Lutteo

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Ich sehe ihm sehr tief in die Augen und seine wunderschönen braunen Augen lassen die Zeit still stehen. Ich achte nur auf seine Augen, als ich bemerke, dass er sich nähert. Ich blicke zwischen seine Lippen und seinen Augen hinundher. Ein Drang entwickelt sich in meinen Inneren. Ich will ihn so gerne wieder küssen, seine Lippen wieder auf meine fühlen. Ich will wieder das Gefühl haben, dass die Zeit stehen bleibt. Ich will wieder dieses besondere Bauchkribbeln fühlen, wenn er seine Arme um meine Taile legt und er mich zu ihm zieht. Ich will sein Herz schlagen hören, dass ich immer hören kann, wenn kein Blatt mehr zwischen uns passt. Ich will ihn wieder spüren, hautnah und mit allen Gefühlen und Emotionen. Ich möchte seine Hand an meinem Hals spüren und seinen Daumen, der meine Wange streichelt. Ich will wieder eine Gänsehaut am ganzen Körper bekommen. So gerne möchte ich diesen Abstand so weit es geht verringern. Meine Arme um seinen Hals schlingen und ihn nie wieder loslassen. Er nähert sich mir immer mehr. Mein Atem verschnellert sich und mein Herz klopft zum Zerspringen. Da drückt er mich weg, dreht sich um und rauft sich die Haare. Dann dreht er sich zu mir und rauft sich erneut die Haare. "Ich kann es nicht! Ich kann nicht mit jemanden zusammen sein, wenn ich dabei immer denken muss, dass es ein Verfallsdatum gibt. Der Abschied würde mir noch schlimmer fallen und das..ertrag ich nicht." Ich verschrenke die Arme und gehe auf ihn zu. "Du kannst dir von deinem Vater nicht dein Leben vorschreiben lassen. Es ist deine Entscheidung wie du leben möchtest und das soll er gefälligst respektieren. Wehr dich und sei nicht sein Schoßhündchen, was alles macht was er verlangt. Er soll kapieren, dass er dein Leben nicht kontrollieren kann. Setz dich durch." "Das sagst du so leicht." "Versuch es..Bitte..Versprichst dus mir?" Ich strecke ihm den kleinen Finger hin und lächle ihn freundlich an. Er zögert noch, aber ich versuche einen Hundeblick zu imitieren. Und siehe da: Es klappt. Er verschränkt seinen kleinen Finger in meinen und meint:" Dir kann man nichts abschlagen." "Versprochen ist versprochen!" Lachend drohe ich ihm mit dem Zeigefinger.

"Und wird nicht gebrochen!", beendet er meinen Satz. Wir beginnen beide zu grinsen und er zieht mich in eine Umarmung. Als wir uns lösen lege ich eine Hand auf seinen Arm. Fragend blickt er auf die Hand und dann zu mir. "Ich würde trotzdem die letzte Zeit mit dem Menschen verbringen, den ich am meisten liebe." Sanft nimmt er meine Hand vom Arm zuerst in die linke Hand, gibt sie dann aber in die rechte Hand. Dann verschränkt er seine Finger mit meine und murmelt: "Dann weiß ich zumindestens, wer diese Person ist." Vielsagend lächelt er mich an. "Lass mich nachdenken: Gastón?" Ich zeige mit meinem Finger auf ihn. "Ja, ich bin heimlich verliebt in meinen Kumpel, aber sags nicht weiter." Ich kichere. "Das wär aber schade. Schließlich habe ich den Platz in meinem Herzen für jemand bestimmten frei gehalten." Ich stupse ihn mit meiner Hüfte an und er verliert kurz sein Gleichgewicht. "Danke Lieferfee. Jetzt rate weiter." "Hmm...Juliana!" Ich sehe zu ihm und pruste los, als ich sein erschrockenes Gesicht sehe. Doch da schlägt er sich seine freie Hand vor den Mund und sieht mich gespielt erschrocken an. "Erwischt. Ich übe heimlich für sie." Ich lache noch immer über sein Gesicht und vergrabe mein Gesicht in seinen Ärmel. "Komm, so schwer ist es nicht." "Doch.", keuche ich. "Gib mir einen Tipp." "Sie ist sehr schusselig." "😨 Nicht dein Ernst!! Nina??" Er prustet los und schlägt mit seiner freien Hand auf seinen Oberschenkel. "Sie skatet besonders gut." "Jim?? Das wird Nico aber nicht freuen." "Sie singt auch gut." "Yam?? Armer Ramiro!!" Er bekommt einen Lachkrampf und nach einer Weile beginne ich mit zu lachen. "Ich liebe ihr einzigartiges Lachen und ihre positive und freundliche Art." "Wirklich?" Ich stelle mich gegenüber von ihn. "Wirklich." Er lässt meine Hand los und schnappt sich mit beiden Händen meine Taille. Er zieht mich zu sich und sieht mir in die Augen. "Sie ist das zauberhafteste Mädchen der Welt. Sie ist meine Lieferfee." Ich knabbere auf meiner Lippe und spüre, dass ich rot werde. "Das alles bin ich für dich?" "Das alles und viel mehr." "Danke, mein Snob."

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