22.Türchen:Schwieriger Fall mit unerwartetem Ausgang

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Pistolenschüsse waren in der 221b Bakerstreet zu hören.

Nicht, weil dem Consulting Detektive langweilig war. Nein. Dieses Mal, war es das genaue Gegenteil.

„Nein! Nein! Nein! Das passt einfach nicht!", schrie er und stapfte schlechtgelaunt durch die Wohnung.

„Das ergibt einfach keinen Sinn! Das ist total unlogisch! Ich versteh das einfach nicht! Verdammt!"

Bereits seit zwei Wochen waren sie auf der Suche nach dem Täter in einem fünffachen Mord. Ihm zum Ofer, war eine ganze Familie gefallen.

In diesen zwei Wochen hatte Sherlock nur sehr wenig geschlafen und so auch seinen Mitbewohner und Freund auf Trab gehalten.

Dieser war am Ende seiner Kräfte und kämpfte darum, nicht jede Minute einzuschlafen.

„John! Nicht einschlafen! Schauen Sie sich noch einmal die ganzen Aufzeichnungen an!", schalt ihn Sherlock.

Ein Murren war seine Antwort. Dennoch wandte er sich den Zetteln zu, die um ihn herum verstreut waren. Was tat man nicht alles für einen Freund.

„Wie hat er das gemacht? Wie?!", wieder waren Revolverschüsse zu hören.

Erschrocken kam Mrs. Hudson hereingestürmt.

„Herr Gott, Sherlock! Lassen Sie meine Wand in Ruhe! Die kann auch nichts dafür!", rief sie aufgebracht.

„Mich interessiert Ihre Wand einen Scheißdreck!"

„Nicht solche Worte in meinem Haus!", rief sie empört.

„Sie sind nicht meine Mutter!"

„Nein. Zum Glück nicht. Und Ihre werte Frau Mutter tut mir sehr leid. Sogar den armen Doktor Watson haben Sie bis ans Ende seiner Kräfte getrieben."

„Ach was! Ihm geht's gut. Der schaut sich nochmal die Aufzeichnungen an. Stimmts, John?"

Fragend drehte sich der Consulting Detektive zu seinem Mitbewohner um. Dieser lag jedoch in mitten der ganzen Zettel und war eingeschlafen.

Tief und fest.

In tiefen Atemzügen hob und senkte sich seine Brust und nichts konnte ihn wecken.

Nicht einmal das Streitgespräch hatte ihn wecken können.

Leise kicherte Mrs. Hudson und flüsterte: „Ich denke Sie sollten ihn ins Bett bringen. Es ist bestimmt nicht sehr gemütlich auf dem Boden."

Zustimmend nickte Sherlock.

Mrs. Hudson verschwand kurzdarauf auch schon wieder aus der Wohnung.

Sherlock wandte sich seufzend zu seinem Mitbewohner und überlegte, wie er ihn am besten in Bett bekommen sollte.

Anscheinend war der Doktor doch ziemlich erschöpft gewesen.

Aber wie lange hatte er jetzt nicht geschlafen?

Drei Tage?

Ok. Das war wohl doch etwas zu viel für einen normalen Körper.

Seufzend ging der Lockenkopf auf den Arzt zu und schob seine Arme unter ihn. Selig schlief sein Mitbewohner weiter und presste sich dichter an den warmen Körper.

Irritiert schaute der Meisterdetektiv auf seinen Freund hinab, schenkte dem ganzen jedoch nicht all zu große Beachtung, bestimmt war es eine unterbewusste Handlung gewesen. Vorsichtig hob Sherlock ihn hoch und machte sich auf den Weg ihn die Treppen hochzutragen.

In seinen Armen kuschelte sich sein Freund noch dichter an ihn und fing an etwas zu murren.

Oben angekommen öffnete Sherlock vorsichtig die Tür und trat ein.

Nach einigem hin und her, schaffte er es bis zum Bett und ließ sich mit dem Arzt auf den Armen auf dieses fallen.

Er zog seinem Freund seine Klamotten aus, da er wusste, dass es sonst bestimmt ungemütlich war, und deckte ihn zu.

Sanft strich er ihm über die Wange und wollte gerade aufstehen und sich weiter mit dem Fall beschäftigen, als sein Freund aufseufzte.

„Mhh. Sherlock." Seufzte er und schmiegte sich an seine Hand.

Überrascht starrte dieser seinen Freund an.

Er schüttelte den Kopf und wollte gerade aufstehen, als der Doktor dichter an ihn heranrückte, seine Hand festhielt und sich an diese kuschelte.

Glücklich seufzte er.

Sherlock sah irritiert zwischen seiner Hand und seinem Mitbewohner hin und her.

Alle Versuche, sie aus dem Griff zu befreien, waren erfolglos.

Schultern zuckend schob er die Decke zurück und legte sich neben ihn.

Sofort rückte der Arzt dichter an Sherlock heran und schlang seine Arme um ihn.

Diesem entfloh ein Lachen, legte jedoch ebenfalls die Arme um seinen Freund.

So kam es, dass Sherlock nach acht Tagen zum ersten Mal schlief. Und das in den Armen seines Freundes.

Als Mrs. Hudson hochkam, um nach John zu sehen, fand sie die beiden engumschlungen im Bett liegend und glücklich und zufrieden lächelnd.



Advent, Advent. Ein Lichtlein brennt (Johnlock Adventskalender) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt