Ryes Pullover

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Ich wurde von lauten Stimmen wach die schreiten und lachten. Ich öffnete meine Augen. Alles war noch ganz verschwommen. Ich blinzelte zweimal und erst dann realisierte ich erst das ich praktisch auf Rye lag, der seine Arme um mich geschlungen hatte. Ich lag auf seiner Brust, die sich regelmäßig hob und sank. „Guten Morgen" sagte Rye verschlafen. „Guten Morgen" erwiderte ich. Er löste seine Arme von mir und ich rutschet von ihm runter. Eine peinliche Stille entstand „Also ähn ja ähm vielleicht sollten wir also vielleicht sollten wir jetzt zum ähm Frühstück also vielleicht" stotterte er vor sich hin und ich nickte.

Er stand auf und ich konnte mich wieder nicht abhalten zu starren. „Hier" sagte er und überreichte mir eine seiner Jogginghosen und einen Pullover. Ich nahm sie danken und er verließ sein Zimmer. Als ich seine Klamotten anhatte verließ ich ebenfalls das Zimmer. Vor mir war ein kleiner Flur und ich konnte an einer Seite Treppen erkennen.

Als ich unten angekommen war schaute ich mich um. Ich erinnerte mich an den vorherigen Tag. Mich rissen laute Schreie aus meinen Gedanken. Sie kamen aus der Küche. Ich atmete einmal tief durch und ging in Richtung Küche. Ryes Mutter deckte den Tisch und Rye kämpfte mit einem kleinen Jungen. Der Junge war etwa 6 Jahre alt. Ich musste grinsen.

„Guten Morgen! Oh wer bis denn du?" hörte ich ein Stimme hinter mir. Ein Junge betrat die Küche. Er hatte braune Haare und ich schätzte ihn auf etwa 20. Rye schaute auf und bemerkte, dass ich im Zimmer stand. „Oh hey Emma" sagte er „ahhh" ein weiterer Junge tauchte hinter ihm auf und schmiss sich auf Rye, der mit einem lauten Schrei nach hinten taumelte, sich aber fing. „Oh ähm Emma das sind meine Brüder Robbie und die beiden sind Sammie und Shaun." „Hey" sagte ich schüchtern. Es war mir irgendwie peinlich dass mich alle ansahen. „Ist sie deine Freundin?" fragte einer der kleinen. Rye wurde rot „nein wir sind nur Freund" sagte er schnell. „Und wann gibt es Essen?" fragte er und man sah ihm an, dass er so schnell wie möglich vom Thema ablenken wollte. „Jetzt" antwortete Ryes Mutter wir setzten uns an den Tisch. Robbie holte noch schnell Ryes Vater und wir fingen an zu essen.

„Also Emma wieso bist du nach England gezogen?" fragte mich Ryes Mutter interessiert. Wir waren noch beim Essen, aber wir alle waren schon fast fertig und erst jetzt bemerkte ich, dass noch niemand dies wusste. Mich hatte einfach noch niemand danach gefragt. Alle sahen mich an, bis auf die Zwillinge, die mit dem Essen spielte. „Also ähm" stotterte ich ein wenig, da ich nicht die freundliche Stimmung zerstören wollte. „Also vor etwa einem Jahr wurde meine Mutter krank und die Ärzte wussten nicht weiter. Hier gibt es einen Arzt der sich mit so etwas auskennt und deshalb sind wir hier hergezogen." alles wurde still und ich sah in vier besorgte Gesichter. „Das tut mir leid" sagte Rye und sein besorgter Gesichtsausdruck wechselte in ein aufmunterndes Lächeln.

Als wir fertig waren werkte ich, das ich vielleicht mal nachhause sollte, also putzte ich noch schnell meine Zähne und zog Ryes Sachen aus, die ich ordentlich an den Rand seines Bettes legte. Ich zog die Sachen vom vorigen Tag an und ging wieder die Treppen runter. „Du willst doch wohl nicht schon gehen." sagte Rye, der mich einmal von oben bis unten musterte. „Ich muss" sagte ich und wollte grade gehen, als mich Rye am Handgelenk packte. „Ich bring dich und gebe dir meinen Pullover. Oder willst du erfrieren?" ohne eine Antwort abzuwarten rannte er die Treppe hoch und kam mit einem Pullover wieder runter.

„Ich bringe Emma nachhause, ich komme gleich wieder!" rief er noch bevor er die Tür hinter uns zuzog. Ich holte meine Jacke aus dem Auto und er brachte mich nachhause. Auf dem Rückweg erzählte er mir, dass er Parkour macht. Er erklärte mir, dass er dort oft trainiert und da auch Freund von ihm sind, wie zum Beispiel Ben.

Als wir vor meinem Haus standen blieben wir beide stehen. „Hättest du vielleicht mal Lust dich mit mir zu treffen. Ich meine ohne das ich betrunken bin, mich prügel und du mich nachhause fahren musst?" beim letzten Teil mussten er leicht lachen und auch ich lachte leise. „Ähm ja gerne" „cool". Es entstand eine komische Stille. „Du hast ja meine Nummer also schreib mich einfach an wenn du Zeit hast." sagte ich und er zog mich in eine Umarmung. Ich fühlte mich so als würde ich schweben und war ein bisschen enttäuscht, als wir uns wieder voneinander lösten. „Tschüss" presste ich heraus und versuchte dabei so natürlich wie möglich zu klingen. „Tschüss" sagte er und ich drehte mich um und öffnete meine Tür. Ich guckte ihn noch ein letztes mal an bevor ich die Tür schloss.

„Emma wo warst du ich habe mir sorgen gemacht" ich sah in das besorgte Gesicht meines Vaters und hatte sofort Schuldgefühle, das ich hin nicht Bescheid gesagt hatte. „Es war so spät und ich wollte nicht mehr alleine nachhause gehen. Tut mir leid" nuschelte ich und schaute zu Boden. „Ist schon ok" sagte er und strich mir mit einer Hand über die Schulter.

„Wem gehört der Pullover?" fragte mich Tobi nachdem ich mich aufs Sofa bereitgemacht hatte. Ich guckte an mir herunter und bemerkte, dass ich immer noch Ryes Pullover trug. „Ryan" sagte ich und hoffte, dass keine weiteren Fragen kommen würden. „Wer ist Ryan?" hörte ich die Stimme meines Vaters hinter mir. „Er ist ein Freund von mir. Er ist ein Jahrgang über mir und wohnt ein paar Straßen weiter." „ja ja ja nur ein Freund" sagte mein Vater und mein Bruder meinte „Noch" und beide wackelten mit den Augenbrauen. Ich wurde rot. „Ihr seid Idioten" meinte ich und ging in mein Zimmer. Als ich grade die Treppen hochging hörte ich meinen Bruder noch rufen „So lange Ryan kein Idiot ist, ist doch alles Gut"

Es war mittlerweile halb zehn und ich war schon Bettfertig. Ich saß auf meinem Bett und kuschelte mich in Rye Pullover. Als ich eine Nachricht bekam zuckte ich leicht zusammen.
1 Nachricht
Rye: Hey hättest du vielleicht morgen Zeit
Ich: ja ich glaube schon
Rye: wollen wir uns dann vielleicht treffen? Wie wäre es diesmal bei die?
Ich: Ja gerne!
Rye: kann ich dann so um zwei kommen?
Ich: Ja natürlich
Rye: dann sehen wir uns morgen!
Rye: Gute Nacht❤️

Mein Herz blieb für ein paar Sekunden stehen und schlug danach bestimmt zehnmal schneller als zuvor. Ich nahm tief Luft. Sein Pullover roch noch nach ihm und das beruhigte mich etwas.

Ich: Gute Nacht❤️

Der Ryan hatte mir grade ein rotes Herz geschrieben! Der Ryan, der einer der coolsten Jungs der Schule war! Der Ryan, der an dem Tisch saß an dem man nur mit Erlaubnis sitzen durfte und der Ryan in dem ich mich so schrecklich verliebt hatte, dass ich bestimmt 5 Minuten davon schwärmte, dass er mir ein Herz geschrieben hatte.

Aus diesen 5 Minuten wurden 10 und dann 20 und letzt endlich lag ich in meinem Bett und dachte nur an diese eine verflixte Nachricht. Ohne es zu merken schlief ich schließlich ein, doch selbst in meinen Träumen konnte ich nicht aufhören an ihn zu denken.

Die Neue /Rye Beaumont FanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt