never in my wildest dreams

Kapitel 4

Lenas p.o.v.

Langsam begann ich zu zweifeln. Meine Anzeige war mittlerweile seit über einer Woche online und die Einzigen, die sich gemeldet hatten waren ein paar ganz lustige von meinem Campus.

War ich überhaupt schon bereit dazu? Vielleicht wollte einfach niemand eine Studentin als Fotografin haben. Ich wusste nicht, wo mir der Kopf stand. Ich wollte unbedingt einen Job haben. Erfahrungen zu sammeln war auch immer keine schlechte Idee. Doch was wenn sich einfach keiner mehr meldete?

Ich beschloss noch einen Tag zu warten, ehe ich die Anzeige wieder runternehmen würde. Ich wollte mich nicht zum Affen machen. Entweder jemand wollte mich engagieren oder eben nicht, aber ich würde nicht verzweifelt darum kämpfen. Obwohl ich das insgeheim schon war.

Und genau in dem Moment kam dann endlich die Erlösung. Eine Email von einem Wincent Weiss ploppte auf. Ich fragte mich, wo ich diesen Namen schon mal gehört hatte und las die Email.

Nein! Nein, das konnte nicht sein. Schlagartig fiel mir wieder ein, dass ich mit Luisa auf einem Konzert von Wincent Weiss gewesen war, als er schrieb ich solle die neue Bandfotografin werden.

Kreischend sprang ich von meinem Stuhl auf und sprang wie wild auf und ab, sodass Luisa panisch nach mir schaute. Kurze Zeit später fing auch sie an zu kreischen.

Ich war nicht einmal Fan von diesem Wincent Weiss - ganz abgesehen von Luisa offensichtlich - doch natürlich kannte ich ihn. Er war wohl einer der erfolgreichsten deutschen Sänger. Und er wollte mich als seine Fotografin! Ich konnte nicht glauben, was vor mir schwarz auf weiß stand.

Das Gehalt war doppelt so hoch, wie das meines jämmerlichen Aushilfsjob im Supermarkt, was so viel bedeutete wie ich konnte diesen Job kündigen und mich ganz auf das Fotografieren konzentrieren.

Mehrmals kniff ich mir in den eigenen Arm, weil ich nicht glauben konnte, dass ich wirklich so ein Glück hatte. Doch es war ganz offensichtlich kein Traum.