Kapitel 31

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Es war schon spät am Abend, als ich die bekannten Stufen zu unserer Haustür hinauf lief. Ein leichter Windzug traf mich, während ich versuchte die Tür aufzuschließen. Dies stellte sich allerdings als etwas schwierig heraus, da ich das Türschloss erst beim fünften Anlauf traf.

Zitternd trat ich endlich in den warmen Gang unseres Hauses und schloss die Tür hinter mir. Grinsend lehnte ich mich an diese und zog mir langsam die Schuhe aus. Doch als ich einige Schritte weiter ins Wohnzimmer lief erlosch mein Lächeln. Vor mir saßen Anthony, Theo, Miles, Noah, Riley und Josh.

Es war eine unangenehme Stille die uns umgab. Niemand sagte etwas, doch dabei wusste ich genau, was sie wollten.

,,Verdammt Jules, wie haben uns Sorgen gemacht", kam es als erstes von Riley welche mit schnellen Schritten auf mich zu kam und mich in eine fest Umarmung schloss.

,,Hast du dein Handy verloren", erwiderte Miles, welcher mich etwas kritisch musterte. ,,Wir haben dich zigmal angerufen", fügte Noah zu der vorherigen Aussage hinzu.

Beschämt schaute ich alle an. Mir waren die gesamten Anrufe leider auch erst vor zehn Minuten aufgefallen. Wie sonst auch hatte ich mein Handy in der Schule stumm geschalten und die Zeit mit Miles verflog viel zu schnell. Wir waren die gesamte Zeit auf dem Dach des alten Gebäudes und vergaßen die Welt um uns herum. Es war das erste Mal, dass ich geschwänzt hatte. Wenn der Tag genau so verlaufen würde, würde ich es jederzeit wieder tun.

,,Die Zeit verging so schnell", gab ich knapp vor mir, wodurch mich manche noch immer verwirrt anschauten.

,,Ich hab dem Lehrer auch noch gesagt, dass du gleich kommst. Weißt du wie ich da jetzt da stehe", gab Josh schließlich auch seinen Senf dazu. ,,Warum hast du denn nichts gesagt? Wir dachten, dass du nur schnell auf der Toilette wärst."

Nun fühlte ich mich doch etwas schlecht. Ich hatte einfach nicht daran gedacht auf mein Handy zu schauen. Vielleicht hätte ich es ihnen von Anfang an sagen sollen. Aber ich wusste nicht, ob sie mich hätten gehen lassen.

,,Ihr hättet mich bestimmt davon abgehalten", beantwortete ich seine Frage halbwegs.

,,Wovon abgehalten", fragte nun mein Vater skeptisch.

,,Ich habe mich wieder mit Miles versöhnt", gab ich nun leise von mir, wobei mich erneut alle anstarrten.

Riley umarmte mich erneut. ,,Das freut mich für euch, aber mach das nie wieder", gab sie etwas bedrohlich von sich, wodurch sich wieder ein Lächeln auf meine Lippen legte.

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Brothers and now?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt