Kapitel 31

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Lenas p.o.v.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Ich konnte gar nicht richtig mit anschauen, da waren sie auch schon wieder vorbei gezogen. Die Tour ging in ihren Endspurt. Heute war schon das allerletzte Konzert und ich freute mich tierisch darauf.

Von dem Baby hatte ich immer noch niemandem erzählt. Luisa hatte mich schon mehrmals freundlich drängend gefragt, ob ich es nicht zumindest Wincent erzählen wollte, es war ja schließlich auch sein Kind. Doch ich wusste einfach nicht wann und vor allem wie.

Meine Übelkeit beschränkte sich mittlerweile zum Glück nur noch auf morgens. Amelie war die einzige, die etwas in der Richtung gecheckt hatte. Alle anderen gingen mir lieber aus dem Weg.

An einem Morgen fing sie mich ab, als ich nach dem Kotzen gerade wieder die Toilette verlassen wollte. Wortlos drückte sie mir einen Schwangerschaftstest in die Hand und lächelte mir aufmunternd zu. Ich lehnte ab, sagte, dass das gar nicht möglich war und schlich mich einfach an ihr vorbei. Abends allerdings stibitzte ich ihn mir doch aus ihren Sachen, wollte einfach nur nachschauen, ob der erste auch Recht hatte. Wieder positiv, na toll.

Mittlerweile hatte ich mich zumindest damit abgefunden. Okay, ich war schwanger. Deshalb wollte ich es auch sobald wie möglich Wincent sagen, allerdings fand ich irgendwie nie den richtigen Zeitpunkt. Doch jetzt war erst mal das Konzert.

Wie er dort oben auf der Bühne stand, sang und feierte als gäbe es keinen Morgen mehr. Seine Haare klebten verschwitzt an seiner Stirn, seine Hose rutschte immer weiter herunter. Er sah heiß aus keine Frage und ich liebte diesen Typen. Ja vielleicht liebte ich ihn wirklich. Und vielleicht hatte ich einfach Angst davor, was er zu dem Baby sagen würde.

Ich wollte es behalten, wollte für es sorgen und eine gute Mutter sein. Es war schließlich unser Kind, wie könnte ich es wagen es herzugeben oder glatt abtreiben zu lassen? Dennoch hatte ich panische Angst davor. Was würde Wincent sagen? Hatte er die gleiche Meinung wie ich? Wie sollte ich es schaffen, ein Kind alleine groß zu ziehen. Wie sollte ich es schaffen, ein Kind mit einem Mann groß zu ziehen, mit dem ich gerade mal einen Monat zusammen war?

Vor lauter Fragen schwirrte mir der Kopf, sodass ich mich an dem Geländer vor der Bühne festhalten musste, um nicht umzukippen.

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