Kapitel 4

72 7 1
                                    

Als ich aufwachte lag ich auf einem kleinen Sofa. Ich war in einem relativ großen, aber gemütlichen Raum. Es waren riesige Glasscheiben, sozusagen, als Wand. Ich blickte in einen Garten, in dem so viele Blumen in den unterschiedlichsten Größen und Farben waren. Nachdem ich mich von dem Anblick losreißen konnte, setzte ich mich hin und strich mir die Haare aus dem Gesicht, um mich umzusehen. Ungefähr einen Meter von dem Sofa entfernt, stand ein kleiner Kamin und direkt vor dem Sofa stand ein kleiner Tisch aus Glas. Es war alles sehr modern und überall wunderschön dekoriert.

„Na du Schlafmütze, endlich ausgeschlafen?" ich drehte mich um und sah Finn in einer kleinen Küche stehen, die gleich an das Wohnzimmer angrenzte, in dem ich mich befand. Er lächelte mich an und es war keine Spur mehr von den traurigen Augen, von gestern zu sehen. Ich lächelte zurück und stand auf. Ich hatte einen riesen Hunger. Also ging ich zu Finn in die Küche und als hätte er meine Gedanken gelesen, fragte er ob ich etwas zum Essen möchte. Ich nickte und er machte den Kühlschrank auf um Eier und Milch herauszuholen.

„Pancakes?" fragte er und ich nickte wieder.

Ich setzte mich auf einen der Stühle, die an einem großen Holztisch standen. Auch in der Küche war alles sehr modern eingerichtet. Und es war alles in Schwarz und Weis gehalten. Das Haus war wirklich wunderschön. Ich sah Finn zu, wie er die Pancakes machte. Er hatte ein schwarzes enges Shirt an, welches seine Muskeln betonte und eine weiße dreiviertel lange Jeans, die vorn etwas eingerissen war, so wie es gerade modern war. Seine Haare waren zwar nicht akkurat, aber trotzdem schien alles an seinem Platz zu sein. Er hatte am Hals ein kleines Tattoo. Es sah aus wie eine Flamme. Ich wusste nie warum, aber ich hatte so ein ähnliches an meinem Handgelenk. Es war eine Mischung aus einer Flamme und einer Welle. Ich hatte es seit ich denken kann, aber ich wusste nie warum. Allerdings hatte ich auch nie wirklich darüber gesprochen. Ich hatte mich an dieses Tattoo gewöhnt und keine Fragen dazu gestellt. Während ich das Tattoo betrachtete, hatte ich gar nicht mitbekommen, wie Finn mir den Teller mit Pancakes hingestellt hat. Erst der köstliche Duft riss mich aus meinen Gedanken.

„Danke." Ich lächelte ihn an und er lächelte zurück. Ich schlang die Pancakes in Rekordzeit hinunter. „Die warem efft lecker." Sagte ich noch mit halb vollem Mund. Jetzt grinste er mich an, als würde ein kleines Kind vor ihm sitzen, das sich von oben bis unten bekleckert hat.

Als ich alles aufgegessen hatte, stand ich auf, um mein Teller in den Geschirrspüler zu stellen. Ich machte den Geschirrspüler wieder zu und drehte mich um. Ich erschrak. Wie war er hinter mich gekommen, ohne, dass ich es gemerkt hatte? „Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken." Er sah wieder ernst aus und ich fragte mich, ob ich daran schuld war. „Schon ok." Ich versuchte mich an einem Lächeln, doch es gelang mir nur halb. Sein Blick machte mich irgendwie nervös. „Wie spät ist es eigentlich?" fragte ich, um die Stimmung, die sich in ihm auszubreiten schien, zu lockern. „Es ist schon um vier. Du hast wirklich lange geschlafen." Es gelang mir tatsächlich ein wenig Ernsthaftigkeit aus seinem Blick zu nehmen. „Wow, ok. Ich hatte gedacht, ich hätte nur zwei oder drei Stunden geschlafen."

„Nein, du bist 'ne echte Schlafmütze" Jetzt schaffte es sogar ein Lächeln auf seine Lippen, dass allerdings nicht seine Augen erreichte.

„Ja, ich weiß." Ich lächelte auch.

„Wir müssen uns, glaube ich, mal unterhalten. Du hast sicherlich viele Fragen und ich habe auch einige." Sagte er dann und schon war wieder dieses kleine bisschen Angespanntheit in seinen Augen.

„Ja, habe ich."

„Wollen wir uns setzen?"

ElementaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt