Die neue Schule

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Piep, piep, piep.. mein Wecker weckt mich mal wieder auf. Wie ich es hasse! Schade, dass er nicht einfach kaputt gegangen ist, als er vom Tisch gefallen war, aber nein natürlich funktioniert er noch und sah mit den ganzen Beulen auch noch schön blöd aus. Danke dafür!

Als ich mich fertig machte und mein Schuhe anzog fühlte ich wieder dieses Gefühl in meinem Bauch. Nur diesmal war es ungefähr zehnmal so stark und ich wusste ich war noch nie so nervös in meinem ganzen Leben.

Nachdem ich von meinen Bruder zur Schule gebracht wurde und wir zusammen die langen leeren Gänge absuchten, standen wir nun vor dem  Büro des Schulleiters. „Herein" ertönte eine tiefe Stimme und wir traten in das kleine Büro. Er erzählte uns etwas über die Schule, gab mir meinen Stundenplan und zeigte mir noch schnell die wichtigsten Räume.

Rechtzeitig zur zweiten Stunde stand ich vor der Klassentür. Neben mir stand der Klassenlehrer Heer Harrison und guckte grimmig in die Klasse. Er hatte graue kurze Haare und einen kürzen Bart. Neben ihm fühlte ich mich mit meinen 1,66 Meter noch kleiner als ich ohnehin schon war und irgendwie machte er mir ein bisschen Angst.

Alle Schüler setzten sich und Herr Harrison stapfte in Richtung Tisch, stoppte dann aber, drehte sich zu mir und guckte mich verwirrt an. Wahrscheinlich weil ich mich nicht einen Zentimeter bewegt hatte. Also löste ich mich aus meiner Starre und lief ihn mit großen Schritten nach. Zufrieden legte er seine Tasche auf den Tisch und drehte sich ein erneutes Mal zu mir. Diesmal war sein Gesichtsausdruck freundlich und ich merkte erst jetzt die ganzen Blicke auf mir.

Herr Harrison räusperte sich einmal und sagte dann laut: „ Das ist eure neue Schülerin.". Mit einer Hand zeigte er auf mich und mit der anderen versuchte er seine Aktentasche zu öffnen. Dies gelang ihm nicht und die Tasche fiel ihm runter und knallte genau auf seinen Fuß. Mit einem lauten Schrei begann er auf einem Bein zu springen und alle fingen an zu lachen. „Was ein Idiot" hörte ich jemanden sagen und ich musste mich echt bemühen nicht mit zu lachen.

Als sich alle wieder beruhigt hatten fing ich an mich kurz vorzustellen: „Mein Name ist Emma, ich komme aus Deutschland und bin vor 3 Tagen hierher gezogen. Hat noch jemand fragen?"

Ich knetete meine Finger und spürte wie ich leicht rosa wurde. Alle Arme schossen in die Höhe. „Was machst du gerne in der Freizeit" frage ein schlankes, Blondes Mädchen. Sie erinnerte mich ein wenig an Lilly.„ Ich höre gerne Musik und singe gerne. Außerdem mache ich viel Sport." „Was ist dein Lieblingsfach?" war die nächste Frage „Sport" sagte ich und der nächste war ein Junge der mich breit angrinste. „Hast du einen Freund?" fragte er und ich war mir sicher, dass ich spätestens jetzt so rot wie ne Tomate war. „Nein" sagte ich schüchtern und alle anderen nahmen die Arme runter.

Ich setzte mich neben das Mädchen, welches mich an Lilly erinnerte und kramte meine Sachen raus. Sie stupste mich von der Seite an „Hey ich finde es echt cool das du neben mir sitzt" „Danke" sagte ich schüchtern. „Nicht zu danken! Ich bin Betty. Hättest du vielleicht Lust etwas mit mir und meinen Freunden zu machen?" „Ja gerne" sagte ich und strahlte übers ganze Gesicht „könntet ihr mir vielleicht dann auch mit den Räumen helfen?" Sie lachte leise „ziemlich verwirrend nicht?" ich wollte grade Antworten, als ich Herr Harrisons Stimme hörte „Nicht im Unterricht" schnauzte er uns an. Betty verdrehte die Augen und wir arbeiteten weiter.

Als endlich die Klingel ertönte atmeten wir erleichtert aus und räumten unsere Sachen ein. Betty stellte mir ihre Freundinnen vor und wir redeten ein wenig und tauschten Nummern aus. Die nächste Stunde war Geschichte. In Deutschland hatte ich ja schon Probleme damit. Wie soll das denn dann hier werden?

Betty führte mich in den neuen Raum und wir setzten uns wieder zusammen. Es war mit Abstand die längste Stunde, die ich jemals hatte. Ich hatte keine Ahnung wovon die Stunde handelte und war einfach nur erleichtert, als die Klingel zum erneuten mal klingelte.

„Essen!" rief Betty und tanzte ein wenig herum. Ich kicherte leicht. Alle stürmten aus den Raum und auch Betty zerrte mich hinter sich her. Wir holten uns unser Essen und als ich mich umdrehte erblickte ich einen riesigen Essens Saal.

Ich wollte mich grade an einen leeren Tisch in der Mitte setzten, als mich Betty zurück hielt. „Du kannst dich doch nicht an irgendeinen Tisch setzen. Und erst recht nicht an den da!" Sie zeigte auf den Tisch. „Gibt es etwa ne Tischordnung?" fragte ich sie. „Naja irgendwie schon! Das da ist unser Tisch." Sie zeigte auf einen am Randstehenden Tisch und ich erkannte einpaar ihrer Freundinnen. „An dem da drüben sitzen immer die Außenseiter" Sie zeigte auf einen Tisch auf der anderen Seite des Raumes „Die anderen gehören anderen Gruppen. Und den da" Sie zeigte auf den an den ich mich setzten wollte „den gehört den beliebtesten und coolsten Jungs an dieser Schule. Da darf man sich nur dran setzen, wenn man eingeladen wurde." „Wie in einer dieser Highschoolfilme" lachte ich und stapfte auf den Tisch zu an dem man anscheinend nur mit Erlaubnis sitzen darf.

Ich setzte mich auf einen Stuhl und plötzlich verstummten alle Geräusche um mich herum. Alle waren leise und guckten mich an. Ich wurde nervös und bereut, dass ich mich über das alles lustig gemacht hatte. Ich fing an zu essen und hoffte einfach nur das diese Jungs nicht allzu sauer wären, dass ich in diesem Tisch saß.

Ich hörte Schritte und Jungsstimmen, die über irgendwas redeten. Sie kamen immer näher und als sie vor mir waren stoppten sie „Was machst du hier" hörte ich jemanden sagen. Ich guckte auf und sah einen blonden Jungen mit breiten Schultern. Er trug einen dunkelgrünen Pullover und guckte auf mich hinunter. Hinter ihm sah ich einen braunhaarigen Jungen mit braunen Augen. Er war ebenfalls breit und starrte mich an. Neben den beiden war ein dritter. Ich konnte ihn mir nicht mehr ansehen, da der blonder sich plötzlich räusperte und mich auffordernd ansah. „Es gibt so etwas und dass machen ganz viele Menschen auf der Welt. In Deutschland machen wir es normalerweise 3 Mal am Tag und man nennt es ESSEN." ich betonte das Wort essen so als wäre es ein Fremdwort für ihn und er sah mich geschockt an. Ich war mindestens genauso geschockt dass ich das grade wirklich gesagt hatte und der hinter ihm fing laut an zu lachen.

Er drängelte sich nach vorne und nahm auf dem Stuhl neben mir Platz und auch der Blonde setzte sich nun neben mich. Der dritte setzte sich gegenüber von mir und ich sah in zwei Wunderschöne braune Augen. Kein Wunder, dass er einer der angesagtesten und coolsten Jungs war. Seine Haare waren kurz und seine Gesicht wirkte weich. Ich schaute mir nochmal jeden genau an und aß dann weiter.

„Wie lange wohnst du schon hier?" fragte mich der mit den schönen braunen Augen. „Seit 3 Tagen" sagte ich und legte mein Besteck auf meinen mittlerweile leeren Teller. „Und wie heißt du?" fragte er. „Wieso willst du das wissen?" fragte ich ihn verwundert. „Es gibt so etwas und dass machen ganz viele Leute auf der Welt. In England machen wir es normalerweise immer, wenn wir neue Leute kennenlernen und man nennt es SMALLTALK ." diesmal war er es, der das letzte Wort so betonte als wäre es ein Fremdwort und ich musste loslachen.

„Ich heiße Emma" sagte ich und sah ihn wieder an „Das da ist Ben" er zeigte auf den mit den ebenfalls braunen Augen „das ist Paul" dabei zeigte er auf den blonden „und ich bin Ryan, aber du kannst mich gerne Rye nennen" Ich lächelte Rye an und drehte mich zu den anderen Jungs „schön euch kennen zu lernen und ich hoffe ich sehe euch nochmal wieder, aber ich muss los zu meinen Freunden. Die warten schon auf mich" .

Ich stand auf und räumte meinen Teller weg. Als ich dies getan hatte stand auch schon Betty neben mir „ OMG du bist verrückt!" ich lächelte nervös. „Also ich bin jetzt nicht so wie die anderen oder so, also ich liebe ihn jetzt nicht oder so, aber stimmt es das Ben unglaublich gut riechen?" ich lachte laut los und als ich nicht wieder beruhigt hatte guckte ich sie an und sagte „Ja,ja,ja ich verstehe schon. Du liebst ihn auf keinen Fall." und ich musste mir wieder ein Lachen verkneifen. Betty wurde rot wie ne Tomate und das brachte mich immer mehr zum Lachen.

Der Rest des Schultages war langweilig. Ich versuchte mich die ganze Zeit auf den Unterricht zu konzentrieren, aber irgendwie konnte ich nicht.

Am Ende wartete mein Bruder schon mit dem Auto vor der Schule und fuhr mich nach Hause .

Die Neue /Rye Beaumont FanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt