Kapitel 24

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Wir gingen weiter Richtung Schloss und betraten es. Vor und in dem Schloss standen überall Wachen. Das Innere war genau so beeindruckend, wie das Äußere. Drinnen war alles in Blautönen und weis gehalten. Es sah wirklich toll aus. Von Oliver und Aiden wurden wir um gefühlte zehn Ecken und verschiedene Etagen gelotst eh wir in einem Raum ankamen. Er war nicht sonderlich groß, also nicht so groß, wie man sich einen Palast eben vorstellt, aber er besaß einen gewissen Charme. Wir durften uns setzen und uns wurde direkt etwas zu trinken hingestellt und ein Teller mit Keksen. Auch wenn es vielleicht unhöflich war, bediente ich mich direkt an dem Essen, weil ich wirklich Hunger hatte. Außerdem war ich aufgeregt und da esse ich prinzipiell immer. Dann probierte ich auch die Flüssigkeit in meinem Glas. Ich hatte so etwas noch nie getrunken, aber es war wirklich lecker. Wahrscheinlich irgendeine Frucht. In dem Moment öffnete sich die Tür und eine Frau betrat den Raum. Sie hatte ein blaues bodenlanges Kleid an, welches ganz leicht an ihr herunterhing und ihre schlanke Figur umspielte. Ihr Haar war lang und braun und sie trug es offen. Sie war schlank, aber man spürte trotzdem ihre Stärke. Das musste die Königin der Elementary sein. Sie sah wahrhaftig, wie eine Königin aus.

Sie sah freudig in die Runde und kam zuerst zu Melody und Dean. Die Königin umarmte beide. Diese Umarmung sah sehr vertraut aus. Dann kam sie mit einem Lächeln auf mich zu. Auch mich umarmte sie direkt kurz. Ganz perplex blieb ich stehen, wie angewurzelt. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet.

„Hallo, ich bin Laureen, die Königin der Elementary. Ich freue mich, dass du tatsächlich hier bist." Ich stand immer noch nur da und versuchte mich an einem Lächeln. Ihr perfektes und liebes Auftreten verwirrte mich irgendwie. Ich hatte mir sie ganz anders vorgestellt. Ich weiß zwar nicht wie, aber halt nicht so. Dann versuchte ich mich mal damit auch etwas zu sagen:

„Hallo, mein Name ist Layla. Freut mich sie kennen zu lernen." Na das hat doch ganz gut funktioniert.

Laureen setzte sich nun auch. „Du kannst mich ruhig dutzen, sonst fühle ich mich wie eine alte Lehrerin, die niemand leiden kann." Sagte sie amüsiert.

„Okay" bekam ich heraus.

„Nun, Layla, erzähl mir doch ein bisschen von dir. Das Einzige was ich über dich weiß, sind deine Elemente."

„Also, ich bin 17 Jahre alt. Ich habe eine kleine Schwester und wundervolle Freunde zu Hause. Mein Leben verlief eigentlich ganz normal, bis diese Schüsse in meiner Schule fielen." Erzählte ich nüchtern.

„Das klingt ja eigentlich toll. Die letzten Tage müssen nicht einfach für dich gewesen sein. Aber kannst du mir trotzdem noch einmal alles erzählen von da an, wo die Schüsse fielen?" die Königin sah mich ein wenig verunsichert an. Ich nickte nur freundlich und begann zu erzählen. Ich wusste zwar nicht, warum sie das alles so brennend interessierte, aber sie würde schon ihre Gründe haben. Als ich geendet hatte, bat sie mich darum, ihr meine Kräfte zu zeigen.

„Fang doch bitte mit dem Wasser an." Sie zeigte auf ein Glas auf dem Tisch. Scheiße. Das konnte ich doch gar nicht. „Ehm...also...ehrlichgesagt weiß ich gar nicht, wie das funktioniert." Verwirrt sah sie zu mir auf. Schnell redete ich weiter. „Aber ich kann die Gefühle sehen. Soll ich ihnen das vielleicht zeigen?" Ich wusste, dass das auch eine Gabe war, die nur das Wasser konnte. Sie hatte noch nicht wirklich geantwortet, da begann ich schon damit ihre Gefühle zu erkunden. Zum Glück hatte ich das schon vorher geübt. Somit viel es mir nicht allzu schwer. Ich spürte nun Fröhlichkeit, aber auch Sorge und Verunsicherung.

„Was bereitet ihnen...eh dir denn solche Sorgen?" ich bekam keine Antwort. Als ich in die Runde blickte, sahen mich alle erstaunt an. Hatte ich irgendwas im Gesicht?

„Ehm, Leute? Ist alles in Ordnung? Habe ich etwas falsch gemacht?"

Stille.

Endlich ergriff die Königin als erstes wieder das Wort.

„Layla, du musst wissen, dass es bisher eigentlich noch keiner geschafft hat meinen Schutz zu durchbrechen und dann auch noch meine Gefühle zu sehen. Nicht einmal die besten können das, wenn ich es nicht will." Ich war verwirrt. Vielleicht hat sie ja nur unterbewusst den Schutz fallen lassen. Warum sollte denn ausgerechnet ich so etwas können?

„Du bist wirklich etwas Besonderes, Layla. Die anderen hatten also Recht." Sagte Laureen.

„Nun, der eigentliche Grund, warum du hier bist, ist, weil ich dich fragen wollte beziehungsweise darum bitten wollte mit Melody nach Orcas zu gehen um deine Kräfte zu entfalten und zu trainieren. Ich spüre etwas, dass nichts Gutes mit sich bringen wird. Die Hunter werden stärker. Unser Schutz wird schwächer. Wahrscheinlich haben wir auch unter uns Verräter. Das ist es auch, was mir Sorgen bereitet."

Das musste ich erst einmal sacken lassen. Ich fühlte mich natürlich geehrt, dass die Königin persönlich mich zu sich einlädt um mich das zu fragen, aber wollte ich wirklich mein zu Hause, meine Familie und meine Freunde für die nächsten Jahre hinter mir lassen? Ich würde sie schrecklich vermissen. Auf der anderen Seite könnte ich sie auch in Gefahr bringen durch meine Anwesenheit. Vielleicht ist es besser, wenn ich lerne mich zu verteidigen und vor allem meine Elemente zu beherrschen.

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