Elementary

Kapitel 25

„Ich fühle mich wirklich geehrt dieses Angebot von ihnen zu bekommen und obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, werde ich es annehmen. Es freut mich wirklich sehr hier zu sein." Antwortete ich zögerlich.

Die Königin strahlte mich an.

„Sehr schön! Das nächste Schuljahr beginnt erst in einem Monat. Solange kannst du natürlich hier bleiben. Es ist schon ein Zimmer bereit für dich. Um Sachen brauchst du dir keine Sorgen machen. Wir haben dir bereits eine Garderobe zusammengestellt, aber natürlich kannst du dir auch selbst noch etwas aussuchen. Melody wird dich bestimmt begleiten und ich gehe auch gerne shoppen. Schließlich bin ich ja nicht nur Königin, sondern auch eine modebewusste Frau." Sagte sie stolz. Das alles überrumpelte mich zwar, aber jetzt war ich nur umso aufgeregter. Ob diese Welt auch so sein würde, wie die, die ich bisher kannte? Und ob hier alle dieselbe Sprache sprachen?

„Vielen Dank. Dieses Angebot ist wirklich zu großzügig von dir. Ich würde mich natürlich riesig über einen Shopping-tag zu dritt freuen. Damit bekomme ich vielleicht wieder ein bisschen Normalität in mein Leben."

„Na dann wäre das geklärt. Melody, würdest du Layla bitte in ihr Zimmer bringen. Ich habe es direkt gegenüber von deinem einrichten lassen." Sagte Laureen an Melody gewandt.

Einen Moment mal, Melody wohnt hier in diesem Palast? Das würde ich sie direkt fragen, wenn wir allein sind.

Melody brachte mich in mein neues Zimmer. Schon wieder ein Neues. Aber es war einfach atemberaubend. Dieses Zimmer war ungefähr dreimal so groß, wie meins zu Hause. Rechts war ein riesiger Kleiderschrank mit einer Ecke zum Anziehen. Daneben stand ein Schminktisch mit allem, dass sich ein wahres Frauenherz nur wünschen konnte. In der Mitte des Raumes stand ein großes Himmelbett und links war noch eine Tür. Die führte wahrscheinlich zu einem Badezimmer. Mir hatte es wirklich die Sprache verschlagen. Als mich Melody fragend ansah, bekam ich kein Wort heraus. Das alles sollte jetzt meins sein? Wow! Melody schob mich halb in das Zimmer und machte dann die Tür hinter sich zu. Ich konnte endlich wieder klar denken und nun sprudelten die Fragen nur so aus mir heraus.

„Warum wohnst du auch hier?" fragte ich als Erstes.

„Nun ja. Laureen und ich, wir kennen uns schon seit wir klein sind. Wir sind schon unser ganzes Leben lang beste Freunde und jetzt wohnen wir zusammen." Antwortete sie, als wäre es nichts Besonderes. Warum hatte sie mir das nicht erzählt? Deswegen hat sie wahrscheinlich auch Oliver und Aiden vorhin so herzlich begrüßt. Sie kennen sich alle.

„Welches Element ist Laureen? Sie ist doch bestimmt Wasser!" redete ich weiter.

„Ja, sie beherrscht das Wasser. Und sie ist auch sehr mächtig." Erklärte mir Melody.

„Und werde ich auf der Schule mit dir in eine Klasse gehen?"

„Nein, leider nicht. Ich bin nächstes Jahr schon im zweiten Jahr und du erst im Ersten. Deshalb haben wir verschiedene Kurse."

„Oh, da muss ich ja ganz allein klarkommen" sagte ich verdutzt.

„Du schaffst das schon. Du wirst bestimmt schnell neue Freunde finden." Munterte sie mich auf. Ich hoffte einfach, dass dort auf dieser Schule alle nett sind und ich mich nicht direkt am ersten Tag blamieren würde. Das ist nämlich eigentlich das, was ich am besten kann. Meine Tollpatschigkeit hat mir schon so einige peinliche Situationen beschert. Darüber konnte ich mir aber später noch genug Gedanken machen. Erstmal wollte ich noch eine Frage loswerden, jetzt wo ich die Chance dazu hatte.

„Wie ist Orcas so? Sind die Schüler dort nett? Und was habe ich überhaupt für Fächer? Ist das wie bei mir zuhause?" schoss es aus mir raus, als würde ich sonst platzen.

„Ganz langsam" antwortete Melody. „Eine Frage nach der anderen: also prinzipiell kannst du dir Orcas, wie eine Schule in der Menschenwelt vorstellen, aber es gibt andere Fächer, andere Pflanzen, andere Tiere und andere Wesen. Es ist wirklich wunderschön, wenn man die richtigen Orte kennt. Es gibt, wie immer eigentlich, die Nerds, die Coolen, die Normalos und so weiter. Ach, und dann ist da noch das größte Arschloch des Universums: Samuel Wilson. Selbsternannter Badboy und Frauenheld der Schule. Die ganzen verblödeten Weiber himmeln den Typen nur so an. Ich persönlich halte zwar nichts davon und würde dir solche Menschen auch gerne ersparen, aber leider wirst du ihn noch kennenlernen müssen und dann kannst du dir selbst ein Bild von ihm machen. Mach dir nicht so viele Gedanken. Es gibt wirklich nette Leute dort. Orcas wird dir gefallen." Melody strahlte übers ganze Gesicht. Es schien ihr in Orcas wirklich zu gefallen. Na ja, bis auf diesen Samuel. Aber Typen, wie ihn kennt man ja. Wahrscheinlich sieht er noch nicht einmal so gut aus und nervt.