12.Türchen: Verdammtes Eis!

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Gähnend ließ ich mich in meinen Sessel fallen und schlug seufzend das Buch auf.

Es war ein kalter Dezember Tag und draußen hatte es über Nacht geschneit. Sherlock war losgezogen und hatte es mal wieder für nicht nötig empfunden, mich mitzunehmen, wie öfters in letzter Zeit.

Daher hatte ich es mir bequem gemacht und mal wieder begonnen ein Buch zu lesen, von dem ich gar nicht wusste, dass ich es hatte. Dennoch konnte ich mich nicht konzentrieren und meine Gedanken schweiften ständig zu Sherlock und zu dem, was er wohl gerade machen könnte.

Jagte er gerade dem Täter hinterher oder stellte er gerade wieder Anderson bloß oder...

Halt. Stopp.

Kann ich nicht mal eine Stunde verbringen, ohne an Sherlock zu denken?

Anscheinend nicht.

Was war in letzter Zeit nur los mit mir?!

Ich konnte nicht schlafen und sinnierte Stunden lang über Sherlock und seine wundervollen Lippen, die praktisch dazu einluden...

Wow wow wow!!!!

Stopp!

Wütend schüttelte ich gerade den Kopf und wollte mich gerade wieder auf das Buch konzentrieren oder es jedenfalls versuchen, als die Wohnzimmertür aufflog und ein fluchender Sherlock Holmes hereingestürmt kam.

„Dieses verdammte Eis!", schimpfte er und schmiss sich in seinen Sessel.

„Was ist denn jetzt schon wieder passiert?", fragte ich und musterte ihn fragend.

„Das Eis ist passiert! Hast du eine Ahnung, wie glatt es draußen ist? Nein. Warte. Du musst nicht antworten. Du warst ja heute noch nicht einmal draußen", giftete er mich an.

„Ja, wie auch, wenn du mich nicht bei dem Fall mit dabei haben willst!", giftete ich zurück. Was erlaubte er sich eigentlich?

„Wovon redest du?! DU warst doch derjenige, der nicht mit wollte!"

Also jetzt wurde es mir zu viel.

„WIEBITTE? DU warst doch der, der ohne ein Wort herausgestürmt ist und mich zurück gelassen hat!"

„Ja aber doch auch nur, weil ich dachte, dass du mir folgst!", rief er aus.

„Was?", hauchte ich und schaute ihn überrascht und aus großen Augen an.

„Du bist mir doch sonst auch immer gefolgt und da dachte ich, dass du mir folgst.", hauchte er genau so leise.

„Aber...ich dachte, weil du nichts gesagt hast, dass du mich nicht mit dabei haben willst.", gab ich bedrückt von mir.

Groß schaute Sherlock mich an und auf einmal veränderte sich sein Gesichtsausdruck, wurde weicher.

„Ich will dich immer mit dabei haben.", brummte er.

„Oh.", war alles, was ich herausbrachte.

„Na komm. Lass uns noch mal ins Scotland Yard und ein paar Spuren nachjagen.", bot er mir an und erhob sich. Dabei streckte er mir seine Hand hin und schaute mich fragend an.

Seufzend schaute ich ihn an: „Du hast doch bestimmt schon alles aufgeklärt. Da gibt es nichts mehr für mich zu tun."

„Aber, wenn du nicht dabei bist, habe ich sicherlich etwas übersehen. Bitte, John. Komm mit mir.", flehend blickte er mich an und mir lief ein Schauder über den Rücken. Wenn ich mir diesen Blick vorstellte, in einer anderen Situation.

Er unter mir. Stöhnend, mich anflehend nach mehr und...

Wow!

Stopp!

Ich schüttelte den Kopf und ergriff seine, immer noch ausgesteckte Hand.

„Also schön."

Ich zog mich an und gemeinsam verließen wir das Haus.

Wir waren noch keine drei Schritte weit gekommen, als ich ausrutschte, mich aus Reflex an Sherlock klammerte, dieser ebenfalls das Gleichgewicht verlor und wir beide auf dem Boden landeten.

Er unter mir und ich mitten auf seiner Brust.

„Ups.", gab ich von mir und starrte diesen unglaublich tollen Mann an, auf dessen Brust ich gerade lag.

Lächelnd betrachtete Sherlock mich und ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren.

Er sah einfach so schön aus.

Einfach zum dahin schmelzen.

Ganz automatisch wanderte mein Blick zu seinen Lippen und als ich prüfend hochsah, bemerkte ich, dass er ebenfalls auf die meinen starrte.

Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht.

Vorsichtig näherte ich mich seinen Lippen und auch er kam mir näher, soweit er es eben konnte.

Und dann...trafen sich unsere Lippen.

Erst vorsichtig, dann sicherer trafen sie sich immer wieder und wieder.

Unsere Zungen umspielten einander und ließen mich aufstöhnen.

Auch Sherlock fing an in den Kuss zu keuchen und mich noch intensiver und leidenschaftlicher zu küssen.

Dass uns dabei sämtliche Passanten anstarrten, störte mich dabei herzlich wenig.



Advent, Advent. Ein Lichtlein brennt (Johnlock Adventskalender) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt