"Ricky?" Er bleibt stehen. Nun stehen wir uns gegenüber. "Nini?", fragt er schmunzelnd. "Richard?", mache ich grinsend weiter. "Nina?" "Okay, lassen wir das. Ich....wollte dir....wa...was sagen.", stottere ich leicht. Himmel, Nini reiß dich zusammen. "Okay.", meint Ricky und scheint nicht ganz zu wissen, was er antworten soll. "Ähm...." Ich lache leise, um meine Nervosität zu vertuschen. "Wie fange ich an?", frage ich mehr mich selbst. Ein leichter Windhauch zieht über den Platz vor der Schule und lässt meine langen braunen Haare fliegen. Sie stören etwas, aber bevor ich etwas dagegen tun kann, hat Ricky sie schon liebevoll hinter mein Ohr gestrichen. Dabei haben seine Fingerkuppen meine Wangen berührt, was nun eine leichte Röte an jener Stelle ausgelöst hat. Auch er ist wieder rot geworden. "Ricky, ich....ich mag dich. Sehr." Rickys Augen werden groß. "Ich auch. Ich mag dich auch sehr. Seit der 7. Klasse." "Was? Seit damals schon?", rufe ich erstaunt aus. Solange steht er schon auf mich? "Seit wann fühlst du....es denn?" "Seit ein paar Wochen?", erwiedere ich nervös. "Wow.", entfährt es ihm. "Bist du jetzt böse?", frage ich vorsichtig. Er lacht auf. Habe ich schon erwähnt, dass sein Lachen verdammt süß ist? "Nein, ich bin verdammt glücklich." Ich beiße mir auf die Lippen. "Ich bin es auch." "Wollen wir....", stammelt er unbeholfen. "Ja." Ich könnte mir keinen besseren, ersten Freund, als ihn vorstellen. Ich strahle ihn an. Er strahlt ebenfalls. Im nächsten Moment hat er seine Hände auf meine Wangen gelegt, beugt sich zu mir und küsst mich. Kurz aber liebevoll. Die Schmetterlinge in meinem Bauch schlagen Räder.
Als wir uns lösen, strahle ich noch mehr. "Am besten, ich schreibe sofort Kourtney." Ich greife schon zu meinem Handy. "Warte." Ein teuflisches Funkeln ist in seinen Augen zu sehen. "Schreib es ihr noch nicht. Überraschen wir sie damit morgen." Da fällt mir was richtig gutes ein. "Nein, noch besser. Wir verarschen ihn. Wir tun so, als hätte es nicht funktioniert und dann lösen wir es auf. Ich will ihren Blick jetzt schon sehen."Ricky stimmt meiner Idee zu. Also mache ich nun eine Sprachnachricht. Vorher bringe ich mich aber nun zum Weinen, was ich schnell schaffe. "Du schauspielerst so gut. Ich verstehe echt nicht, wieso die Theaterlehrerin nicht dich, als Belle gewählt hat." Mit Tränen auf den Wangen gebe ich ihm einen kurzen Dankeskuss, dass er so an mein Talent glaubt, bevor ich die Nachricht starte.
"*schluchz* Kourtney....ich *schluchz* Du hast gesagt, i-i-ich solls v-versuchen. Ich habs auch getan, aber....*schluchz* es war zu spät. *heul, schluchz* Er war schon seit der siebten i-i-i-in mich verliebt, a-a-aber *schluchz* hat es vor einer Woche aufgegeben *schnief*, da er dachte, ich würde ihm nie a-a-auffallen. Ich fühl mich so scheiße", weine ich ins Handy.
Dann wische ich mir die Tränen ab. Ricky reicht mir ein Taschentuch. Während wir zusammen zur Hauptstraße gehen und dann die paar Meter zu der einen Kreuzung, wo wir uns verabschieden müssen, da wir in verschiedenen Richtungen wohnen, bekomme ich eine Sprachnachricht von Kourtney.
"Was???!!!! Was für ein Arsch!!! Süße, soll ich vorbeikommen?"
Erschrocken sehen ich und Ricky uns an. Bloß nicht.
"Nein, ich brauche meine Ruhe.", versuche ich so verheult wie möglich zu antworten.
"Okay, morgen knöpfe ich ihn mir vor."
Ich lächle über ihre Sprachnachricht. "Sie ist schon eine tolle Freundin, nicht?" Ricky nickt. Dann heißt es Abschied nehmen. Mein Freund beugt sich zu mir und gib mir einen Abschiedskuss. Einen viel, viel längeren, als vorhin. Ich kralle meine Hände in sein Shirt, in Brusthöhe, um ihn besser an mich ziehen zu können.
Am nächsten Tag treffen ich und Kourtney, uns vor dem Spind. "Heute ist er dran. Wie kann er nur so etwas tun?!", ist meine beste Freundin ganz erbost. "Ich begreife es auch nicht.", murmle ich gespielt entmutigt. "Da kommt er schon, dieser Arsch." Ricky gesellt sich zu uns. "Tut mir leid Nini, wegen gestern. Ich habe schon ewig für dich geschwärmt, aber in letzter Zeit war ich mir nicht mehr so sicher." "Schon okay.", beruhige ich ihn müde lächelnd. Dann lege ich eine Hand auf seine Wange und küsse ihn. Bestimmt reißt Kourtney gerade ihren Mund vor Verwunderung auf. Tatsächlich. "Was?...Ihr habt mich verarscht!" Wütend, aber dann doch lachend gibt sie uns beide einen Schubs, als wir uns lösen. Kichernd taumeln wir ein paar Schritte zurück, wobei ich mich etwas bei Ricky stütze. "Ey, ich dachte echt, ich müsste dich jetzt hassen.", meint sie zu Ricky gewandt. "Herzlichen Glückwüsch, Süße." Sie umarmt mich. Als wir uns lösen, redet sie auf mich ein, dass sie es nicht fassen kann, dass wir beide tatsächlich zusammen sind. Wir halten uns an den Händen, während wir aufgeregt im Kreis springen. Wie zwei aufegscheuchte Hühner. Ricky betrachtet das ganze lachend.
Egal, ob Gabel oder Belle.
Irgendwie sind wir doch immer Gewinner. Ich habe zwar bei den Rollen verloren, aber Ricky gewonnen.
Bald ist auch eine Hauptrolle für mich dabei. Ganz sicher.
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Das war Rini. Wer feiert HSMTMTS auch so?😊
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Kurzgeschichten
FanfictionKurzgeschichten zu Paaren aus Soyluna, jenen aus Reallife und weiteres❤️ #1 yamiro 28.7.2019 #1 soylunacast 17.9.2019 #1 jimiro 10.2.2020 #1 michana 10.2.2020