Brothers and now?

Kapitel 8

Während ich den Idioten noch immer mit fraglichen Blicken löcherte, setzte er wieder sein charmates Lächeln auf, welches er perfekt beherrschte.

Als ich noch immer damit beschäftigt war Miles mit meinen Blicken in tausend Einzelteile zu zerfetzen, erhob mein Vater das Wort.

,,Darf ich vorstellen, das ist Theodor mein ältester, Merlin, Noah, Joshua und die kleine Jules", sprach Anthony.

Empört schaute ich ihn an. ,,Klein? Josh ist genau so alt wie ich."

Josh konnte sich vor lachen kaum halten und stellte sich neben mich. Er war fast einen Kopf größer als ich. Während allen im Raum ein Grinsen im Gesicht stand, benutzte mich mein ach so geliebter Bruder auch noch als Armlehne.

,,Kommt hört auf mit dem herum albern und setzt euch", mischte sich nun Anthony in unser Gespräch ein.

Während Josh bereits Platz genommen hatte, setzte ich mich wiederwillig auf den letzten freien Stuhl, welcher natürlich genau gegenüber des Idioten liegen musste.

Während Merlin sich bereits das Essen auf seinen Teller schaufelte, unterbrach die noch unbekannte Frau die Stille.

,,Übrigens ihr könnt uns Sarah und Lars nennen." Dabei zeigte sie auf ihren Ehemann. ,,Und das sind unsere Kinder Miles und Emily."

Nun horchte ich auf. Miles hatte eine Schwester, welche ich bis dato noch nicht kannte. Im Gegensatz zu ihrem Bruder hatte sie braune Haare. Während Miles seine Haarfarbe von seinem Vater und Emily ihre von der Mutter hatte, hatten sie beide die stechend grünen Augen der Mutter geerbt.

In der Zeit die mein Vater nutzte um die Eltern der Parkers besser kennen zu lernen, stocherte ich in dem Essen auf meinem Teller herum.

,,Die Badboys sind also deine Brüder", fragte Miles.

,,Ich sagte doch, dass sie keine Badboys sind", antwortete ich grinsend.

,,Und ich dachte schon du schläfst mit einem von denen", lachte Miles.

Ich wiederum verzog nur mein Gesicht. Allein schon die Vorstellung war Abartig.

Nun warf auch Noah, welcher neben mir saß, ihm einen bösen Blick zu.
,,Hallo? Du redest hier von meiner Schwester", mampfte er mit vollem Mund.

.....

Während Theo sich mit Merlin und ich mich mit Emily unterhielt, fingen Josh und Noah allen Ernstes ein Gespräch mit dem Idioten an.

Es ging anscheinend um Basketball. Denn alle meine Brüder spielten in der Schulmannschaft und liebten deshalb dieses Thema.

Als mir die Luft im Raum, wie auch die Gespräche zu viel wurden erhob ich mich von meinem Stuhl.

,,Anthony, ich gehe kurz raus, brauche frische Luft", stellte ich fest.

Das Nicken meines Vaters konnte ich nur noch flüchtig wahrnehmen, da ich schon durch die Haustür verschwand.

Draußen setzte ich mich auf die Eingangstreppen und schaute dabei auf den bereits dunklen Himmel.

Das lief wieder Mal optimal. Zwar war Emily ganz nett, aber ihr Bruder wurde mir einfach zu viel.

Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, würde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich blickte auf, um Sekunden später in das dümmlich grinsende Gesicht zu blicken.

,,Alles gut bei dir", fragte er mich, während er neben mir Platz nahm.

,,Ja, alles gut", kam es nur kurz von mir.

Einige Momente war es still zwischen uns, bis Miles diese Stille erneut unterbrach.

,,Warum nennst du deinen Vater Anthony", fragend schauten mich sein grünen Augen an. ,,Oder ist er überhaupt dein Vater?"

,,Ja, das ist er, ich habe ihn nur Lange nicht gesehen."

,,Wo warst du denn", kam erneut von ihm.

,,Bei meiner Mutter", flüsterte ich leise und war mir dabei nicht einmal sicher, ob er es überhaupt gehört hatte.

Bei dem Gedanken an sie schossen mir die Tränen in die Augen. Ich merkte selbst wie diese sich in meinen Augen sammelten und es vereinzelt sogar einige hinaus schafften.

Unwillkürlich fing ich an zu lächeln und hoffte, dass ich die Tränen so stoppen könne.

Langsam nahm er meinen Kopf in seine Hände und legte diesen anschließend auf seiner Schulter ab.

Einige Minuten verweilten wir in dieser Position, bis die Tür erneut ins Schloss viel.

Erschrocken fuhr ich nach oben und schaute zur Tür, durch welche Merlin gerade kam.

Etwas unsanft schob er Miles zur Seite und setzte sich zwischen uns.

Die Tränen hatten inzwischen gestoppt, weshalb ich hoffte, dass Merlin es dank der Dunkelheit nicht sah.

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