Kapitel 14

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Lenas p.o.v.

Nach diesem Gespräch hatten Wincent und ich es tatsächlich geschafft. Wir arbeiteten wir zwei ganz normale Menschen zusammen. Ich machte meinen Job als Fotografin und er seinen als Model. Damit kamen wir jetzt beide klar. Es machte mir nichts, wenn er einen Verbesserungsvorschlag hatte und ihm machte es auch nichts, wenn ich einen hatte.

Sobald das geklärt war, kümmerte ich mich auch um die Beziehungen zu den anderen aus der Crew. Ich verstand mich sofort mit allen. Wincent hatte wirklich Recht behalten. Seine Crew war besonders und der Zusammenhalt war einzigartig stark. Vielleicht weil es nicht allzu lange her war, dass sie jemanden unfreiwillig hergeben mussten. Alle außer Wincent hatten mich allerdings von Anfang an herzlichst willkommen geheißen, was es mir viel einfacher machte, Fuß zu fassen. Besonders weil ich nur alle zwei Wochen hier war. Manchmal nicht mal das. Wenn Wincent gerade unterwegs war und ich den Ort mit der Bahn erreichen konnte, fuhr ich auch da hin. So reiste ich in kürzester Zeit durch viele Teile Deutschlands, was mich sehr glücklich machte, denn als Kind konnte ich mit meiner Familie leider nie besonders viel reisen. Meine Eltern hatten mich früh bekommen und hatten schon genug Schwierigkeiten sich "normale" Sachen für mich leisten zu können. Da war Reisen einfach nicht mehr drin. Deshalb hatte ich auch kein Problem damit, mit Wincent und Crew auf Tour zu gehen, was mir schon bald zugute kommen würde.

"Du ich muss was mit dir besprechen", sagte Wincent sofort als ich seinen Anruf auf FaceTime annahm. "Ich habe dir ganz vergessen zu sagen, dass wir ab nächster Woche auf Tour sind", ließ er die Bombe platzen. "Und da brauche ich natürlich einen Fotografen, also wäre es schön, wenn du mich begleiten könntest."

In einer Woche schon. Ja, das war eindeutig die Spontanität, von der er zu Vertragsschluss gesprochen hatte.

"Ja", sagte ich. "Ja klar, ich komme mit." Ich brauchte das Geld, obwohl ich nicht einmal wusste, wie ich es in einer Woche schaffen sollte, den ganzen Rest unter einen Hut zu bekommen. "Super. Ich freue mich", meinte Wincent, woraufhin ich einfach naiv lächelte.

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