Harrys POV
In der großen Halle war es schon ziemlich voll, als wir kamen. Wir setzten uns zu Fred und George an den Gryffindortisch. So langsam kamen die letzten Schüler und auch die Lehrer und wir mussten nicht lange warten bis Professor McGonagall mit einem Stuhl und dem sprechenden Hut eintrat. Sofort kehrte Stille ein und der Hut begann, wie jedes Jahr, sein Lied zu singen. Dieses Jahr war es erst sehr langsam und traurig, doch plötzlich quietschte der Hut vor sich hin und Professor McGonagall hob ihren Zauberstab um ihn stillzustellen. Der Hut senkte seine Hutkrempe, als würde er sich schämen und alle Schüler fingen an zu lachen. Dann ertönte Applaus.
Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war kamen die neuen Erstklässler. Sie wirkten sehr schüchtern und verängstigt. Ich erinnerte mich noch genau an meine Einschulung. Die Ungewissheit was wohl kommen würde, machte einen ganz fertig. Doch dann war die einzige Aufgabe einen alten verschrumpelten Hut aufzusetzen und dann zu dem jubelndem Tisch zu gehen. Ich schaute mir die Neuen an, doch ich konnte kein bekanntes Gesicht erkennen. Es war das erste Jahr in dem es keinen Rotschopf gab, denn Ginny war die letzte Weasley gewesen die eingeschult wurde.
Professor McGonagall trat mit einer großen Pergamentrolle nach vorne und begann die Namen vorzulesen:
"Adamson, Jane" "Slytherin"
"Bond, Abigail" "Ravenclaw"
"Bennett, Francesca "Ravenclaw"
Es war jedes Jahr dasselbe. Eigentlich könnte man sich mal was neues einfallen lassen.
„Claire, Simon" „Hufflepuff"
„Dallas, Alex" „Gryffindor"
"Dutch, Dean" "Gryffindor"
Der Gryffindortisch fing fast an zu explodieren. Es war fast genauso wie bei mir. Und dann erst erklärte mir Ron, dass Dean der Sohn eines berühmten Quidditchspielers sei.
„Jones, Stevie" „Slytherin"
„Lane, Clarence" „Hufflepuff"
Und so ging es immer weiter. Ich mein mir sagten überhaupt keine Namen was. Hermine und Ron warfen bei vielen Namen ein, wo sie sie schon mal gesehen hatten. („Ah ich hab sie mal in der Winkelgasse getroffen" „Mum kennt die Eltern und wir waren bei ihnen zu Besuch"...)
„Smith, Catrina" „Ravenclaw"
Irgendwann hörte ich schon gar nicht mehr hin. Die Liste schien heute ewig lang zu sein. Ich wunderte mich echt wo so viele Schüler noch hinsollten.
„Oxford, Lorena" „Slytherin"
„Petersen, Christiana" „Gryffindor"
Plötzlich wurde es mucksmäuschenstill in der ganzen großen Halle. Das kam so gut wie vor! Ich sah wie Professor McGonagall verwundert auf ihr Pergament starrte, doch dann wiederholte sie nochmal den letzten Namen:
„Potter, Benjamin"
Ich wusste plötzlich warum alle so still waren. Potter, wie ging das? War dieser Junge etwa mit mir verwandt? Aber was hätte man mir doch gesagt, oder? Nein, das war bestimmt ein Zufall. Klar gab es in England auch noch andere Menschen die Potter hießen. Aber hier in Hogwarts? Ein anderer Zauberer mit demselben Nachnamen wie ich und dann auch noch im selben Haus? Wie konnte das sein? Nach dem Essen musste ich unbedingt zu Hagrid, ihn fragen. Aber wenn ich genau hinschaute war mir der Junge sehr ähnlich. Er hatte schwarze Haare so wie ich. Und außerdem waren sie genauso zerzaust wie meine. OK, er hatte zwar keine Brille, von der Narbe ganz zu schweigen, doch rein äußerlich könnte er schon mit mir verwandt sein. Vielleicht gab es dort draußen ja doch eine Familie außer den Dursleys. Etwa eine entfernte Großtante bei der ich auch wohnen könnte. Aber das war natürlich Quatsch. Ich musste natürlich den Jungen erst mal fragen. Aber es könnte ja sein! Dafür dass ich mit ihm reden könnte müsste er aber zuerst in mein Haus kommen. Ich blickte nach vorne. Der Hut überlegte jetzt schon länger als fünf Minuten! Doch plötzlich räusperte er sich. Gebannt starrte die ganze Schülerschar nach vorne. Der Hut überlegte noch kurz, doch dann rief er laut:
„Gryffindor"
Und wir alle standen klatschend auf. Ich grinste über beide Ohren. Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, endlich von den Dursleys wegzukommen. Und dieses Schuljahr würde ich auch noch mehr Chancen darauf bekommen, doch das wusste ich in diesem Moment noch nicht.
Percy winkte den Jungen zu uns und er setzte sich neben Ginny. Der Junge war einer der letzten gewesen und so begann Dumbledore mit seiner Rede. Er warnte uns ausdrücklich vor den Dementoren, denn sie unterschieden nicht zwischen Gut und Böse. Sie griffen einfach jeden an der ihnen auffällig wirkte. Vielen stand die Angst ins Gesicht geschrieben und ich konnte sie alle nur zu gut verstehen. Wie erwartet stellte uns Dumbledore Professor Lupin als neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste vor. Es erklang ein halbherziger Applaus, doch wir gaben uns Mühe in begeisternder klingen zu lassen. Zu unserer Überraschung gab es aber dieses Jahr noch einen neuen Lehrer. Er war groß und bärtig. Es war - Hagrid! Er würde Pflege magischer Geschöpfe übernehmen. Am Gryffindortisch und auch an den anderen drei Tischen gab es stürmischen Applaus. Aber die Slytherins machten eher eine Spottveranstaltung draus. Hagrid lief rot an. Aber ich war wirklich stolz auf ihn. Das würde bestimmt ein wundervolles Schuljahr werden.
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Der Schatten an seiner Seite (Harry Potter Fanfiction, pausiert)
Hayran KurguHarry Potter kommt nach den Ferien ins dritte Schuljahr in Hogwarts. Dort hat er schon viel mit seinen Freunden Hermine und Ron erlebt. Doch dieses Jahr gibt es Neuigkeiten an die keiner geglaubt hatte.