Learn to die (Maze Runner ff Newt)

18.

Um Newt zu retten, musste ich diese Heilmittel finden. Koste es was es wolle.
Es war mir so ziemlich egal, was mit mir passierte. Aber wenn ich die Chance hatte den Menschen den ich liebe zu heilen, dann musste ich diese nutzen.
Nur wie sollte ich alleine gegen Wicked ankommen? Genau dazu brauchte ich die anderen. Zum Überleben.

Wie schon so oft an diesem Tag rannte ich los. Ich bahnte mir meinem Weg. Ich rannte die selben Flure entlang wie zuvor. Ich passierte die selben Türen, Fenster und Abzweige. Dann erreichte ich die Aufzüge.
Ich wollte die Schlüsselkarte zum öffnen hindurch ziehen, doch die Türen kamen mir zuvor.
Sie gingen auf, ich behielt meinen Blick dem Boden zugewandt.
Weiße Damenschuhe schönen sich in mein Sichtfeld. Meine Augen wanderten weiter nach oben. Eine weißes, enges Etuikleid, ein weißer Blazer, blasse Haut, roter Lippenstift, blondes, zurückgestecktes Haar.
Eine Engelsgleiche Stimme mit den Worten:,,Guten Abend, Melanie."

Ich zögerte nicht, schubste Präsidentin Paige mit einem kräftigen Stoß zurück in den Aufzug und stürmte in den nächsten Flur.
Am Ende jedes Flures, hatte ich mittlerweile festgestellt, befand sich eine Feuertreppe, hinter einer schweren Eisentür.
Zwei Männer eilten hinter mir her.
Sie hatten keine Granatenwerfer wie damals dabei, sondern geladene Maschinengewehre.
„He, Stehen bleiben!"
Ich beschleunigte, doch sie kamen immer näher. Die Tür war nur noch wenige Meter entfernt. Fünf...vier...drei...zwei...
Peng!
Eine Kugel steifte meine Wade und ich knickte jaulend ein. Ich krümmte mich vor Schmerz und ging zu Boden. Plötzlich drückte mir etwas in die Seite.
Aber natürlich.
Ich griff an nach meiner Pistole, entlud sie, schnellte herum und schoss.
Nummer eins blieb reglos am Boden liegen.
Nummer zwei jedoch war nah genug an mir dran, um mir mit der Rückseite des Maschinengewehrs meine Pistole aus der Hand zu schlagen und mich zurück auf den Boden zu treten.
Meine Knarre schlitterte, bis sie von der Tür aufgehalten wurde.
Mir blieben zwei Möglichkeiten.
Entweder ich starb sofort oder ich probierte mich in einem Nahkampf.
Ich entschied mich für zweitens und schon trat ich dem Mann die Beine weg, wobei ich das Gesicht verzog.
Er brauchte nicht länger als ich, um sich wieder aufzurichten.
Doch ich nutze meinen Zeitvorsprung und kickte ihm das Gewehr weg, trotz das meine Wade noch mehr schmerzte als jemals zuvor. Er sprang auf, packte meine Arme und drehte sie mir auf den Rücken. Mein Ellenbogen holte aus, stieß ihn zuerst in die Magengrube, sodass er mich los ließ und dann gegen die Nase.
Ein ekelerregendes Knacken entstand und der Mann schrie auf. Er wollte erneut auf mich los, aber ich packte ihn bei den Schultern.

Okay, Melanie. Reiß dich zusammen und mach das, was du bei Thomas gesehen hast!

Ich griff um ihn herum, nach seinem linken Arm, hielt diesen fest und drehte den Rücken des Mannes zu mir, womit sein Arm ein erneutes scheußliches Knacken von sich gab.
Er konnte sich nicht wehren und ich nutzte diese Gelegenheit.
Ein einziger schneller Handgriff an seinen Nacken und ein kräftiges Ziehen genügten, um ihn für immer außer Gefecht zu setzen.
Atemlos ließ ich den toten Körper zu Boden fallen.
Ich hatte einen Mann getötet...Mit meinen bloßen Händen.
Irgendwo in mir regte sich so etwas wie Mitleid, welches ich schnell abschüttelte.
Diese Leute hatten mein Mitleid nicht verdient. Sie waren die Monster, nicht ich.

„Konzentrier dich!",schrie ich mich selbst an und klatschte mir eine, um zur Besinnung zu kommen und die Schmerzen beiseite zu schieben.
Vielleicht war ich die, die langsam durchdrehte und nicht Newt.
Ich krabbelte zu dem Mann und öffnete seine Jacke. Wie erwartet befanden sich in seinen Taschen ein Haufen Patronen. Ich steckte sie ein, das Gewehr nahm ich in die Hände.
Mit geladener Waffe, zog ich die Schlüsselkarte durch das Gerät neben der Tür und trat diese auf.
Im Treppenhaus herrsche eine unangenehme Stille. Dämmerlicht schien aus kleinen Notleuchten an der Wand.
Die rot lackierte Eisentreppe ließ jeden meiner Schritte widerhallen, als ich begann vorsichtig die Stufen hinab zu steigen.
Ob Thomas, Minho und Newt schon weg waren? Ob sie sich in Sicherheit gebracht hatten?
Kaum zu glauben, dass ich das dachte, aber ich hoffte nicht.
Denn wenn sie tatsächlich gerettet wären, wären sie es im Grunde doch nicht.
Jedenfalls nicht Newt.
Es wäre zu riskant einen erneuten Einbruch in die Stadt zu wagen.