Kapitel 26

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Mittlerweile war es 17 Uhr und das Treffen mit Miles rückte näher. Riley, welche nach der Schule zu uns gekommen war, versuchte mich zu beruhigen.

,,Was sollte den schlimmsten Falls passieren", lachte sie laut. ,,Mensch Jules, du machst dir zu viel Sorgen, der Junge ist in dich verliebt."

,,Das kannst du doch gar nicht wissen, noch ist nichts offiziell", antwortete ich. ,,Aber was sag ich denn meinen Brüdern", fragte ich leicht hysterisch.

,,Sie haben sich mit dem Typen angefreundet und jetzt datet er ihre Schwester", fügte ich noch leise hinzu.

Erneut verdrehte Riley ihre Augen. ,,Jetzt hör auf dir Sorgen zu machen und geh erstmal duschen", kam es genervt von ihr.

***

Fertig geduscht und angezogen stand ich parat. Meine Brüder spielten in ihrem Zimmer auf der Konsole und bekamen es deshalb nicht mit, wie ich mich aus dem Haus schlich. Vorher hatte ich ihnen allerdings noch eine Nachricht geschrieben, dass ich mit zu Riley ging und deshalb erst später nach Hause kam. Wer weiß auf was für Ideen die sonst kommen würden.

Leise schloss ich die Haustür hinter mir und ging mit eiligen Schritten auf den roten Wagen zu. Er trug eine Jeans und ein T-Shirt wie auch ich.

Er hatte mir vor etwas mehr als einer halben Stunde geschrieben, dass ich mir etwas gemütliches anziehen solle. Ich bräuchte mich nicht unnötig schick anziehen, sondern sollte kommen, wie ich mich wohl fühlte.

,,Schön siehst du aus", grinste er mich an, als ich in seinen Wagen stieg. ,,Du aber auch", lächelte ich zurück, während ich den Gurt um mich schnalte.

Kurz darauf drehte ich mich lächelnd zu ihm. Sein Blick war starr auf die Straße gerichtet und in sein Gesicht flogen einzelne Strähnen seiner Haare. Sie wurden von dem Wind, welcher durch das offene Fenster kam, zerzaust.

,,Wohin geht's eigentlich", stellte ich ihm meine erste Frage.

Doch bevor er diese Frage beantworten konnte, hielt das Auto vor einem bekannten Haus. Vor seinem Haus.

,,Wir gehen zu dir", fragte ich etwas unsicher nach, während ich wie er aus dem roten Gefährt stieg. Was würden seine Eltern denn denken.

,,Meine Eltern sind nicht zu Hause", erklärte er die Situation, als könne er Gedanken lesen. Kurz darauf öffnete er den Kofferraum und grinste mich schelmisch an.

Irritiert schaute ich auf die beiden Klötze, welche in Alufolie gewickelt sind. ,,Ich schulde dir doch noch einen Döner", lachte er laut auf und hielt mir einer dieser Tüten hin. Lächelnd nahm ich den Gegenstand entgegen und folgte ihm zu der Haustür. ,,Was wollen wir eigentlich hier", fragte ich dennoch etwas misstrauisch.

,,Wir haben zwei Döner, einen Fernseher und einen Film. Wir machen uns einen gemütlichen Film-Abend", sprach er das Offensichtliche aus.

Oben in seinem Zimmer angekommen, ließ er sich auf seine graue Couch fallen. Ich ließ mich neben ihm fallen und legte meinen Kopf auf seinen Bauch.

Kurz lagen wir so da, bis ich meinen Kopf wendete und ihm direkt ins Gesicht schaute. ,,Welchen Film schauen wir?"

Er erhob sich von seinem Platz und mein Kopf lag leider wieder auf der Couch. ,,Ich hoffe du magst Marty McFly", lächelte er und hielt einen Film in die Luft, welchen ich schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Zurück in die Zukunft.

***

Der Film lief nun schon einige Zeit und unser Essen war bereits weg. Miles hatte sich auf die Couch gelegt, sodass ich neben ihm und mein Kopf auf seiner Brust lag.

Ehrlich gesagt konnte ich mich gar nicht richtig auf den Film konzentrieren, da ich die gesamte Zeit an Miles dachte. Immer wieder schaute ich ihn an und musste lächeln, wenn er über einen dieser schlechten Witze lachte.

Schon wieder schaute ich ihn an und lächelte, obwohl er diesmal gar nicht lachte. ,,Ist was", fragte er grinsend und schaute zu mir runter. ,,Magst du den Film nicht?"

,,Doch, aber du bist viel interessanter", lächelte ich und merkte dabei schon, wie mir die Hitze in den Kopf stieg und meine Backen einen leichten Rotton annahmen.

Lächelnd zog er mich zu sich hoch, sodass mein und sein Kopf auf einer Höhe lagen. Mit einer geschickten Handbewegung griff er zu der Fernbedienung und schaltete das Gerät aus. ,,Da hast du recht", sprach er und kam mir immer näher.

Mit seiner rechten streifte er mir die wenigen Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächelte mich wieder an. ,,Jules", fragte er mich leise, doch ich schaute ihm nur in seine braunen Augen, in welchen ich mich spiegelte.

,,Willst du meine Freundin werden", fragte er wie in einer dieser kitschigen Filmen, während sein Grinsen noch breiter wurde.

Auch ich konnte nicht anders, als ihn an zu lächeln. Diesmal war ich die jenige, die die letzten Zentimeter zwischen uns schloss und meine Lippen auf seine legte. Das sollte doch Antwort genug sein.

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Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber irgendwie bin ich nicht sehr zufrieden mit dem heutigen Kapitel.🤔

Hoffe euch hat es dennoch ein wenig gefallen.

Brothers and now?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt