Kapitel 28

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Schweigend saß ich im Auto. Niemand sagte ein Wort, nicht einmal Josh der neben mir auf der Rückbank saß. Sonst redete er immer so viel, aber heute sah er nur stumm aus dem Fenster.

Zuhause angekommen wurden wir bereits von Theo empfangen. Alle zogen wir unsere Schuhe aus und setzten uns zu ihm an den Küchentisch. Noch immer hatte niemand ein Wort gesagt.

,,Was ist denn mit euch passiert", fragte Theo grinsend, welchem die momentane Situation bereits aufgefallen war.

,,Jules hat einen Freund", kam es kühl von Josh.

,,Das ist doch schön", kam es von Theo, welcher sich gerade eine Portion auf den Teller lud. ,,Wer ist es", fragte er noch einmal nach und sah mich dabei interessiert an.

,,Es ist Miles", kam es trocken von mir. Es fühlte sich komisch an, seinen Namen auszusprechen. Ich war etwas enttäuscht von ihm, dass er einfach gegangen war. Er hatte mich einfach mit meinen Brüdern zurück gelassen, dabei hätte ich ihn gebraucht.

Zufrieden nickte Theo und nahm den ersten Löffel in den Mund. Alle außer mir schauten Theo verwundert an. Wahrscheinlich hätten Josh, Noah und Merlin mit einer anderen Reaktion gerechnet, aber ich war froh, dass er so reagierte.

,,Ist das alles, was du dazu zu sagen hast", kam es vorwurfsvoll von Noah. Josh und Merlin nickten dabei zustimmend.

,,Was soll ich den sagen", kam es etwas verwundert von ihm. ,,Sie ist 16, falls ihr es nicht bemerkt habt", beendete Theo seinen kleinen Vortrag.

Alle saßen wir dort und ich konnte beobachten, wie meinen Brüdern die Farbe aus dem Gesicht wich. Damit hatte sie wahrscheinlich nicht gerechnet. Aber auch ich hatte nicht solch eine Reaktion erwartet. Aber ich musste ihm recht geben. Ich kannte meine Brüder erst einige Monate, da haben sie einfach nicht das Recht über mein Leben zu bestimmen.

Nun sagte niemand mehr ein Wort. Merlin, Noah und Josh saßen stumm auf ihren Plätzen und schauten lediglich die befüllten Teller vor ihnen an. Theo allerdings schaute mich vielsagend an und auch ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Es dauerte einige Minuten, in welchen jeder stumm aß, bis ich das Wort erhob. ,,Es tut mir leid", sprach ich leise, aber dennoch so laut, dass sie es hören konnten. Verwundert wurde ich von allen im Raum angestarrt. Wahrscheinlich hatte niemand nach der kleinen Ansprache von Theo damit gerechnet.

,,Nein, uns tut es leid", unterbrachte Noah das Starren.

,,Du bist gerade erst in unser Leben gestoßen, es war einfach so plötzlich, damit haben wir nicht gerechnet", kam es noch von Merlin.

,,Weißt du, oft vergesse ich, dass du am selben Tag wie ich geboren bist. Du bist doch noch so klein, dabei hast du so viel schon alleine geschafft. Da haben wir kein Recht über dein Leben zu bestimmen", beendete Josh die kleine Rede der Jungs.

Verwundert schaute nun ich die Drei an. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

,,Ihr hattet aber auch recht. Ich wollte es euch ja sagen, ich wusste nur nicht wie", kam es noch einmal leise von mir, wobei meine Augen allerdings etwas glasig wurden.

Merlin, welcher das ganze anscheinend bemerkt hatte, kam auf mich zu und hob mich über seine Schulter.

,,Da brauchst du doch keine Angst haben, wir sind schließlich auch keine Unmenschen", kam es dabei von ihm.

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Hoffe das Kapitel hat euch einigermaßen gefallen

Wie denkt ihr geht es mit Miles weiter?




Brothers and now?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt