Piep, piep, piep... ich wurde von meinem Wecker wach. Komisch irgendwie. Früher hatte mich immer meine Mutter geweckt, doch seit dem sie krank war konnt sie das nicht mehr. Mit einem genervten Seufzer setzte ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen.
„Ich hasse dieses Ding" murmelte ich und schlug mit meiner Faust auf den Wecker, der mit einem lauten Knall zu Boden fiel.
Um ihn aufzuheben hatte ich nicht genügend Kraft, also entschied ich mich ihn einfach dort liegen zu lassen. Erstmal eine warme Dusche. Ich schlürfte ins Badezimmer wobei ich fast über eine der Reisetaschen fiel, die mitten im Flur stand. Ich fing mich rechtzeitig und in diesem Moment wurde mir erst richtig klar, dass heute der aller letzte Tag in dieser Wohnung sein wird, der letzte Tag mit meinen Freunden und der letzte Tag in Deutschland.Ich duschte, zog mich an und föhnte mir meine Harre. Als ich fertig war begutachtete ich mich im Spiegel. Meine Lippen waren trocken, meine braunen Haare die bis zu meinen Schultern gingen waren zu glanzlos und meine Haselnussbraunen Augen waren langweilig. Ich war nicht unbeliebt aber ich war jemand, der im Hintergrund war. Man bemerkte mich nicht sofort und mein Selbstbewusstsein suchte ich schon seit Jahren, hatte es aber immer noch nicht gefunden. Ich hatte eine Meinung und sagte diese auch, aber sie ging meist unter und die anderen Bemerkten dies nicht mal. Vielleicht tut mir diese Veränderung ja auch ganz gut.
Verträumt guckte ich auf mein Handy und bemerkt wie spät es schon war also schnappte ich mir eine Schüssel Müsli und packte noch ein paar Sachen während ich in Rekordzeit mein Frühstück aß. Mit der Zahnbürste im Mund zog ich mir die Schuhe und Jacke an.
Als ich endlich im Eingang der Schule stand hörte ich eine helle Stimme durch den kompletten Flur schreien „Hallo Süß!". Lächelnd rannte ich auf die Person zu die zu dieser Stimme gehörte und fiel meiner besten Freundin Lilly in die Arme. Mit ihren 1,75 Meter und den Hüftlangen blonden Haar sah sie wunderschön aus. Es war kein Wunder, dass die halbe Schule auf sie stand.
Nach der Schule stand ich auf dem Schulhof und verabschiedete mich von allen. Nach so ungefähr 100 Umarmungen und einer Menge Tränen stand ich mit Lilly vor meiner Haustür. Zwar wohnte sie 30 Minuten von mir entfehrnt, dich heute bestand sie darauf mich nachhause zu bringen und so standen wir nun vor meiner Haustür und umarmten uns. Ihre grünen Augen blickten traurig auf mich hinunter. „Wir schreiben uns aber!" schluchze sie und ich nickte „Jeden Tag!". Mit diesen Worten verabschiedeten wir uns und ich ging in meine Wohnung.
Ich guckte mich noch einmal um. Unsere Koffer hatten wir schon ins Auto geräumt. Die Wohnung sah komisch aus...so kahl. Ich nahm mein Rucksack in die Hand und ging langsam die Treppen runter. Ich setzte mich ins Auto und nur wenig später schlief ich ein.
„Hey Schlafmütze! Aufwachen!" „Sind wir schon da?" fragte ich. „Nein!" schrie mein Bruder mir wieder ins Ohr. „Wie lange habe ich geschlafen?" „eine Stunde Schätzchen" antwortete mir mein Vater. Genervt verdrehte ich die Augen und wollt grade wieder schlafen als mein Bruder wieder anfing mich zu nerven. Wow man kann kaum glauben, dass er schon fast 20 ist. Ich kramte meine Kopfhörer aus meinem Rucksack und lehnte mich entspannt zurück als ich die helle Stimme von Sam Smith hörte. Nach weiteren 4 Stunden Fahrt kamen wir an unser Hotel an und wir aßen die Brote die wir uns vor der Fahrt noch schnell geschmiert hatten. „Also..." versuchte mein Vater irgend ein Gespräch aufzubauen. Der Versuch scheiterte schon nach ein paar Sekunden.
Mein Bruder und ich waren nicht wirklich davon begeistert gewesen umzuziehen, aber dabei ging es ja auch nicht um uns, sondern um unsere Mutter. Vor etwa einem Jahr fing alles an und ihr ging es immer schlechter. Meine Mutter war die in der Familie gewesen, die uns immer Hoffnung gegeben hat und ohne sie war die Hoffnung auch weg. Sie war kaum noch ansprechbar und die Ärzte fanden kein Grund.
Am nächsten Morgen standen wir früh auf und fuhren schon früh los. Es dauerte wieder Stunden, doch letztendlich erreichten wir ein kleines Haus mit einem kleinen Garten. „Es ist Perfekt" dachte ich mir und als ich die Autotür öffnete und Ausstieg hatte ich direkt das Gefühle, als ob ich nach Hause kam.
Der Tag verging schnell. Wir packten einpaar Kartons aus und bauten schonmal einpaar Möbel auf. Erschöpft fiel ich in mein Bett und dachte nochmal über alles nach. Was ist wenn ich die anderen nicht verstehe? Oder wenn sie mich nicht verstehen? Ich bin zwar schon 17 und spreche relativ gut englisch, aber was ist wenn ich im Unterricht nicht hinterher komme? Oder die anderen mich nicht mögen?
Irgendwann schlief ich dann ein und wachte um Punkt 10Uhr auf. Ich guckte auf mein Handy
3 Nachrichten
Lilly💕: hey Süße vermisse dich❤️
Lilly💕: und wie ist es so in England😊
Lilly💕: hast du schon heiße Engländer kennen gelernt?😉Ich musste grinsen
Ich: ne noch keinen heißen Engländer gesehen😂 aber hier ist es voll schön😍 ich hoffe wir sehen uns bald wieder aber bis dahin erwarte ich JEDEN TAG zu hören was bei dir so passiert😉
Ich: vermisse dich auch❤️Ich schlürfte die Treppe runter und nahm mir eine Schüssel Müsli. Wir hatten noch keinen Tisch, geschweige denn Stühle, also setzte ich mich auf den Boden und beobachtete meinen Bruder und Vater dabei Kisten auszuräumen und Möbel zusammen zu schrauben. Viel mehr ist an dem Tag nicht passiert und auch den folgenden Tag geschah nichts weltbewegendes. Als ich am Abend im Bett lag spürte ich ein komisches kribbeln in meinem Bauch und merkte wie nervös ich war. Es war Sonntag und das heißt, dass am darauffolgenden Tag mein erster Schultag in der neuen Schule war.
DU LIEST GERADE
Die Neue /Rye Beaumont Fanfic
FanfictionEine Rye Fanfictin🐝 Die Geschichte handelt von einem Mädchen Namens Emma. Als ihre Mutter krank wurde und die Ärzte nach langem Suchen zu keinem Ergebnis kamen zog Emma mit ihrer Familie nach England, in der Hoffnung dort bessere Hilfe zu bekommen...