decke hat es vermutlich 60 Grad Celsius. Mit mir hundert." Ich höre das Neckende in seiner Stimme genau heraus, aber verbiete mir, darauf einzugehen. Schließlich möchte ich auch mal ernst genommen werden.
"Louise? Machst du mir einen Tee? Und wärmst meine Füßies? Und schaust mit mir noch einen Film? Einen deiner Schwarz-Weiß-Schinken?" Ich höre ihn seufzen, dann raschelt es kurz und er streckt seinen Kopf wieder aus unserer Deckenhöhle heraus. Also tue ich es ihm gleich und schaue ihn erwartungsvoll an. Solange, bis dieser seufzend einknickt, einen schnellen Kuss auf meine Lippen drückt und aufsteht, um mir einen Tee zu kochen.
Als er an der Türe angekommen ist, verharrt er kurz in seiner Bewegung und blickt noch einmal mit einem sanften Lächeln auf den Lippen zu mir zurück. "Wenn du wüsstest, was ich alles für dich tun würde, Harry Styles."
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puh, extra für euch noch ein kapitel geschrieben anstatt zu lernen, oops.
but i like it.was sagt ihr zu unseren beiden jungs? bleibt das so? kriegen sie das jetzt endlich hin? hmmm...
danke für alle eure votes & kommis; freut mich echt, das alles zu sehen x
all the love. l x
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Whole Souls (larry stylinson)
Fanfiction"Du bist kein Punk, du hörst alternative Scheiß und diesen bescheuerten Musical Soundtrack!" "Dear Evan Hansen! Es heißt Dear Evan Hansen!" "Halt einfach die Klappe." "Damit du dich nicht in meine liebenswerte Art verliebst?" "Damit ich dich nicht s...