7.Türchen: Allein über den Dächern Londons

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Es ist Freitag!
Yay!!!!

„Schneller, John! Sonst entwischt er uns!", rief Sherlock mir zu, während ich keuchend versuchte Schritt zu halten.

„Ich versuche es ja, aber ich kann einfach nicht mehr!", schrie ich zurück und sah gerade noch so, wie der Einbrecher auf das Dach flüchtete und Sherlock ihm folgte.

Vollkommen außer Atem lief ich die kleine Wendeltreppe hinauf, welche auf das Dach führte.

Sherlock war in der Zeit schon zwei Häuser weiter.

Keuchend hastete ich ihm nach und verfluchte in Gedanken den weißen Schnee, der auf den Dächern lag und das Unterfangen zu einer rutschigen Angelegenheit machte.

Es wehte ein kräftiger Wind, gegen den ich ankämpfen musste und der mir die kleinen, weißen Schneeflocken ins Geseicht trieb.

Fluchend wischte ich mir gerade über die Augen, um einigermaßen sehen zu können, als ich erneut mit dem Gleichgewicht rang und schließlich mit dem Hintern im Schnee landete.

Au! Verdammte Schwerkraft!

Den Einbrecher und Sherlock, hatte ich längst aus den Augen verloren und so rieb ich mir mein schmerzendes Hinterteil und setzte mich an den Rand eines Daches, um die Beine herunterbaumeln zu lassen.

Lächelnd betrachtete ich die Straßen, welche weihnachtlich geschmückt und mit Lichterketten ausgestattet worden waren. Die Lichterketten strahlten ein, ein warmes und sanftes Licht aus und alles wirkte so wunderbar weihnachtlich.

Ich schaute nach unten auf die Straße und betrachtete, wie ein Polizeiauto stehen blieb, und im nächsten Moment Lestrade ausstieg.

Mit schnellen Schritten lief er bis zur nächsten Kreuzung, wo er Sherlock und den Einbrecher abpasste.

Gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg zum Auto, und wenig später fuhr der Inspektor mit dem Einbrecher auch schon davon.

Suchend schaute sich Sherlock um, und als er mich erblickte, stieg er die Wendeltreppe hoch und ließ sich neben mir nieder.

Glücklich lächelnd betrachtete ich ihn und strich ihm eine ergraute Haarsträhne aus dem schönen Gesicht.

Die Zeit hatte ihre Spuren hinterlassen, sodass einzelne dunkle Haarsträhnen langsam grau wurden.

„Geht es dir gut?", fragte er mich besorgt und legte einen Arm um mich.

Ich kuschelte mich dichter an ihn heran und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Alles in Ordnung. Wir sind halt nicht mehr so jung, wie früher einmal.", murmelte ich und betrachtete betrübt meine leicht faltigen Hände.

„Für mich bist du aber immer noch so schön, wie an dem Tag, an dem ich dich geheiratet habe.", raunte er mir liebevoll ins Ohr und gab mir einen sanften Kuss auf meinen Kopf, der ebenfalls einige graue Strähnen aufwies.

Und so saßen wir da.

Betrachteten den Schnee, welcher alles sanft einhüllte.

Allein über den Dächern Londons.



Advent, Advent. Ein Lichtlein brennt (Johnlock Adventskalender) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt