911 I

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LOUIS

911, wie kann ich helfen?

Da ist jemand. Da steht ein Mann vor meiner Tür.

Wo sind Sie?

87 Hamilston. Er starrt mich an, kommen Sie bitte.

Ein Polizeiwagen ist schon unterwegs. Was sehen Sie genau?

Einen Mann. Er ist groß, trägt einen schwarzen Mantel oder so. Ich sehe nicht sein Gesicht, er trägt eine Kaputze. Er starrt mir genau ins Gesicht.

Wie weit ist er von Ihnen entfernt?

Höchstens zehn Meter, er steht genau vor mir. Ich-ich...

Sie müssen dran bleiben.

I-ich habe Angst. Gott er starrt mich an. I-wann sind sie da?

Die Polizei muss jeden Moment kommen. Bleiben Sie ruhig. Wie ist Ihr Name?

Louis

Ich bin Abby, schön dich kennen zu lernen.

Abby, ich habe Angst. Ich kann mich nicht bewegen.

Bleib wo du bist.

Ja, okay.

Ist er noch da?

An der genau selben Stelle. Ich habe das Gefühl, dass ich nur meinen Arm ausstrecken muss und ihn dann berühre.

Bewege dich nicht Louis. Die Polizei ist vor der Tür.

Er dreht sich um! Er geht, er geht weg! Wo ist die Polizei. Sie sind da.

Gut.

Danke Abby.

Gerne Louis.

______________

HARRY

"85R?"
"85R hört, was kann ich tun."
"87 Hamilston. Ein Mann hat gemeldet, dass ein Fremder vor seiner Tür steht, beeilt euch, der Anrufer hat sich labil angehört."
Liam startet direkt die Sirene und erhöht seine Geschwindigkeit. Die Autos, welche zuvor noch wie wir auf der Straße gefahren sind, fahren an den Rand und lassen uns in der Mitte durch. Wir sind nur zwei Blöcke von der genannten Adresse entfernt.
"Glaubst du es ist ernst?"
Ich sehe zu Liam, welcher zum einen mein bester Freund ist, zum anderen mein Arbeitskollege und zucke mit den Schultern.
"Es ist Vollmond."
Liam lacht rau, ehe er zischend das Lenkrad nach rechts zieht.
"Die Leute fahren auch so als werden sie von diesem beeinflusst."
Wir beide lachen kurz, ehe wir wieder erst werden, da wir das Haus erreichen.
"Ich gehe hinten lang und schaue im Garten."
So laufe ich auf die Haustür des modernen und sehr teuer aussehenden Hauses zu und kann feststellen, dass sie angelehnt ist. Ich kann eine leise Stimme vernehmen, als ich durch diese in das Gebäude trete. Sofort greife ich nach meiner Waffe, halte diese mit ausgestreckten Armen in Richtung der Stimme und laufe leise in das Wohnzimmer. Ein junger Mann sitzt auf dem Boden und hat sein Handy ans Ohr gepresst.
"Das muss der Anrufer sein, der Garten ist safe."
Liam legt mir eine Hand auf die Schulter und schiebt mich vorsichtig in den Raum.
"Sie sind da...danke Abby."
Der Mann steht auf und rennt auf uns zu, auf seinen Wangen glitzern Tränen und ein Wimmern ist von ihm zu vernehmen, als er mir in die Arme fällt.
"Er war da, er war da..."
Ich schließe überfordert einen Arm um ihn.
"Wer?"
Liam läuft durch das Wohnzimmer und schaut ob der Mann noch hier ist.
"Der Mann."
Sein Gesicht hat er an meiner Uniform Jacke vergraben, während seine Hände sich in meine Brust krallen.
"Er war groß und gruselig."
"Es ist auch keiner in dem Haus. Sagen Sie uns wie das alles passiert ist."
Doch der junge Mann schüttelt mit dem Kopf und rückt noch näher zu mir.
"Wie ist dein Name?"
Frage ich den Jungen in meinen Armen.
"Louis."
Er schluchzt.
"Gut Louis sag mir wo er stande und wo du warst."
Louis löst sich von mir und zeigt auf die große Fenszerfront.
"Da war er und ich..."
Er stellt sich vor einen Sessel.
"...stande hier."
Sie waren tatsächlich höchstens zehn Meter auseinander und nur durch eine Scheibe getrennt. Selbst ich würde in solch einer Situation Angst bekommen. Liam stellt sich auf die Stelle auf welcher vor zehn Minuten noch Louis stand. Seine Augen scannen die Umgebung, ehe er zu der Scheibe guckt, wo der Mann stand. Seine Augen werden groß und unsere Blicke treffen sich. Sofort weiß ich das etwas nicht stimmt.
"Kommst du irgendwo unter?"
Fragt Liam und legt Louis eine Hand auf den Rücken.
"N-Nein, ich...meine Eltern sind im Außland und sonst ist da niemand."
Wir beide sehen uns kurz an. In solchen Momenten sagen Blicke mehr als tausend Worte.
"Der Rettungswagen ist da Louis, sie kümmern sich um dich."
Und schon laufen zwei Männer in das Haus, fragen kurz nach der Situation und kümmern sich dann um Louis.
"Haz, komm mal."
Er läuft wieder auf die Stelle von Louis und sieht Richtung Garten. Man sieht diesen jedoch nicht, da es stockdunkel draußen ist. Stattdessen sieht man unser Spiegelbild. Liam vor mir, ich hinter ihm.
"Ja da stand er und?"
"Wo?"
Er dreht sich zu mir und sieht mich skeptisch an.
"Ja da draußen."
Ich zeige auf unsere Siegelbilder.
"Und wo stande er."
"Louis? Er stande..."
Ich laufe zwei Schritte zurück.
"...hier."
Mein Spiegelbild verschwindet in der Scheibe und man sieht Liam nur noch schwach. Liam nickt stumm läuft auf mich zu und kommt hinter mir zum stehen. Ich drehe mich zu ihm und ziehe eine Augenbraue hoch. Was will er mir denn nur sagen?
"Dreh dich um und siehe in den Garten."
"Liam i-"
"Dreh dich um!"
So drehe ich mich zu der Fensterfront um und schaue auf die Stelle, auf welcher der Mann gestanden haben soll. Nun steht dort Liam, alleine.
"Und?"
"Was soll das denn, ich ver-"
Meine Augen werden groß, als ich verstehe was er mir sagen will. Ich drehe mich wieder zu ihm. Wir beide schauen uns stumm in die Augen, ehe ich hinab auf den Boden schaue und dort Abdrücke von dreckigen Schuhen sehe.
"Er stand nicht draußen vor dem Fenster, sondern zwei Meter hinter ihm. Louis hat sein Spiegelbild gesehen."
Meine Stimme ist leise als ich dies sage, da Louis noch immer mit im Raum sitzt und ich ihm nicht unnötig Angst machen will. Bei den Gedanken, dass der Mann hinter mir stehen würde, wird selbst mir heiß und kalt zugleich.
"Richtig."
"Louis kann hier nicht bleiben."
"Aber er hat niemanden."
"Er kommt mit mir."

Oh mein Gott, wir haben fast 30k erreicht. Ihr seid die besten <3

Als ich angefangen habe dieses Buch zu schreiben, habe ich nicht erwartet das meine Kurzgeschichten so gut ankommen...

Ich hoffe auch diese gefällt euch. Die Idee ist aus der neuen Serie 9-1-1, vielleicht kennt ihr sie...

Einen schönen Donnerstag <3

Itstonistylinson

Larry Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt