Lutteo 2

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Lutteo als "Warrior Cats"
(Da ich erst bis Staffel 1 Band 2 gelesen habe, wird auch noch Blaustern etc. leben)

Luna hat in dieser Story den Namen: Mondfell

(PS: Ich achte darauf, dass auch die Leute, die diese Bände nicht lesen, die Story verstehen können.)

REIZVOLLE VERSUCHUNG

Die ersten Sonnenstrahlen, die den Schlafplatz der Krieger, im Lager des Donnerclans erreichen, lassen diese langsam aus ihren Träumen erwachen. Die ältesten Krieger wachen als erste auf. Sie strecken genüsslich ihre Hinterbeine, als auch die Jüngeren unter ihnen erwachen. Mondfell öffnet langsam ihre Augen und betrachtet verschlafen Graustreif, der immer als erstes auf den Pfoten steht. "Aufwachen", weckt der graue Kater seinen Kamerad Feuerherz, welcher genauso ein Langschläfer ist, wie Mondfell selbst. Grinsend betrachtet sie, wie Graustreif gegen den Rücken von dem Krieger tritt, dessen Fellfarbe wie Feuer leuchtet, bis dieser sich ebenfalls erhebt. Mondfell dreht sich auf ihren Rücken und streckt sich solange, bis ihre Pfoten den Boden berühren. Dann zieht sie sich wieder zusammen und bleibt so liegen, bis Sandsturm in ihr Blickfeld gerät. "Keinen Hunger auf Frühstück?", neckt sie die hellorangefärbige Katze. Bei dem Wort Frühstück beginnt es ordentlich in Mondfells Magen zu knurren. Sofort steht sie auf und schüttelt sich den letzten Schlaf aus dem Fell, bevor sie ihrer Kriegerfreunden hinaus, auf den Lagerplatz folgt. Eine angenehme, morgendliche Ruhe liegt über dem Lager.

Die Ältesten putzen sich bequem ihr Fell. Da sie zu alt sind zum Jagen und Kämpfen, haben sie alle Zeit der Welt, um sich auf ihre Fellpflege zu konzentrieren. Aus der Kinderstube, welche aus einem Brombeergebüusch besteht, hört man das Fiepen der Kätzchen sowie das beruhigende Schnurren der Königinnen. Diese sind die Mütter der Jungen. Aus dem Bau der Schüler dringen allmählich auch immer mehr Geräusche hervor. Die Kleinen sind sicher schon ganz aufgeregt darauf, was ihre Mentoren für heute geplant haben. Mondfell ist noch nicht lange eine Kriegerin. Bestimmt wird es noch dauern, bis sie ein Mentor wird. Mit geschlossenen Augen stellt sie sich vor, wie sie einen der Schüler zu einem richtigen Krieger ausbildet. Schnurrend sieht die braune Clankatze sich selbst, wie sie Jagdtechniken präsentiert. „Hey, schläfst du schon wieder?", brummt Weißpelz, einer der älteren Krieger. „Nein, nein", beeilt sich Mondfell zu sagen und sprintet zum Haufen Frischfleisch. Sie nimmt sich eine Feldmaus und gesellt sich zu ihren Freunden.

Nun ist Mondfell auf Jagd für ihren Clan, damit abends wieder genug zum Fressen da ist. Aber auch Grausteif wurden zum Jagen geschickt. Er hatte sich in Richtung des Flusses aufgemacht. Mondfell schlug die andere Richtung ein, zu den Hochkiefern. Ihre Ohren zucken unruhig hin und her. Eine Maus huscht über den Waldboden. Es dauert nicht lange bis die Kriegerin das Nagetier ausmacht. Das leise Rascheln ist gefährlich nahe. Die Maus hält inne und putzt sich. Die Chance für Mondfell. Langsam schiebt sie sich vorwärts. Schritt für Schritt. Das leise Tapsen ihrer Pfoten ist mit den Hintergrundgeräuschen des Waldes verschmolzen. Den Körper flach auf den Boden gepresst, ist sie nur noch eine Kaninchenlänge von der Maus entfernt. Dann spannt die Kriegerin ihren Körper an. Im nächsten Moment springt sie, packt die Maus mit den Vorderpfoten und mit einem Biss ist es vorbei. Zufrieden vergräbt Mondfell ihre Beute, um sie später zu holen und zum Clan zu bringen.

„Respekt", ertönt da neben ihr eine Stimme, die sie beinahe in die Luft springen lässt vor Schreck. Fauchend wendet Mondfell sich ihrem Gegner zu, bereit zu Kämpfen. Ihr Fell sträubt sich. Noch einmal schnuppert sie, um auszumachen, aus welchem Clan der Kater vor ihr stammt.

Neben dem Donnerclan gibt es noch drei weitere Clans, die sich die Jagdgründe hier bis zum Gebirge hin teilen. Den Flussclan, der wie der Name schon sagt, am Fluss lebt, den Windclan, der dahinter das große Feld voller Kaninchen bewohnt und der Schattenclan, der auf der anderen Seite des Donnerweges haust. Mit Schaudern denkt Mondfell an den breiten, grauen Pfad, auf dem die Ungeheuer mit lauten Gerumbel und Gehupe fahren. In mitten dieser Jagdgründe steht das Baumgeviert. Ein Baum, der sich in 4 Stämme steilt. Der Ort, an dem an jedem Vollmond eine Versammlung abgehalten wird. Dort treffen sich die Clans einmal im Frieden, um über die wichtige Dinge zu reden und diskutieren. Ansonsten achten alle darauf zu überleben. Wenn nötig wird gekämpft.

Der helle, langhaarige Kater vor ihr, hat aber den Geruch von Krähenfraß in seinem Fell hängen. „Ein Streuner? Du befindest dich im Donnerclan", faucht Mondfell. „Freut mich auch dich kennenlernen. Ich heiße Matteo", erwidert der Kater darauf, setzt sich nieder und beginnt sich gelangweilt zu putzen. „Verschwinde", droht ihm die Kriegerin. „Darf ich hier nicht einmal spazieren gehen?", fragt Matteo sie. Seine brauen Augen funkeln frech. „Nein. Soll ich dich gleich in Stücke zerfetzten oder soll ich eine Patrouille auf dich hetzen?", zischt Mondfell. Seine Antwort wartet sie gar nicht ab. Schon springt sie auf ihn und krallt sich auf seinen Rücken fest. Matteo rollt sich jedoch unterwartet und so findet sich Mondfell im nächsten Moment unter ihn wieder. „Lass mich los, du dreckiger Fellsack!", schreit sie und beißt ihn sein Bein. „Jetzt rede ich", wird Matteo harsch, worauf die Kriegerin nur müde lacht. „Ich wollte dir sagen, dass ich es bewundere, wie du jagen kannst. Du hast echt Geschick."

Auf diese Worte hin, weiß Mondfell nichts zu sagen. „Was?" „Ich bewundere dich", wiederholt der Kater seine Worte. „Im Ernst jetzt?" „Ich habe dich schon länger hier im Wald beobachtet. Du bist unglaublich flink und klug." Mondfell will Hass für diesen Streuner empfinden, jedoch prickelt ihr Fell angenehm, von seinen lieben Worten. Ihre Muskeln entspannen, was für Matteo ein Zeichen ist, von ihr herunter zu gehen. „Du findest, dass ich gut bin?", fragt sie weiter. „Ja", haucht der Kater überzeugt. Mondfell weiß gar nicht, wie sie auf das ganze Lob reagieren soll. Sie rappelt sich auf und beginnt sich nervös zu putzen. Die Kriegerin bemerkt, dass sie der Kater beobachtet und komischerweise machen seine Blicke sie unruhig. „Frieden?", grinst Matteo. „Sei froh, dass du keiner Patrouille in die Pfoten gelaufen bist. Da wärst du schon längst Hackfleisch." Dann nickt sie mit ihrem Kopf. „Frieden." Matteo erhebt sich, geht zu ihr und berührt sanft mit seiner Stirn die ihre. Mondfell ist zuerst von dieser Geste überrascht, erwidert sie schlussendlich. „Weißt du, dass ich gerade etwas verbotenes mache?", fragt die Kriegerin. „Fühlt es sich schlecht an?", fragt Matteo zärtlich. Mondfell verneint und drückt daraufhin ihren Kopf an seine Flanke.

Sie wundert sich selbst über ihr Verhalten, welches so falsch aber sich doch so richtig anfühlt. Die Kriegerin fühlt sich vollkommen von ihm angezogen. Der Streuner kuschelt sich an sie und beginnt ihr die Zunge zu geben. Das bedeutet sie über den Kopf zu lecken und zu putzen. Die Katzen im Clan tauschen dabei auch Neuigkeiten aus. Die Katzenpaar bleibt jedoch ruhig. Man kann nur das Vogelzwitschern und das Rauschen der Blätter hören. Mondfell genießt Matteos Zärtlichkeiten. „Ich wünschte, du wärst im Donnerclan. Dann wäre das hier nicht verboten.", seufzt sie. Sie versteht nicht, wie sie das Ganze so genießen kann. Sie kann und will sich nicht wehren. „Dann werde ich ein Teil von euch", erklärt Matteo. „Blaustern, unsere Anführerin wird das sicher nicht so einfach erlauben.", schüttelt Mondfell den Kopf. „Ich werde ihr beweisen, was nötig ist." „Wie du meinst. Aber nicht heute. Ich muss noch jagen und deinen Gestank von mir abbekommen.", scherzt die Donnerclankriegerin nun und löst sich von Matteo. Während sie den Geruch aus ihrem Fell entfernt, fällt ihr Blick immer wieder auf den Streuner. Dieser kann auch nicht den Blick von der Kriegerin wenden. Anschließend beginnt Mondfell wieder zu jagen. Matteo schaut ihr dabei aufmerksam zu. Dann versucht er es selbst. „Bald werde ich auch ein Donnerclankrieger.", freut er sich. Mondfell schüttelt lachend ihren Kopf darüber. „Bald sind wir vereint.", meint Matteo mit einem so weichen Blick an die Kriegerin gerichtet, dass diese wieder ein Prickeln durch ihren gesamten Körper wandern spürt. Bald, denkt Mondfell. Bald sind sie vereint.

Vereint im Donnerclan. 

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