Kapitel 7

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Jetzt werde ich erstmal meine Eltern anrufen. Meine Mum ging ans Telefon und schien, trotz, dass Finn meine Eltern angerufen hatte, erleichtert zu sein.

„Hallo, mein Schatz. Wie geht es dir?" sagte sie etwas hysterisch.

„Hallo, Mum. Mir geht es gut. Du musst dir keine Sorgen machen."

„Und wenn die Hunter dich bekommen?"

„Das werden sie nicht. Finn ist doch da. Und ich kann mich auch gut selbst verteidigen."

„Ok. Aber mach bitte keinen Unsinn. Ich vertraue dir, dass du lebend zurückkommst."

„Das werde ich Mum, versprochen!"

„Ok."

„Wie geht es Lucy? Ist ihr etwas passiert? Ist überhaupt jemanden etwas passiert?"

„Deiner Schwester geht es gut. Sie macht sich mehr Sorgen um dich. Sonst ist auch niemandem etwas passiert. Sie haben nur auf ein paar Fenster geschossen."

„Ok. Das ist gut. Sag Lucy bitte, dass sie sich keine Sorgen machen muss. Mir geht es wirklich gut."

„Ja, mache ich. Ich muss jetzt auch schon wieder auflegen."

„Ok. Hab dich lieb, Mum"

„Ich dich auch, mein Schatz" dann legte sie auf. Sie war einfach die Beste. Ich hatte schon befürchtet sie würde völlig in Panik ausbrechen oder sonst was machen. Jetzt schrieb ich noch Tim und Amira. Ich war ehrlich gesagt, nicht so in der Stimmung meiner besten Freundin jetzt alles zu erklären. Und ich wusste, sie würde alles aus mir herausquetschen, wenn ich sie anrufen würde.

Mir wurde noch kälter. Ich würde nach noch einer Decke fragen, wenn Finn wieder unten ist. Er war in die zweite Etage dieses Hauses gegangen, damit ich in Ruhe telefonieren konnte. Wie als hätte er meine Gedanken gelesen kam er mit zwei Decken die Treppe herunter.

„Ich weiß wie verdammt kalt es werden kann, deshalb habe ich dir noch zwei Decken mitgebracht." Ich lächelte ihn dankbar an und nahm eine von seinem Arm. Die andere legte er auf einen Sessel, der neben dem Sofa stand.

„Kann ich dir noch etwas bringen?"

„Ein Glas Wasser wäre nicht schlecht." Er ging in die Küche und brachte mir ein Glas Wasser. Dann setzte er sich auf einen der Sessel und sah mich an. In dem Moment fiel mir ein, dass er mich doch auch noch etwas fragen wollte.

„Hattest du nicht auch noch einige Fragen an mich?"

„Ja. Ich dachte nur, dass du erstmal deine Ruhe haben willst."

Eigentlich brauchte ich etwas Ablenkung.

„Nein, das ist in Ordnung. Also, was willst du wissen?" fragte ich. Ich war gespannt, was er wissen wollte. Hoffentlich ging es mal nicht um diese Elementary-Sache.

„Du bist 16, stimmt's?" Ich nickte. „Ok. Erzähl mir mal etwas über dich. Ich weiß zwar was du bist, aber nicht wer du bist." Okay. Das war mal eine leichte Frage.

„Also, ich habe eine Schwester, Lucy, sie ist 13. Meine beste Freundin heißt Amira und mein bester Freund Tim." Ich stockte kurz, weil er mich misstrauisch ansah „Was ist?" fragte ich dann. „Freundschaften zwischen Jungs und Mädchen gehen meistens nicht lange gut." Das hörte ich andauernd, aber ich hatte mir selbst das Gegenteil bewiesen." Er ist schon seit vier Jahren mein bester Freund. Also ich würde sagen, dass das geht." Er nickte erstaunt. „Ok und was machst du so in deiner Freizeit?"

„Ich turne seit elf Jahren und ich liebe es zu Tanzen. Also nicht diesen langweiligen Standarttanz sondern Hip Hop und Showdance und so. Außerdem mag ich es zu singen und zu lesen. Und was machst du so?"

„Ich spiele Fußball. Ich lese aber auch sehr gern." Ich hätte nicht gedacht, dass er dieser Typ ist der Fußball spielt. Den Eindruck hatte ich nicht eine Sekunde lang. Aber so kann man sich täuschen.

Mir wurde schon wieder kälter. „Kannst du mir vielleicht noch die andere Decke geben?" Er stand auf und wickelte mich nun in die dritte Decke ein, aber anstatt sich wieder in den Sessel zu setzen, setzte er sich direkt neben mich. Diese Nähe machte mich nervös. Er löste immer, wenn er mir so nahe kam ein Gefühl in mir aus, dass ich nicht deuten konnte und auch nicht kannte. Jetzt nahm er meine Hand und ein Gefühl durchströmte mich als würden von meiner Hand aus tausend Schmetterlinge durch meinen Körper flattern und sich dann in meinem Bauch absetzen. Jetzt wurde meine Hand warm. Als ich auf unsere Hände guckte, sah ich wie seine Hand rot leuchtete. Was machte er da?

„Wie machst du das?" ich war ein wenig aufgeregt. Ich hoffte man hörte das nicht in meiner Stimme, was ich allerdings bezweifelte.

„Das wirst du auch bald können. Das ist die Kraft des Feuers in mir."

„Ist das alles oder kann man auch noch mehr?" Er lachte. „Natürlich kann man auch mehr." Er ließ meine Hand los und sofort wurde mir kälter. Innerhalb einer Sekunde ließ er jetzt einfach so Flammen auf seiner Handfläche tanzen. Ich war so fasziniert, dass ich meinen Blick erst abwenden konnte als er damit aufhörte. Er nahm wieder meine Hand und sofort wurde mir wieder wärmer. 

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